Mine | Erotischer SM-Roman. Myriam Brixton

Mine | Erotischer SM-Roman - Myriam Brixton


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weit fort, in eine Welt aus Voodoo und Beschwörung. Ich ließ es mit mir geschehen. Es war mir egal und ich dachte nur noch an die fünfhundert Dollar.

      Isabell stand in ihrem billigen Kleid vor mir. Sie war wunderschön. Mein einziger Gedanke kreiste um ihre Penetration. Ich nannte ihr meinen Namen. Sie durfte es wissen. Isabell sollte wissen, dass es ein Jonathan war, der sie in diese fantastische Welt entführte. In diese Welt, aus der es kein Zurück gab, in der man für immer bleiben wollte. Ich küsste Isabell am Hals und meine Hände berührten ihre Brüste, die sie unter dem dünnen Kleidchen für mich bereithielt. Sie trug keinen BH. Ihre harten Knospen zwischen meinen Fingern zu spüren, war wie ein Schuss mitten ins Gehirn. Brain off.

      »Steht das Hirn, steht der Schwanz«, hatte Katharina einmal gesagt. Katharina war ein gutes Mädchen gewesen. Aber das, was ich nun in den Händen hielt, fühlte sich an, als würde ich Sex neu definieren. Ich zog Isabell das Kleid über den Kopf und trug sie ins Bett.

      Ihr Körper war ein Wunder der Natur. Alles an ihr war fest und durchtrainiert. Sie wirkte wie ein junges Rennpferd, das anmutig und vor Kraft strotzend darauf wartete, in die Startbox geführt zu werden.

      Ein leichter Flaum umspielte ihren Nabel. Isabell roch nach frisch gebadeter, junger Frau. Meine Hände, mein Mund, mein Schwanz – alles war darauf programmiert, über das Mädchen herzufallen.

      Die Sekunden, die ich benötigte, um meine Hose zu öffnen, schienen endlos. Ich schob ihr Höschen zur Seite, drang in sie ein und spritzte bereits nach wenigen Stößen ab. Ich verhielt mich wie ein Teenager, der sich keine drei Minuten im Griff hatte. Als ich imstande war, die Augen zu öffnen, lag Isabell neben mir und sah mich an.

      Jonathan hatte es wieder mit mir gemacht. Ich lag neben diesem Mann und beobachtete ihn, wie er langsam zu sich kam. Als er die Augen öffnete, kreuzten sich unsere Pupillen und keiner wusste vom anderen, was er dachte. Wir waren uns vollkommen fremd und doch war mir nie ein Mensch so nahe gekommen.

       Kapitel 22

      Die Jahre in der Höhle hatte ich ohne Nähe auskommen müssen. Gefühle wie Geborgenheit oder Zuneigung hatte ich nach dem Tod meiner Eltern aus meinem Leben verbannt. Allein der Wunsch danach hätte mich womöglich umgebracht.

      Vielleicht machte genau das Nichtzulassen dieser Gefühle es nun so leicht für mich, diesen fremden Mann in mich zu lassen. Er drang in meinen Körper ein, ohne meine Seele zu berühren. Ich sah diesem Mann in die Augen und er war mir egal. Er war für mich nichts anderes als jener Mann, der das Geld besaß, das ich für mein neues Leben benötigte. Dafür überließ ich ihm meinen Körper.

      Ich konnte nichts aus Isabells Blick lesen. Sie sah mir tief in die Augen, ohne eine Miene zu verziehen. Ich setzte mich auf und betrachtete sie. Ich blickte auf ihren wunderbaren Körper hinab. Sie hatte noch immer ihre Schuhe an. Ihr Höschen war nass. Heute war kein Blut im Bett zu finden. Ich schenkte Moët in die beiden Gläser und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

      Isabell war wunderschön. Sie reizte mich. Ihre sexuelle Ausstrahlung machte mich verrückt. Aber empfand ich etwas für sie? Konnte diese Frau mein Herz berühren? Konnte sie gefährlich werden?

      Nein, das konnte sie nicht. So lautete meine nüchterne Antwort.

      Die Köpfe einander zugewandt, lagen wir Seite an Seite, ohne uns zu berühren. Beide waren wir in unserer Welt der Gedanken, zu der der andere keinen Zutritt hatte. Mich interessierte es nicht, was Jonathan in diesen Momenten dachte. Er setzte sich auf und füllte unsere Gläser.

      »Isabell.« Ich begann den Satz, ohne genau zu wissen, wie ich ihr meinen plötzlichen Plan unterbreiten sollte. »Ich möchte, dass du nur für mich arbeitest.«

      Ihre Mimik blieb ausdruckslos. Sie schien weder erstaunt noch fragend noch erfreut. Sie schien gar nichts zu sein. Vielleicht hatte sie nicht verstanden, was ich von ihr wollte.

      »Hast du verstanden, was ich von dir möchte? Ich möchte, dass du mein persönliches Mädchen wirst.« Isabell rührte sich nicht. Nicht die geringste Regung war in ihrem Gesicht zu erkennen.

