Die Regeln meines Herrn | Erotischer SM-Roman. Starla Bryce
Ordnung. Ich hole schnell jemanden, denn ich bin noch in der Ausbildung. Ist besser, wenn das noch mal jemand anguckt.« Die junge Frau lächelte entschuldigend und verschwand in dem Gang, von dem die Büros abgingen.
Ria spielte mit ihren Fingern. Sie wollte nach Hause, aufs Sofa und sich nicht länger als nötig in der Bank aufhalten, bevor …
Zu spät! Cyril Kaltwein kam direkt auf Ria zu und begrüßte sie mit seinem selbstbewussten Lächeln. »Ich hätte nicht gedacht, dass wir zwei uns so schnell wiedersehen.« Er streckte Ria die Hand entgegen.
Ria erwiderte seine begrüßende Geste. »Hallo. Ich will nur schnell die Papiere abgeben.«
Kaltwein lachte, während er die Papiere an sich nahm und durchsah. »Ist Florin noch immer im Koma?«
Ria schüttelte den Kopf. »Nein, er musste weg. Seine Tante ist gestorben.«
Kaltwein setzte ein bedauerndes Gesicht auf und legte die Hand um Rias Schultern. Seine Berührung kam unerwartet und fühlte sich besser an, als Ria wollte. Schützend wäre das falsche Wort gewesen, eher einnehmend.
»Das tut mir leid. Komm, wir gehen kurz in mein Büro. Dann kannst du mir das in Ruhe erzählen.«
In Ruhe erzählen? Was sollte Ria noch erzählen? War nicht alles gesagt? Kaltwein hatte Griemhild nicht gekannt, er kannte Florin wahrscheinlich nicht mal richtig.
Kaltwein lotste Ria in sein Büro. »Setz dich kurz!« Sein Ton ließ keinen Widerspruch zu.
Ria nahm auf demselben Stuhl Platz wie beim letzten Mal. Sie stellte ihre Tasche neben sich auf den Boden.
»Möchtest du einen Kaffee?«
»Ich trinke keinen Kaffee.«
»Soso … Das hört man nicht oft. Die meisten Leute machen einen Luftsprung, wenn ich ihnen einen Kaffee aus unserem tollen Kaffeevollautomaten anbiete. Was trinkst du stattdessen?«
»Tee.«
»Welche Sorten?«
»Meistens schwarzen Tee oder Kräutertee.«
»Interessant. Auch so was wie Kamillentee?«
Ria schüttelte den Kopf. »Bloß nicht!«
»Da bin ich beruhigt. Leute, die gern Kamillentee trinken, sind mir unheimlich!« Kaltwein lachte und fuhr sich durch seinen kurz geschnittenen, rötlich-braunen Bart.
»Tee habe ich nicht da. Aber ich kann dir eine heiße Schokolade anbieten.«
»Wieso nicht? Gern!«
Kaltwein stand von seinem Bürostuhl auf und ging zum Kaffeeautomaten, um Rias Getränk zuzubereiten.
Bald darauf nahm Ria den dampfenden Becher entgegen und sog den Duft der heißen Schokolade ein. Das Logo der Bank zierte die ansonsten weiße Tasse. »Danke! Riecht gut!«
»Soll auch echt lecker sein. Ich selbst habe noch keinen getrunken, aber die Rückmeldungen waren durchweg positiv!«
Eigentlich hatte Ria nur kurz die Zettel von Florin abgeben wollen, doch nun saß sie hier mit Cyril Kaltwein in dessen Büro und pustete in einen Becher mit der wirklich sehr heißen Schokolade, damit diese abkühlte. Ria verstand sich selbst nicht. Kaltwein wirkte so selbstsicher und war überhaupt nicht der Typ Mann, dem frau ihr Herz ausschüttete. Und dennoch … Ria konnte nicht leugnen, dass irgendwas an Kaltwein sie anzog.
Der setzte sich wieder in seinen Chefsessel. »Du musst dich bücken.«
Was? Beinahe hätte Ria die randvolle Tasse fallen gelassen. Ein leicht verstörtes Kichern entwich ihrer Kehle.
»Du solltest deine Pille weiterhin nehmen, wenn du nicht vorzeitig Mutter werden willst.«
»Wie … was?« Ria spürte, wie die Röte in ihr Gesicht trat.
»Na, deine Pille hat sich selbstständig gemacht.«
Ria konnte noch immer nicht folgen.
