SommerLust | Erotische Geschichten. Amy Walker

SommerLust | Erotische Geschichten - Amy Walker


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Zuckungen immer höher schaukeln, bis ich kurz davor stehe, vor Verlangen zu explodieren.

      Ich stoße zu, um Kennedy mitzunehmen in diesen Rausch. Ihre engen Muskeln ziehen sich noch fester zusammen, ihr Stöhnen vibriert durch meinen Mund und meine Brüste. Meine Finger sind nass von ihrem Saft und gleiten wie von selbst aus ihr heraus und wieder in sie hinein, um ihr noch mehr dieser lustvollen Laute zu entlocken, die mich zutiefst befriedigen. Immer wieder stoße ich mit meinen Fingern zu, spüre, wie sie immer feuchter, heißer und enger wird, bis ihre Pussy sich plötzlich völlig um meine Finger verkrampft und Kennedy mit einem Aufschrei an meinem Mund zum Höhepunkt kommt. Ihr Becken und ihre inneren Muskeln zucken unkontrolliert, ihre Finger krallen sich regelrecht in mir fest, während ihre Hand weiter vor und zurück zuckt. Urplötzlich falle ich. Tief in mir berührt sie einen Punkt, der mich über jede bisherige Empfindung mit ihr hinaushebt und mein Orgasmus mich mit einer unglaublichen Gewalt überrumpelt. Immer wieder peitscht sich die Lust in mir in die Höhe, nur damit ich im nächsten Augenblick wieder in dieses zutiefst befreiende Gefühl fallen kann, das mich mit jedem weiteren Aufbäumen meines Körpers tiefer und tiefer flutet. Stöhnend und keuchend halten Kennedy und ich uns aneinander fest, unser Münder hungrig miteinander verschmolzen, bis der Drang nach Befriedigung aus unseren Bewegungen weicht und unser Kuss träger und schließlich ungeahnt zärtlich wird.

      »Wie fühlst du dich?«, fragt Kennedy leise, als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit von mir löst. Zart, beinahe besorgt, streicht sie über meine Oberarme, ich fühle mich noch ganz zittrig. »Ich fühle mich …«, stammle ich, noch immer völlig durch den Wind von dieser unglaublichen Erfahrung. »Keine Ahnung!« Es ist einfach unmöglich, in Worte zu fassen, wie ich mich fühle – als könnte ich die ganze Welt umarmen oder so leicht, dass ich das Gefühl habe, gleich abzuheben und davonzufliegen? Ich fühle mich so leicht, dass Worte es nicht beschreiben können. »Mir geht es unglaublich gut«, versuche ich es und schenke Kennedy ein strahlendes Lächeln. »Und schön?«, hakt sie neckisch grinsend nach und hebt fragend eine Augenbraue. Ich muss lachen, als ich daran denke, wie unsicher und unscheinbar ich mich gefühlt habe, als sie sich ausgezogen hat. Zu meiner Verteidigung muss ich jedoch sagen, dass ich ja nicht ahnen konnte, wie erotisch ich mich mit ihr zusammen fühlen würde. Und begehrenswert, und schön! Am liebsten würde ich Kennedy um den Hals fallen, dafür, dass sie mit mir geschlafen hat, doch so wie sie mich angrinst, würde sie nicht verstehen, was mich tief im Inneren bewegt hat.

      Anstatt es ihr zu erklären und damit die ausgelassene Stimmung zu verderben, kneife ich ihr strafend in den Po. »Schön fühle ich mich erst, wenn ich wieder normale Klamotten zur Verfügung habe, was so viel heißt: Kleider und Schuhe, wie du sie meilenweit durch die Wildnis schleppst, um sexy zu sein und unschuldige Frauen wie mich aufzureißen!«

      Kennedy weicht mir quietschend aus und schlängelt sich an mir vorbei aus der Duschkabine. Ich genieße einen letzten Blick auf ihren nackten Körper, ehe sie sich in ein Badetuch einwickelt und mir über die Schulter hinweg frech zulächelt. »Ein kleiner Tipp unter Hikern: Es gibt Versorgungsstationen, zu denen man sich Päckchen schicken lassen kann. Wenn du also das nächste Mal wandern gehst und ein kleines Abenteuer planst, sorg dafür, dass dir Freunde ein Paket mit sexy Dessous an eine dieser Adressen schicken. Wenn du sie getragen und eingesaut hast, kannst du sei einfach wieder zurückschicken und musst sie nicht in deinem Rucksack mitschleppen!« Ein aufgeregtes Kribbeln breitet sich in meinem Nacken aus. Wenn ich das nächste Mal wandern gehe und ein Abenteuer plane … Wird es ein nächstes Mal geben?

      Nachdem ich mich von Kennedy verabschiedet habe – sie meinte, ich habe sie mit so viel Energie versorgt, dass sie wieder laufen müsse –, brauche ich eine ganze Weile, um meine Eindrücke zu verdauen. Obwohl ich nach der Plackerei der letzten Tage und diesem heftigen Höhepunkt mit Kennedy zu Tode erschöpft bin, kann ich bis weit nach Mitternacht nicht einschlafen, und als ich wieder aufwache, ist es schon fast Mittag. Kennedy werde ich nicht wiedersehen, aber das ist in Ordnung. Ich mochte sie, sie hat mir gezeigt, wie viel Lust es mir bereiten kann, mich auf eine Frau einzulassen – diese Anziehungskraft war es, was sie mir von Anfang an so sympathisch gemacht hat. Jetzt, nachdem ich ihr erlegen bin, fühle ich mich unglaublich zufrieden damit, auch wenn Kennedys und meine Wege sich nur sehr flüchtig gekreuzt haben.

