Hausmädchen - Wildes Treiben hinter verschlossenen Türen | Erotische Geschichten. Simona Wiles

Hausmädchen - Wildes Treiben hinter verschlossenen Türen | Erotische Geschichten - Simona Wiles


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leicht geöffnet – und Maria ganz nah. Zu nah.

      Maria rückte leicht ab und blickte Rosalyn unsicher an.

      »Was aus mir machen? Bin ich eine Dame der Gesellschaft?«, wehrte sie ab.

      Rosalyn stand auf. »Nein, natürlich nicht. Aber du kannst deine Schönheit trotzdem hervorheben.«

      »Aber wie?«

      Die Neue musterte sie kurz, dann erklärte sie es ihr.

      ***

      Am nächsten Morgen verspätete sich Maria geringfügig. Dafür beeilte sie sich mit dem Tee und den Scones besonders und bemerkte die längeren Blicke des Chauffeurs. Sie lächelte geheimnisvoll und tat, als wäre alles so wie immer. Nur Mrs. Sullivan nahm kein Blatt vor den Mund.

      »Mädchen, was ist mit dir? Du siehst so anders aus. So glücklich. Hast du endlich jemanden gefunden?«

      Maria zuckte lächelnd mit den Schultern. »Nein, Mrs. Sullivan, es geht mir einfach gut.«

      »Na wunderbar«, meinte die alte Köchin. »Dann kannst du mir heute in der Küche helfen. In zwei Tagen ist der nächste Empfang der Familie. Es muss alles perfekt sein.«

      Maria seufzte innerlich, ließ sich jedoch nichts anmerken. Nur Rosalyn zwinkerte ihr zu. Sie hatte Maria noch am Abend etwas die Haare geschnitten, ihr eingeschärft, dass sie sie regelmäßig waschen solle. »Du hast schöne, leicht wellige Haare. Das musst du zur Geltung bringen!« Außerdem hatte Maria gelernt, was es hieß, zu strahlen. »Das beinhaltet alles. Auch sich täglich sehr sauber zu halten, auch die Kleidung. Überprüfe mehrmals am Tag deine Erscheinung. Sobald ein Fleck auf deiner Schürze ist, wechsle sie.«

      »Ich habe nur zwei Schürzen. Und Waschtag ist nur einmal die Woche!«

      »Egal. Dann wasche sie abends im Waschbecken aus, hänge sie so auf, dass sie am nächsten Morgen glatt ist.«

      Maria hatte genickt und weiter zugehört.

      »Besorge dir an deinem nächsten freien Tag etwas Lippenrot. Es muss unauffällig sein, also keine grelle Farbe. Stattdessen sollte es deine natürliche Lippenfarbe nur etwas betonen.« Dabei hatte Rosalyn ihr wie unabsichtlich mit dem Finger über die Lippen gestrichen. »Du hast schöne Lippen«, hatte sie geflüstert, um dann in normalem Ton fortzufahren: »Deine vollen Lippen sollten jedem Mann auffallen und dennoch nicht unschicklich sein. Genauso deine Augen.«

      »Was ist mit meinen Augen?«

      »Betone sie. Nur ganz leicht, es muss natürlich wirken. Es gibt Kohlestifte dafür, er darf aber nur sehr schmal aufgetragen sein. Dadurch wirken deine Wimpern noch dichter und deine Augenfarbe wird betont. Sie werden leuchten, ohne dass die Leute wissen, warum.«

      Maria hatte alles aufgesaugt, was Rosalyn ihr an Ratschlägen erteilte. Sie hatte etwas Lippenrot und einen Kohlestift geliehen bekommen, um beides gleich am nächsten Tag ausprobieren zu können. Ihre Lippen hatten dadurch zwar nicht ganz ihre ursprüngliche Farbe, aber Rosalyn hatte ihr geraten, in Gegenwart von Brenton ihre Lippen mit der Zunge anzufeuchten, damit sie glänzten.

      »Und jetzt das Wichtigste!« Rosalyn hatte eine bedeutungsvolle Pause gemacht, dann strahlend gelächelt. »Lächle. Lächle, wann immer es geht. Nichts wirkt so attraktiv wie ein strahlendes Lächeln!«

      »Vielen, vielen Dank, Rosalyn!« Maria hatte sie umarmt. Als sie Rosalyns Arme um sich gespürt hatte, war sie leicht irritiert gewesen. Doch sie hätte nicht sagen können, warum. Wenn sie aufmerksam war, konnte sie an Rosalyn tatsächlich all die kleinen Kniffe entdecken, die ihr geraten worden waren. Rosalyns schmale Lippen waren einen Tick dunkler durch die aufgetragene Farbe, wirkten dadurch voller. Und aus der Nähe hatte Maria auch den feinen Lidstrich dicht an ihren Wimpern erkennen können. Rosalyn hatte sie wieder so seltsam angesehen.

      »Ich werde alles morgen früh ausprobieren. Und sobald ich übermorgen in die Stadt komme, besorge ich mir, was du mir geraten hast«, hatte Maria ihr versprochen.