Kaltwein deutete auf den Boden. »Die Pillenpackung ist aus deiner Tasche gefallen.«
Ria sah auf den Boden. Tatsächlich! Sie sollte sich angewöhnen, ihre Tasche zu schließen, bevor sie sie irgendwo abstellte. Schnell griff sie nach dem halb leeren Pillenstreifen und ließ ihn ins Innere der Tasche gleiten, zu den ausgeleierten Haargummis, dem Verbandset und dem geknickten Taschenkalender. Mit noch immer gerötetem Gesicht schaute sie Kaltwein an. Er grinste. Ria strich sich die braunen Haare aus dem Gesicht und nahm den Becher vom Schreibtisch, um daran zu nippen. Der Geschmack der heißen Schokolade verstärkte Rias innere Hitze noch.
»Dachte ich es mir doch, dass du noch keine Mutter werden möchtest.«
»Wieso?« Ria zog die Stirn kraus. Wie sollte sie das auffassen? Meinte Kaltwein, sehen zu können, dass sie nicht mit Kindern umgehen konnte? Oder sah sie so jung aus?
»Du wirkst auf mich so, als würdest du gern noch ein bisschen leben, bevor der Ernst losgeht.«
Kaltweins Blick war durchdringend und Ria fühlte sich wie nackt. War ihr Verlobungsring mit dem schlichten weißen Zirkonia-Steinchen schon immer so eng gesessen?
»Na ja … Ich würde schon gern noch ein paar Jahre warten. Florin ist da anderer Ansicht. Ihm würde es nichts ausmachen, jetzt schon Vater zu werden. Besser heute als morgen.«
»Ja, Florin … Er war früher schon so kinderlieb.«
»Jetzt ist aber kein guter Zeitpunkt, um über Nachwuchs nachzudenken.« Ria kam auf das Thema zurück, wegen dem Kaltwein sie eigentlich mit in sein Büro genommen hatte.
»Ach ja, der Tod von … seiner Tante?«
»Genau. Es hat ihn ganz schön getroffen. Der Arme … Jetzt ist er unterwegs nach Bremen, um mit seinem Vater die Beerdigung zu organisieren.«
»Und dich lässt er hier ganz allein?« Täuschte sich Ria oder lag mehr in der Bedeutung der Worte als das, was Kaltwein laut gesagt hatte?
»Ich muss arbeiten. Und überhaupt ist es ja nicht schlimm, mal eine Zeit lang allein zu sein.«
»Da hast du recht.« Kaltwein grinste, als ob er sich über etwas amüsierte. »Und er wird dich ja nicht ewig allein lassen.«
Ria nickte. »Genau. Er wird etwa eine Woche weg sein.«
Kaltweins Blick bohrte sich in Rias Augen. »So. Eine ganze Woche.«
Ria schluckte. Da war wieder dieses Gefühl, als ob sie nackt vor Kaltwein säße. Es fühlte sich an, als wären ihre Titten sowie ihre Pussy seinem Blick ausgeliefert. Das vorherrschende Gefühl, das Ria verspürte, war nicht Scham. Es war ein Kribbeln in ihrer Pussy.
7. Erregt
Das Wasser aus dem Duschkopf prasselte in Tropfen auf Rias nackten Körper herab. Das kühle Wasser auf ihrer Haut tat gut. Ria fuhr sich durch die langen, dunklen Haare, die jetzt glatt und nass auf ihrem Rücken lagen. Dann griff sie nach dem Waschlappen, streifte damit ihren Hals, ihre weichen Brüste und ihren Bauch und kam schließlich zu der Stelle, die die Berührung am meisten ersehnte: ihre Pussy. Kitzler und Schamlippen waren durch einen dunkelbraunen Flaum geschützt. Ria fuhr mit dem Waschlappen mehrmals an ihrer Pussy entlang. Rauf und runter, rauf und runter.
Das Duschen war Rias heutiges Highlight. Den Samstag hatte sie sich eigentlich anders vorgestellt. Aufregender. In Gedanken hatte sie so vieles gemacht, wo sie doch zum ersten Mal seit Langem in der Wohnung allein war. Doch stattdessen war der Tag bisher vor allem eines gewesen: langweilig. Und warm. Das Thermometer zeigte auch am frühen Abend noch knapp 30 Grad an.
Florin hatte heute bereits dreimal angerufen und Ria von den Beerdigungsplänen erzählt. Kommenden Mittwoch sollte die Beerdigung seiner Tante stattfinden. »Wenn du da wärst, könntest du für sie singen. Sie hat dich immer so gern gehört, wenn du Dancing Queen gesungen hast.«
Ria konnte sich Besseres vorstellen, als auf einer Beerdigung