      Unweigerlich muss ich mich jedoch fragen, wie lange ich mich schon unbemerkt nach einer derartigen Begegnung gesehnt habe – erst seit ich Kennedy begegnet bin oder schon Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre? Immer wieder gab es Frauen in meinem Leben, die mich auf dieselbe Weise angesprochen haben, wie es Kennedy zunächst getan hat, und schon bei der Vorstellung, dass die platonische Freundschaft, die meine Mitbewohnerin auf dem College und mich miteinander verbunden hat, um das ein oder andere forschende Sexspielchen hätte erweitert werden können, werde ich schon wieder ganz unruhig.

      Verlangen sammelt sich in meinem Körper, überall dort, wo Kennedy mich berührt hat und wo ich ihre weiblichen Kurven spüren durfte. Wenn mir eines spätestens jetzt klar wird, dann, dass ich mich all die Jahre danach gesehnt habe, Lust auf diese Weise zu erleben. Dave hatte nicht einmal den Hauch einer Chance, mich auf Dauer zufriedenzustellen!

      Getrieben von dieser ebenso befreienden wie bestürzenden Erkenntnis, checke ich ebenfalls aus und schultere nach dem Mittagessen wieder meinen Monster-Rucksack. Natürlich könnte ich von der Lodge aus bestimmt bequemer die nächste Stadt erreichen – mit einem Lieferfahrzeug mitfahren, das Lebensmittel bringt, oder so. Irgendwie werde ich aber das Gefühl nicht los, dass ich das hier zu Ende bringen muss. Noch drei oder vier Tage und ich müsste Cascade Locks erreichen. Bis dahin sollte ich mir überlegen, wie ich Dave mit meinen neuesten Erkenntnissen konfrontieren soll, und ob ich es überhaupt tun soll.

      So befreit, wie ich mich fühle, so nervöser werde ich, je näher ich meinem Ziel komme. Obwohl ich erwartet hatte, mich zum Ende hin kaum noch auf den Beinen halten zu können, geschweige denn mehrere Meilen am Tag zu wandern, fließen die Stunden nur so dahin, in denen ich wieder die Stille und die Natur um mich herum genieße und zutiefst dankbar dafür bin, dass ich mich auf diesem Trip tatsächlich selbst gefunden habe – dank meiner Offenheit für Neues, dank sexy Gerald und dank der süßen Kennedy! Jetzt kann ich nur hoffen, dass Dave diese Offenheit, die ein Teil von mir geworden ist und irgendwo tief in mir versteckt schon immer da war, akzeptieren kann.

      Am vierten Tag nach meiner Begegnung mit Kennedy erreiche ich dann endlich Cascade Locks und stehe vor der Brücke der Götter. Zugegebenermaßen ist es ein wenig melodramatisch, ausgerechnet diese Brücke, die die Grenze zwischen Oregon und Washington markiert, als Endpunkt zu wählen, aber ich habe das Gefühl, wenn ich sie in Washington verlasse, nachdem ich sie in Oregon betreten habe, mache ich den ersten Schritt in mein weiteres Leben – mit oder ohne Dave? Sicher ist nur eines: Ich will auf nichts mehr verzichten müssen. Nicht auf das Gefühl seiner Finger auf meiner glühenden Haut, seines erregenden Gewichtes auf mir und nicht auf die tiefe Verbundenheit, die ich für ihn empfinde, wenn er in mir ist. Aber ich will auch diese neue Empfindung nicht wieder verlieren: mich mit mir und meiner Lust auf Neues wieder derart in Einklang zu fühlen. In diesem Moment wird mir klar, dass ich sofort wieder mit einer Frau schlafen würde – der richtigen Frau, mit einer, die mich vom ersten Moment an anmacht. Mit einer, deren weibliche Rundungen mich vom ersten Augenblick an so sehr faszinieren, dass ich gar nicht anders kann, als sie berühren zu wollen. Erregend flackert die Erkenntnis durch mich hindurch, dass ich diesen Teil von mir nicht länger verleugnen kann und auch nicht will. Und dann bin ich da – an meinem Ziel.

      Irgendwie hatte ich mehr erwartet. Und was soll jetzt daran bitte so göttlich sein, dass sich diese Brücke einen derart erhabenen Namen verdient hat? Hässlich baut sich die Stahlkonstruktion der Götterbrücke vor mir auf, der Columbia River fließt beinahe träge darunter hindurch. Autos fahren an mir vorbei, die die Brücke passieren, doch ich nehme sie gar nicht richtig wahr. Ich habe mein Handy aus dem Rucksack geholt und drehe es nervös in meinen Händen. Keine Ahnung, ob ich hier überhaupt Empfang habe, trotzdem kostet es mich einige Überwindung, es anzuschalten. Seit ich Dave verlassen habe, habe ich das nicht mehr getan, aus Sorge, er könnte mich mit Nachrichten bombardieren und langsam zermürben, bis ich zur Vernunft und wieder zu ihm zurückkomme. Jetzt quält mich die Sorge, dass er keine Nachricht geschrieben haben könnte. Und wenn doch, was soll ich ihm nun darauf antworten, was habe ich tatsächlich über mich herausgefunden?


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