Herrschaft für ein Jahr | Erotischer SM-Roman. Ven Rouven
wirklich an der Umsetzung.
Hier die Instruktionen für den Besuch im Dampfbad, schreibe ich ihr zuvor per Skype. Du suchst dir einen Platz in einer Saunakabine, wo im Idealfall viele Männer anwesend sind. Ist es nur ein einziger Mann, ist auch das in Ordnung. Du schaust bewusst zwischen die Beine der Männer, betrachtest ihre Schwänze interessiert. Wenn sie anfangen, sich selbst anzufassen oder ein steifes Glied bekommen, öffnest du deine Beine ein wenig. Wenn du möchtest und die Möglichkeit vor Ort gegeben ist, darfst du dich vor ihren Augen selbst befriedigen. Es gibt aber ein absolutes Gebot: keine Berührungen, egal wer wen! Ist ein Pärchen oder eine Dame alleine anwesend, kannst du es dir auch vor ihren Augen selbst machen. Aber auch hier gilt: keine gegenseitigen Berührungen! Sollte ein Mann oder mehrere näher an dich herantreten, hast du folgenden Satz zu sagen: Wenn mich jemand berührt oder auch nur streift, ist auf der Stelle alles zu Ende und ich bin weg. Egal, ob mit Absicht oder aus Versehen!
Ich bin mir nicht sicher, ob das hier geht, Herr, weil wir sind in der totalen Provinz, gibt sie via Skype zu bedenken.
Es wird funktionieren! Es haut in jeder Sauna hin, da ein hoher Prozentsatz der Männer dort hofft, etwas Geiles zu erspähen oder zu erleben. Achte nur auf Folgendes: Wie haben sich die Männer hingesetzt? Präsentieren sie sich und ihre Schwänze? Aber vor allem: Achte auf ihre Blicke, wenn eine Frau oder ein Pärchen den Raum betritt oder verlässt. Folgen ihre Augen diesen Personen, hast du deine »Opfer« gefunden.
Ja, Herr, ich passe auf. Ich melde mich dann später wieder.
Es gibt eine Unterbrechung von etwa eineinhalb Stunden.
Ich bin wieder da. Es ist leider nicht viel los. Ich habe beim Aufguss, der vom Personal durchgeführt wird, aber einen Mann entdeckt. Er hielt die Beine etwas gespreizt und beobachtete mich. Ich testete ihn, indem ich auf seinen Schwanz starrte. Ich blickte lange, sehr lange darauf. Dann eine Reaktion von ihm! Er berührte sich ein wenig. Der Mann dürfte um die fünfzig Jahre alt sein. Sehr gepflegte Erscheinung, sportliche Figur. Ich bin dann raus aus der Sauna. Er auch. Jetzt liegt er etwa fünf Liegestühle von uns entfernt. Ich werde nachher eine Kabine aufsuchen, in die kein Personal hineinkommt, da diese Räumlichkeiten zu klein sind. Mal sehen, ob der Mann mir folgt.
Er wird dir folgen!
Wieder eine Unterbrechung von circa zwei Stunden.
Ich war im Dampfbad. Der Mann kam kurz darauf nach. Er setzte sich breitbeinig vor mich hin. Ich starrte direkt auf seinen Schwanz und das war richtig schwer für mich. Sein Glied schwoll etwas an. Er berührte sich wie zufällig immer wieder … ach, wie lustig. Dann hielt er wieder inne und die Schwellung ging zurück. Kurz darauf erneut ein Anschwellen und ein Weilchen danach ein Abschlaffen. Als sein Schwanz erneut steif wurde und nach Kurzem wieder schlappmachte, sagte der Mann zu mir: Ich weiß nicht, aber das ist für mich unheimlich, dass eine Frau sich so offenbart. Dann entschuldigte er sich bei mir. Ich erhob mich, sagte »Bis später« und ging raus.
Toll. Er wird dir nachher wieder folgen.
Zwei Stunden darauf erhalte ich eine weitere Nachricht.
Ich meinte zu meiner Freundin, dass ich jetzt noch einmal alleine ins Dampfbad gehen werde. Dabei achtete ich darauf, es so laut zu sagen, dass es der Fremde mithören konnte. Ich ging in eine der kleinen Kabinen und er folgte mir. Er setzte sich in dem kleinen Raum mir gegenüber hin und plauderte ein wenig. Er fragte mich, ob es ausreicht oder ob er noch mehr Dampf machen soll. Es sei genug, antwortete ich, weil ich seinen Schwanz sonst nicht mehr so optimal erkennen hätte können. Er grinste breit und meinte, dass ich schön verdorben sei und dann wollte er mich im Gesicht berühren.
Ich sagte zu ihm: Mir ist bewusst, dass ich dir unheimlich vorkomme. Ich will nur was Geiles erleben, aber nicht berührt werden. Er verstand nicht, warum ich das nicht will. Ich weihte ihn also ein.