      »Ich werde dich großzügig dafür entlohnen, aber ich will, dass du nur mir zur Verfügung stehst. Und das jederzeit.« Isabell atmete ruhig und schloss nur für Millisekunden die Augen, um sie zu befeuchten. Ich konnte nichts, absolut nichts aus ihrem Blick lesen.

      Ich hielt ihr mein Glas entgegen, um den Deal zu besiegeln. Ich wollte um jeden Preis, dass sie auf mein Angebot einstieg. Dafür musste ich jedoch wissen, was ihre Werte und Prioritäten im Leben waren. Ich konnte sie nur angeln, wenn ich den richtigen Köder auswarf. Bei einem Fisch, der den Mund nicht aufmachte, tat ich mich allerdings schwer mit einem Köder. Ich hatte unzählige Geschäfte in meinem Leben abgeschlossen. Ebenso hatte ich unzählige Prostituierte gebucht. Immer hatte ich bekommen, was ich wollte, aber diese Frau schien zu zögern und das war mir neu.

      Was hatte er mir da soeben vorgeschlagen? Es war genau das, was ich mir gewünscht hatte. Ich stand mit einem Male am Beginn jenes Weges, von dem ich so lange geträumt hatte.

      Er würde mich großzügig dafür entlohnen. Nun durfte ich keinen Fehler machen. Am besten, ich sagte vorerst gar nichts. Ich musste nachdenken. Mein Glas war voll und Jonathan wartete darauf, dass ich trank. Ich konnte aber nicht denken, wenn mein Kopf sich zu drehen begann. Ich durfte mir das Geschäft nicht entgehen lassen. Sobald ich trank, blieben mir nur wenige Momente, bis der Alkohol mein Gehirn betäubte.

      »Ich möchte studieren. Ich brauche eine Wohnung in der Stadt. Ich muss meine Studiengebühren bezahlen und ich muss mir die Dinge kaufen können, die ich für den Alltag und die Universität brauche.«

      Jonathan hörte mir aufmerksam zu. »Wirst du mir all das bezahlen?«

      Jetzt war es raus. Genau das wollte ich und ich wusste, dass das sehr viel Geld kostete. Meine Eltern hätten mir ein Studium nicht finanzieren können. Mein Vater war Sozialarbeiter und kümmerte sich im Krankenhaus um Menschen mit bipolaren Störungen. Meine Mutter arbeitete als Krankenschwester in Teilzeit. Das Familieneinkommen reichte gerade aus, um unseren Alltag zu bewerkstelligen. Geld war bei uns immer knapp gewesen und dennoch fühlten wir uns nie arm, weil wir glücklich waren. Wir führten ein schönes Familienleben mit vielen Gesprächen und verbrachten die Abende mit Brettspielen. An den Wochenenden bereitete meine Mutter ein Picknick zu und wir fuhren ins Grüne, wann immer es das Wetter zuließ. Meine Eltern legten einige Jahre hindurch etwas Geld zur Seite und als ich acht Jahre alt war, hatten sie genug gespart, sodass wir mit unserem alten Golf ans Meer fahren konnten. Es war die wundervollste Woche meines Lebens. Wir schliefen in einem Zelt am Strand. Am Abend zündete mein Vater ein kleines Lagerfeuer an und wir grillten uns frischen Fisch und Gemüse. Die Tage verbrachten wir mit Baden, Sandburgenbauen und ausgedehnten Spaziergängen entlang des Meeres. Ich konnte mich nicht sattsehen vom Horizont, von jenem schmalen Streifen, wo Meer und Himmel ineinander übergingen. Tagsüber war alles blau, aber je näher der Abend heranrückte, desto wundervoller veränderten sich die Farben von Rosarot zu Orange bis ein roter Feuerball im Meer versank.

      Sieh einer an. Das Mädchen wollte etwas aus sich machen. Sie wollte studieren. Das bedeutete, dass sie ein kluges Köpfchen war. Das Abitur musste sie wohl abgeschlossen haben. Aber sie wollte mehr in ihrem Leben erreichen. Ihre Einstellung gefiel mir.

      Ihr Vater konnte ihr ein Studium scheinbar nicht finanzieren. Oder er wollte nicht. Die Mutter war nicht mehr am Leben. Der Vater ließ die Kleine aus irgendeinem Grund hängen. Nun sollte ich derjenige sein, der Ihr Leben finanzierte. Als Geschäftsmann wollte ich mich nicht aufs Glatteis führen lassen.

      »Dein Vater unterstützt dich nicht?«

      »Mein Vater ist auch tot. Meine Eltern starben gemeinsam bei einem Autounfall. Das ist viele Jahre her. Wirst du mir mein Studium bezahlen?« Diese Information konnte er bekommen. Wenn er dafür auf meine Forderungen einging.

      Isabells Antwort war knapp und klar. In meinem Kopf arbeitete es. War das Mädchen auf sich selbst gestellt? Mochte das der Grund dafür sein, warum sie auf die Straße gegangen war? Und war ich derjenige, der ihre Notlage ausnutzte? So, wie ich es oft tat, wenn bankrotte Unternehmer in mir die letzte Hoffnung


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