Heimat-Heidi 30 – Heimatroman. Stefanie Valentin

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Sie hat gesagt, daß sie dich net liebt und daß das der einzige Grund ist, warum sie die Hochzeit abgesagt hat.«

      Max ging in der Stube auf und ab, schließlich blieb er vor seinem Onkel stehen.

      »Wenn es einen anderen gibt«, sagte er, »dann gibt’s Ärger. Dem Kerl hau’ ich eine rein. Der…!«

      »Jetzt mach mal halblang«, erwiderte sein Onkel. »Du kannst keinem Burschen übelnehmen, wenn er ein Madel wie die Geli nett findet. Und wenn man sich verliebt, dann ist das ein Naturgesetz, da machst gar nix dran.«

      »Dann soll ich ihn einfach so davonkommen lassen?« Max schüttelte vehement den Kopf.

      »Wen…?«

      »Den… den anderen«, schrie Max, »den, der die Geli mir weggenommen hat und…!«

      Sein Onkel winkte ab. »Hör auf herumzulamentieren. Die Geli hat net dir gehört, kein Mensch gehört einem anderen. Wenn man wen liebt, dann bleibt man beisammen, und wenn man wen net liebt, dann… Herrschaftseiten, ich weiß, daß es schwer ist, aber dann geht man halt auseinander. So einfach ist das. Sei froh, daß ihr noch net verheiratet seid. Daß die Geli ehrlich ist, das siehst du dran, daß sie net gewartet hat, bis du sie geheiratet hattest, um dann gleich wieder das Weite zu suchen.«

      »Wieso? Was wär’ denn da dran anders gewesen?«

      »Daß du noch net unterhaltspflichtig und dergleichen bist«, antwortete sein Onkel. »Ich kenn’ welche, die waren einen Monat verheiratet, und ab da muß er zahlen. Daß ihm übel wird, so zahlt er. Und sie lebt längst mit einem anderen zusammen. Wenn auch net offiziell und in zwei Wohnungen, aber faktisch schon.«

      »Da soll ich mich wohl auch noch bedanken, oder?« Max machte einen überaus ärgerlichen Gesichtsausdruck.

      »Nein, sicher net«, erwiderte Ludwig Grundner, »aber dir die Seiten heraussuchen, die dich net nur verzweifeln lassen. Außerdem gibt’s auch noch andere hübsche Madeln im Allgäu.«

      Max lachte kurz auf. »Du bist mir eine große Hilfe.«

      »Genau das versuch’ ich«, erwiderte sein Onkel, »nämlich dir zu helfen. Den Druck von dir zu nehmen, wenn du verstehst, was ich mein’.«

      Max wollte nicht verstehen, vielleicht konnte er auch nicht, jedenfalls ging er hinauf in sein Zimmer, ohne dem Onkel eine »Gute Nacht« gewünscht zu haben, was bisher noch nicht vorgekommen war.

      Max hockte eine Stunde in seinem Zimmer, brütete vor sich hin und wurde immer wütender. Schließlich ging er wieder nach unten, setzte sich in seinen Wagen und fuhr davon.

      »Jetzt wird er sich die Birne vollknallen«, brummelte der Onkel vor sich hin, »da ist er net anders, als ich früher gewesen bin.«

      Max wollte zuerst zu Geli fahren, doch dann tat er es nicht und fuhr erneut in den Bergerhof. Da hatte er den ganzen Nachmittag mit seinen Spezln gesessen und herumgealbert.

      »Du«, sagte Luise zu Heidi, »der Grundner-Max ist schon

      wieder da. Heut’ nachmittag hat er noch nix gewußt, das war ganz offensichtlich, so wie er jetzt dreinschaut, weiß er es inzwischen.«

      »Oh, oh…!« Heidi zog die Augenbrauen nach oben. »Wer ist denn bei ihm? Hoffentlich gibt es keinen Ärger.«

      »Eben war er allein«, erwiderte Luise.

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