      Rosalyn hatte gelächelt und genickt. »Schlaf gut, Maria.«

      »Du auch!«

      ***

      Nun also saß Maria am Frühstückstisch mit sauber geschnittenem und gewaschenem Haar, etwas Lippenrouge und feinem Kohlestrich um die Augen sowie sauberer Kleidung. Und mit einem strahlenden Lächeln. Rosalyn hatte ihr noch geraten, es zu üben, damit es natürlich aussah und nicht aufgesetzt. Auch das hatte Maria vor dem kleinen Spiegel in ihrem Zimmer getan, bis sie zufrieden war. Dann war sie glücklich in ihr Bett gesunken.

      Ihre Arbeiten verrichtete sie am nächsten Morgen so gewissenhaft wie immer. Ab und zu kam Rosalyn an ihr vorbei, zwinkerte ihr zu und verschwand wieder. Maria tauchte am späten Vormittag bei Mrs. Sullivan auf, um ihr bei ihren Vorbereitungen zu helfen. Soweit sie Rosalyn verstanden hatte, ging es darum, eine positive Ausstrahlung zu haben, sowohl im Aussehen – »es nützt nichts, wenn du schön aussiehst, aber griesgrämig bist. Das spüren die Menschen!« – als auch aus dem Inneren heraus. Sie war dankbar für die Ratschläge, die sie erhalten hatte, denn selbst Mrs. Sullivan schien geduldiger und freundlicher mit ihr zu sein als sonst.

      Brenton Boyle hatte sie den ganzen Morgen über nicht gesehen. Maria wusste nicht, ob er noch in seinem Zimmer weilte, denn beim Frühstück der Familie war er ebenfalls nicht erschienen. Sie war auf seine Reaktion gespannt, wenn er sie anblickte. Ob er merkte, dass sie sich verändert hatte? Innerlich seufzte sie, während ihre Finger die Kartoffeln schälten. Wenigstens in einer Hinsicht hatte die Veränderung etwas gebracht: Die männlichen Angestellten sahen sie jetzt fast so bewundernd an wie Rosalyn.

      ***

      Der Tag verging über der Arbeit wie im Flug. Immer wieder hielt Maria nach dem Sohn des Hauses Ausschau, doch der ließ sich nicht blicken. Entmutigt saß sie beim Abendbrot mit ihren Kollegen in der Küche und sah jetzt nicht mehr ganz so strahlend aus. Ein Schubser unter dem Tisch ließ sie aufblicken. Rosalyn sah sie streng an, dann verzog sie ihre Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. Sie deutete auf ihre Augen. Maria erinnerte sich, dass ein echtes Lächeln auch die Augen erreichen musste. Sie fand es anstrengend, sich so zu verstellen, dass es echt aussah. Deshalb schüttelte sie nur leicht den Kopf und widmete sich wieder ihrem Essen. Sie wollte Brenton endlich sehen, dann würde das Lächeln auch in ihren Augen sein.

      Müde stapfte sie die Treppen hoch, hielt kurz auf dem Absatz vor Brentons Tür inne und lauschte. Es war nichts zu hören, kein Geräusch drang aus dem Zimmer. Sie ging weiter, öffnete ihre eigene Tür und ließ sich auf das schmale Bett sinken. Was hatte das Ganze jetzt gebracht, außer dass Samuel sie immer wieder verstohlen angesehen hatte? Der Mann, in den sie verliebt war, hatte sie nicht einmal gesehen! Und morgen wäre sie in der Stadt unterwegs und bekäme ihn dann wieder nicht zu Gesicht.

      Ein Geräusch an der Tür ließ sie aufblicken. Rosalyn lehnte sich an den Türrahmen.

      »Alles, was ich dir gestern beigebracht habe, war nicht so gemeint, dass du deine Schönheit nur auf einen Mann richtest, meine Liebe«, sagte sie sanft. »Es ist eine Lebensanschauung, mit der du sowohl dir selbst als auch anderen Gutes tust. Du kannst viele Männer haben und auch die Frauen bezaubern, wenn du es geschickt anstellst.«

      Maria seufzte. »Du bist so nett zu mir. Das habe ich gar nicht verdient.«

      Rosalyn löste sich vom Rahmen und schloss die Tür hinter sich. Sie setzte sich neben Maria.

      »Aber ja. Wie kommst du darauf, dass du es nicht verdient hättest?«

      »Weil ich es anstrengend finde, weil ich es nur auf Brenton münze, weil ich enttäuscht bin, wenn ich ihn den ganzen Tag nicht sehe und man es mir wohl anmerkt, dass ich dann nicht echt bin.«

      Rosalyn schwieg.

      »Hast du denn schon einmal mit einem Mann geschlafen?«, fragte Maria, ohne Rosalyn anzusehen.

      »Ja.« Und nach einer Pause: »Auch mit einer Frau. Mit mehreren.«

      Maria bekam große Augen. Wie war das möglich? Eine Frau hatte nicht das, was ein Mann hatte. Sie konnte nicht


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