Kinderärztin Dr. Martens 65 – Arztroman. Britta Frey
Ich habe mich wohl geirrt. Jennifer will es einfach nicht begreifen. Doch wie es im Augenblick mit ihr aussieht, geht sie seelisch zugrunde, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Du mußt auch häufiger aus den vier Wänden heraus. Du hast deinen Wagen, fahr mit Jennifer in die Stadt. Bummeln, Einkäufe machen und was es sonst noch gibt, um das Herz einer Achtjährigen glücklich zu machen. Du mußt versuchen, sie von ihrem Kummer abzulenken, mußt sie auf andere Gedanken bringen. Wir dürfen ihr keine Zeit lassen, viel nachzudenken.«
»Und du bist sicher, daß dieser Weg etwas bringt, Vater? Ich bin da nicht so optimistisch.«
»Ein Versuch kann zumindest nicht schaden, Roxi. Im Augenblick hängt sie ja auch oben in ihrem kleinen Zimmer herum. Ich wollte mit ihr spazierengehen, aber sie wollte nicht.«
»Ich werde deinen Rat befolgen und versuchen, sie durch Fahrten in die Stadt abzulenken. Ich muß dazu nur ehrlich sagen, daß ich nicht gern in die Stadt fahre. Ich weiß nämlich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich mit Rüdiger zusammentreffen sollte.«
»Das wäre aber schon ein großer Zufall.«
»Aber Zufälle gibt es. Leider, kann ich nur sagen. Jetzt will ich nicht daran denken, sondern mich gleich mal um Jennifer kümmern. Sie kann nicht den ganzen Tag da oben herumhocken.«
*
Am nächsten Nachmittag fuhr Roxanne mit Jennifer dann in die Stadt. Wie sie dem Mädel am Tag zuvor versprochen hatte, wollte sie ein paar hübsche Kleider einkaufen und als Überraschung einige Dinge zum Spielen.
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