Herrschaft für ein Jahr | Erotischer SM-Roman. Ven Rouven
Telefon klingelt. Sie geht ran.
***
»Wie geht es dir bei der Suche?«, frage ich sie sehr entspannt.
»Ich bin etwas gestresst, aber es geht schon, Herr. Danke der Nachfrage.« Mir entgeht nicht der depressive Tonfall in ihrer Stimme.
»Was ist denn los?«, frage ich.
»Ach, ich stehe gerade in der Ankleidekabine. Meine Mutter ist auch dabei. Wir versuchen seit Stunden ein passendes Kleid für die Reise zu finden.«
»Und, hast du etwas Passendes aufgestöbert?«
»Fragen Sie lieber nicht, Herr…«
»So schlimm?«
»Ach, ich habe eben ein passendes Kleid gefunden, aber ich brauche es eine Konfektionsnummer größer. Die Verkäuferin telefoniert jetzt die anderen Filialen durch. Vielleicht ist es in einem anderen Geschäft lagernd.«
»Wirst sehen, du kommst schon noch zu deinem Kleid. Nur Geduld«, beruhige ich tiefenentspannt.
»Es ist einfach so ein Mist. Der ganze Stress und immer funktioniert etwas nicht. Entweder es passt nicht, oder es gibt es nur in hellen Farben. Einfach furchtbar.«
»Psst, ganz ruhig!«
»Ja, das sagt sich so einfach … Blödes dämliches Kleid.«
Ich werde zornig.
»Sofort Ruhe. Hast du mich verstanden!?«
»Ja, Herr, verstanden. Ich bin ruhig. Entschuldigen Sie bitte.«
Ich beende das Gespräch, während die Angestellte zurückkommt und meiner Dienerin mitteilt, dass dieses Kleid in der passenden Konfektionsgröße in einer anderen Filiale noch vorrätig ist. Ein Kuriosum: Es liegt in einer Filiale in der Stadt ihres Herrn.
Nun kann sie wieder lachen.
Die Verkäuferin ordert das Kleid. Die Lieferung soll nur wenige Tage dauern. Es wird zwar knapp, aber die Zeit reicht aus.
Während der Autofahrt zurück ist sie sehr ruhig. Die Mutter gesteht ihrem einzigen Kind diese Ruhe zu. Diesmal gibt es keinen Streit zwischen den beiden.
***
Am Abreisetag komme nicht ich zu meiner Dienerin, sondern sie zu mir. Wir treffen uns in meiner Heimatstadt an einem etwas abgelegenen Parkplatz. Sie stellt ihren Wagen neben dem meinigen ab und bleibt ruhig und abwartend in ihrem Auto sitzen. Sie weiß nur zu gut, dass es ihr nicht erlaubt ist, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Ich steige aus, öffne die hintere Türe ihres Mercedes und nehme Gepäck und das neu erworbene Cocktailkleid an mich, verstaue alles in meinem Gefährt und öffne die Wagentüre. Sie steigt aus.
Ohne ein Wort der Begrüßung nimmt sie auf dem Beifahrersitz meines Fahrzeuges Platz. Ich lege ihr den Sicherheitsgurt an. Sie lagert ihre Hände auf ihren Oberschenkeln ab und stiert unbeweglich aus der Windschutzscheibe. Ihr Atem klingt tief und schwer. Erregung und Nervosität sind wieder einmal sehr groß bei ihr. Ich koste dies alles aus.
Unsere Reise führt uns unter anderem zu meinem persönlichen Lieblingsrastplatz an einem wunderschönen und sehr großen See. Ich parke nahe eines Restaurants, beuge mich zu meiner Begleitung hinüber, löse den Sicherheitsgurt, dabei nicht darauf vergessend, ihre prallen Brüste wie nebenbei etwas zu streifen und begrüße sie küssend. Sie umarmt mich stürmisch.
***
Verschwitzt klettern wir aus unserem Fahrzeug. Einige Schaulustige haben ein paar verstohlene Blicke in das Wageninnere riskiert. Wir sind offenkundig in den letzten fünfzehn Minuten etwas zu intensiv übereinander hergefallen. Wir grinsen.
Unser Spaziergang führt uns zu einem gemütlichen Kaffeehaus am Seeufer. Es wird unser Stammcafé werden. Der See, mit seiner fast mystischen Ruhe, seiner atemberaubenden Weite und diesem speziellen Geruch der Natur hat mich schon immer verzaubert. Und das geschieht nun ebenso. Meine Begleitung ist zum ersten Mal in ihrem Leben an diesem Gewässer und auch auf sie hat es eine besondere Wirkung und hinterlässt einen tiefen Eindruck.