Ich darf keinen körperlichen Kontakt haben, es ist mir nicht erlaubt.
Er schaute etwas verwirrt und meinte, dass das ja niemand wüsste. Mein Herr gestattet es nicht, dass ich berührt werde und ich möchte das auch nicht. Ich glaube nicht, dass er weiß, was ein Herr ist. Er fragte: Darf ich dich ansehen?
Ich lehnte mich zurück und antwortete: Ja klar, schau jetzt genau hin! Ich spielte mit meinen Nippeln und spreizte meine Schamlippen. Er war kurz überfordert, aber seine Lust siegte. Er wichste seinen nun richtig harten Prügel und kam auch sehr schnell in seinem Handtuch zum Orgasmus. Kaum dass er fertig war, verließ er fluchtartig den Raum. Ich spielte weiter an mir herum und träumte dabei von Ihnen und Ihrer Strenge.
Wie war es für dich?
Zuerst war es sehr eigenartig. Ich hatte sehr viel Angst, aber Ihre kurzen Nachrichten bestärkten mich sehr. Zu Beginn aber war es schon echt schlimm. So nackt und aktiv zu sein – und das bei einem mir völlig Unbekannten. Aber vor allem hatte ich Sie nicht an meiner Seite. Und doch war es sehr geil und sehr befriedigend.
Schön! Wir werden bald wieder ein Skype-Abenteuer erleben.
Danke, Herr, ich freue mich darauf!
DRITTES KAPITEL: WOCHEN SPÄTER (AUGUST 2015)
So wie Anila die beste Freundin meiner Dienerin darstellt, so ist ihre Mutter ihre zweitbeste. Sie weiß, dass ihre Tochter in ihrer Ehe alles andere als glücklich ist. Sie kennt auch das Leid, das mit dieser Ehe einhergeht, nur allzu genau. Zwar ist sie mit den Seitensprüngen ihrer Tochter nicht einverstanden, doch kann sie diese auch irgendwie nachvollziehen und akzeptieren. Zu ihrem Glück weiß sie bis jetzt nur sehr wenig von den ausufernden Sexpraktiken abseits dieser Ehe.
Meine Dienerin sieht in ihrer Mutter eine Verbündete, der sie alles erzählen kann. Das ist auch richtig. Allerdings gibt es Dinge, die keine Mutter von ihrer Tochter hören möchte. Ganz egal, wie eng das Verhältnis zwischen ihnen sein mag.
Die ältere Frau ist eigentlich sehr konservativ, und obschon sie die Welt, in der sich ihre Tochter bewegt (einiges hat sie ihr bereits gebeichtet), als pervers und abstoßend empfindet, versucht sie dennoch, immer wieder etwas aus diesem Bereich zu erfahren. Leider ist das, was diese erzählt, weit mehr, als es der Mutter guttut. Und meine Dienerin verschont die arme Frau dabei auch nicht mit eindeutigen Beschreibungen.
***
Die Post bringt meiner Dienerin ein Paket. Ihre Mutter steht zufällig hinter ihr, als sie dieses öffnet. Der Inhalt: ein sehr großer Buttplug aus Glas! Die Mutter nimmt ihr den durchsichtigen Gegenstand aus der Hand und betrachtet ihn.
»Wofür ist das denn?«, fragt sie ungläubig.
»Na, wofür schon? Den schiebt man sich hinten rein.«
»Was??? Und den schiebt dir dein Liebhaber hinten rein und das magst du???«
»Wenn mein Herr das wünscht, dann habe ich zu gehorchen!«
Die Mutter traut ihren Ohren kaum. Sie ist von ihrer Tochter vieles gewohnt, aber das ist selbst für sie neu.
»Ach so, dein Herr?«
»Ja, mein Herr!«
»Was soll das heißen, ‚dein Herr‘?«, fragt die Frau und starrt dabei immer noch skeptisch den Glasplug an.
»Er ist mein Herr, das heißt es«, antwortet die Tochter.
»Also, du bist doch verrückt!«
»Ja? Warum denn? Es ist doch nicht schlimm.«
»Nicht schlimm? Sag mal, wie krank bist du denn?«
»Warum denn krank? Nur weil du so prüde bist, brauchst du doch mich nicht zu verurteilen.«
»Das hat doch nichts mit prüde zu tun, nur weil ich das verurteile, was ihr da macht. Ich versteh’ das auch gar nicht!«
»Na gut, ich erkläre es dir. Es ist so: Ich habe einen Herrn und bin sein Eigentum …«
»Was soll das heißen, du bist sein Eigentum???« Der Plug in ihren Händen hat schlagartig an Bedeutung verloren. Sie starrt ihre Tochter entgeistert an.
»Das