Zu jung für mich. Nicolas Scheerbarth

Zu jung für mich - Nicolas Scheerbarth


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      ZU JUNG FÜR MICH

      Die unwahrscheinliche Liebe zu einer jungen Frau

      Nicolas Scheerbarth

      Cover: Giada Armani

      Copyright: BERLINABLE UG

      Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

      Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

      Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

      Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

      Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

      Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

      Zu jung für mich

      "Sie ist doch viel zu jung!" empörte sich mein Freund Frank ... nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen. "Mein Gott, sie geht noch zur Schule! Das ist eine ganz andere Generation. Sie und wir ... wir leben in verschiedenen Welten! Sie könnte genauso gut von einem dieser Exoplaneten stammen, die sie ständig im Weltall entdecken."

      "Jetzt übertreib mal nicht ..." warf ich ein, ohne selbst überzeugt zu sein. Ich wusste, dass er ein Stück weit recht hatte. Auch wenn das nur die halbe Wahrheit war.

      "Übertreiben ... bla ... das ist noch viel zu harmlos! Diese Midlife-Crisis-Mann-verknallt-sich-in-verrückten-Teenie-Storys haben alle dasselbe Ende: Chaos, Tränen, bittere Enttäuschung."

      "Midlife-Crisis! Ja, ich bin Ende vierzig. Und das ist das Totschlagargument, mit dem alles erledigt ist, was? Ich glaub einfach nicht, dass es immer dasselbe Ende nimmt. Von den missglückten Versuchen hört man nur eher als von denen, bei denen es gut ging," widersprach ich eigensinnig. Ich kannte keine nicht-missglückten Versuche. Und ich gestand mir ein, dass ich im umgekehrten Fall bis vor wenigen Wochen wohl dasselbe Argument benutzt hätte. Aber jetzt war mir das egal. Takíya war anders. Wir waren anders. Wir würden es schaffen!

      "Du bist genau im richtigen Alter für solche Dummheiten! Seit Bea dich verlassen hat, bist du wie blöd auf der Suche nach einem Ersatz. Vergiss nicht, wie oft wir zusammen unterwegs waren in letzter Zeit. Ich muss mir das doch ständig anhören: 'Guck mal, die da! Und die und die und die ...' Ich beschwer mich nicht, aber weißt du, wie man so was nennt? 'Notgeil'! Du ..."

      "Hey, jetzt mach mal nen Punkt! Dass ich gerne wieder jemanden hätte, ist ja wohl nichts Unanständiges oder Unnatürliches ..."

      "Ja, aber keine Schülerin! Ein Mädel von gerade mal 19! Mein Gott, David ..."

      "Scheiße! Reit doch nicht immer auf dem Alter rum! Du stellst mich ja geradezu als Kinderschänder hin. Dabei ist das Alter nur ein Faktor unter vielen. Und ich hab nie ... nie ... nach jungen Dingern gesucht. Dabei ... sei mal ehrlich ... die Frauen, die ich sonst attraktiv finde, sind alle garantiert mindestens fünf Jahre älter als deine 32-jährige Fremdsprachensekretärin ..."

      "Clariss ist doch überhaupt kein Vergleich! Ich hab sie durch einen Zufall kennengelernt, und wir haben schließlich keine 'Beziehung', nur weil sie alle paar Wochen bei mir ankommt, wenn sie mensig ist oder Trost braucht. Wir ficken, und gut ist! Ich würde das eher heute als morgen beenden, wenn ich eine finde, mit der ich was Festes aufbauen kann."

      "Is doch auch egal. Takíya hab ich auch durch einen Zufall kennengelernt, wie du dich vielleicht erinnerst. Ich hab nie nach jungen Mädels gesucht ... weil ich ganz zufällig mit denen nichts anfangen kann! Ich wollte wieder jemanden wie Bea ... eine Frau, die Power hat ..."

      "Und eine 19-jährige Schülerin ist 'jemand wie Bea'?"

      "Arschloch. Und wenn schon 19 ... du kannst dir das nicht vorstellen: Da sitzt jemand Wildfremdes in meinem Auto, und wir reden, und plötzlich war da was! Verstehst du? Wie heißt es so schön ... 'jeder Mensch ist eine Insel'? Wenn man sich dann vorstellt, dass es da andere Inseln gibt ... manche näher, manche weiter weg ... und plötzlich war da Takíya ... ganz dicht bei mir. Das hat mich wirklich umgehauen! Ich hätte so etwas doch selbst nie erwartet! Auf der anderen Seite ... wieviele Frauen in meinem ... in unserem ... Alter laufen rum, bei denen die Insel schon fast hinterm Horizont liegt sozusagen? Denk nur mal an diese Anita letztens! Die war fast so alt wie wir ..."