Etwas später lassen wir den See hinter uns zurück. Unser nächster Halt ist ein nettes, aber nicht gerade geräumiges Hotelzimmer. Für die Art unserer Spiele nicht unbedingt ideal. Der Ablauf des Tages fällt aber ohnedem ganz anders aus als von mir geplant. Denn kaum haben wir das Zimmer bezogen, fallen wir, mit einer unbändigen Lust, übereinander her. Wir reißen uns die Kleider vom Leib und lieben uns so heißblütig wie noch nie zuvor. Ich dringe sofort in meine Dienerin ein und diese doch sehr »gewöhnliche, normale« Stellung wird die nächsten zwei Stunden unsere bevorzugte Variante sein.
Wie weggeblasen sind alle Vorschriften, die ich meiner Reisebegleitung punktgenau zugeschickt habe und die sie, aus Furcht, etwas falsch zu machen, auswendig lernte. Keine Spielsachen, keine Ordnung, kein Ablauf.
Die Dusche nach dem Sex tut richtig gut. Später präsentiert sie mir ihr neues Kleid, das exakt meinen Geschmack trifft. Sie freut sich auf ein weiteres Abenteuer in einem Restaurant.
***
Die Stühle wirken sehr antik, der Raum ist eher schmal gehalten, aber mit sehr edlen Möbeln dekoriert. Das Restaurant macht einen ziemlich gehobenen Eindruck. Das Essen entkräftet diese Impression nicht und die Rechnung zum Schluss ebenso wenig. So perfekt die Umgebung auch ist, so enttäuscht ist die Dienerin von der fehlenden Spannung, die einfach nicht bei ihr aufkommen mag. Sie vermisst ihre Nervosität und die unangenehmen Situationen, wenn der Kellner die Karte reicht oder sie etwas fragt. Ihr fehlt der Kick.
Sie kann es sich nicht erklären, was diesmal so anders ist als bei den vorangegangenen Treffen. Sie ist enttäuscht.
»Du bist mittlerweile schon so geübt als Dienerin, dass es dir keine große Mühe mehr abverlangt, den Kellner zu ignorieren oder langsam und besonnen zu essen. Du bist eine erstklassige Schülerin. Gratulation dazu. Aber diese Erstklassigkeit hat ihren Preis«, gebe ich ihr zu verstehen. Nachdenklichkeit zeichnet sich bei ihr ab.
Im Gegensatz zu ihr ist es für den Kellner sehr befremdlich, wie wir unsere Tischrituale pflegen. Ich steigere die Situation, indem ich, nach dem Hauptgang, eine zweite Flasche Wasser bestelle. Ich warte einige Sekunden, erhebe mich und gehe auf die Toilette. Ich lasse meine Begleitung alleine am Tisch zurück. Nun erklimmt die Nervosität in ihr doch noch das Portal. Schön. Ich hoffe, der Ober wird sofort wiederkommen, das Wasser auf den Tisch stellen und die blonde Frau ansprechen. Sie wird nicht reagieren. Eine sehr schwierige Situation für beide. Mutmaße ich. Leider funktioniert mein Plan überhaupt nicht. Die Bedienung hat die Situation durchschaut und wartet lauernd, bis ich wieder an meinen Tisch zurückgekehrt bin. Ich nehme Platz und kurz darauf steht die neue Flasche Tafelwasser auf unserem Platz.
Unser Essen nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Gefolgt von den wissbegierigen Blicken der Kellner verlassen wir das Lokal in Richtung Erotikkino.
DIE VÖLLIGE MACHT
Sie hat noch nie zuvor ein Sexkino besucht. Ich mag es, meiner Dienerin eine ihr völlig neue Welt zu offenbaren. Und diese Welt ist für sie noch sehr unbekannt und mysteriös.
Wir betreten ein sehr großes Gebäude in einer verruchten Gegend. Das Erotikkino erstreckt sich über zwei Etagen, es gibt mehrere kleine Kinosäle, eine Stripteasebar, einen Homosexuellenbereich, einen BDSM-Raum und noch so einiges. Das ist weit mehr, als sonst in solchen Etablissements vorhanden ist. Meine Begleitung ist von dem Kino sehr angetan. In ihrem Kopf hatte sie ein Bild von einem siffigen dunklen Kinosaal, in dem unansehnliche Männer verstohlen selbst Hand an sich legen. Seltsame Gerüche und manch Unaussprechbares. So ist es auch zuweilen, aber nicht hier. Nicht in diesem Kino. Hier gibt es nichts Schmuddeliges und falls doch, dann kreuzen diese Menschen erst einmal nicht unseren Weg. Eine wirklich gute Wahl für einen ersten Besuch.
Wenn eine Frau oder ein Pärchen ein Erotikkino betritt, dann herrscht immer Aufruhr in der Männerwelt. Sie hoffen auf eine tolle Show, oder im besten Fall auf ein Mitspielen. Ich lege ihr Halsband und Leine an, und wie wir den ersten Kinosaal betreten, sind wir auch schon von einer Unzahl an erregten