      Anita hatten wir bei einem unserer Streifzüge durch die Bars der Stadt kennengelernt. Zuerst war sie einfach eine rasend attraktive Brünette, die nicht gleich zickig wurde, als ich sie ansprach. Aber nach den ersten paar Sätzen war alles klar. 'Fick mich' stand in Leuchtschrift auf ihrer Stirn. Sie wäre sicher ohne Umstände mit einem von uns ... oder beiden ... ins Bett gestiegen. Doch sie war nicht mehr nüchtern und lästerte so lange und ausgiebig über eine ganze Reihe unserer zukünftigen Vorgänger, dass wir schließlich Reißaus nahmen.

      "Aber eine Frau zu finden, ist doch kein Inselspielchen!" gab Frank zurück. "Dazu braucht man Geduld und Zeit. Du kannst einfach nicht erwarten, dass es immer auf den ersten Blick klappt. Man muss sich Zeit lassen, sich kennenlernen. Menschen sind beweglich, weißt du ... im Gegensatz zu Inseln. Sie können aufeinander zu schwimmen. Sich auf Anhieb zu verstehen, ist bestimmt nicht das entscheidende Kriterium."

      "Na gut, vergiss das mit den Inseln! War vielleicht ein blöder Vergleich. Aber es bleibt die Tatsache, dass ich mich erstens mit Takíya einfach unglaublich gut verstehe ... und ich andererseits jede Menge Frauen in meinem Alter kenne, mit denen ich nichts anzufangen wüsste! Takíya ist auch nicht 'jung' ... jedenfalls nicht im Kopf. Sie ist überhaupt nicht wie eine von diesen kleinen Zicken, die man heute überall trifft oder im Fernsehen sieht ..."

      "Nein ... 19 ist steinalt! Alles klar!"

      "Hey, komm mir nicht so! Takíya ist einfach reifer, ruhiger ... sie wirkt nicht wie so ein Teenie ... und darauf kommt es letzten Endes an."

      "Du willst es einfach nicht akzeptieren! Dass ihr euch jetzt gerade mal gut versteht ... das ist doch nichts auf Dauer. Du warst auf der Suche, und jüngere Frauen sind nun mal für einen Mann meistens irgendwie anziehend. Ich streite nicht mal ab, dass es mir vielleicht auch deswegen mit Clariss Spaß macht. Aber da weiß ich, dass es Spaß ist ... und immer bleiben wird! Clariss ist 'nur' 16 Jahre jünger als ich, keine 29, aber selbst bei ihr merk ich die Unterschiede. Lass deine Takíya mal ihr Abi machen und woanders studieren wollen. Oder sie will ins Ausland. Oder einen Beruf, bei dem sie hier keine Stelle findet. Dann ist sie ratz fatz fort, und du kannst das alles vergessen ..."

      "Weil mir das bei einer Frau Mitte, Ende vierzig heute nicht passieren kann, oder was? Das ist doch Blödsinn, sorry! Warum soll ich, nur damit deine Statistik recht behält, ein wunderbares Girl fortschicken ... so als vorauseilende Selbstverletzung? Und jetzt reiß dich zusammen mit deiner Unkerei ... da kommt sie!"

      Ich deutete auf die schmale Gestalt, die am Rand des Cafés aufgetaucht war und suchend über die Menge blickte. Ich winkte. Und genoss es ... wieder einmal ... wie sich ihr irritierter Blick in ein tief von innen leuchtendes Lächeln verwandelte. Sie so zu sehen, war alles! Verdammte Scheiße ... egal was Frank sagte ... und ein paar andere ... ich liebte sie! Ich sah dieses unglaubliche Wesen näher kommen, und in mir kochte ein Hochofen. Glück, Zärtlichkeit, Stolz, Sehnsucht, Euphorie und Wahnsinn schmolzen zusammen zu etwas, für das es nur ein Wort geben konnte. Liebe.

      Frank war meiner ausgestreckten Hand gefolgt ... hatte kurz zu mir geschaut, wie um sich zu vergewissern, dass ich ihn nicht zum Besten hielt ... und starrte nun offen staunend der Erscheinung entgegen, die langsam zwischen den dicht besetzten Tischen hindurch auf uns zukam.

      Ich stand auf, als sie uns erreichte.


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