Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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aller Ruhe nachforschen. Er interessierte sich für junge attraktive Sekretärinnen und hoffte, liebe Bekannte wiederzusehen.

      Die Umstände machten es ihm leicht.

      Parker öffnete mühelos eine Gartenpforte in der Umgrenzungsmauer des Grundstücks, legte sich den Universal-Regenschirm korrekt über den linken Unterarm und schritt auf den Bürotrakt der Agentur zu, der sich an das Haus der Mrs. Portcliff anschloß. Es handelte sich um einen Anbau in der Form eines Wirtschaftsgebäudes.

      Im Näherkommen hörte der Butler Radiomusik und weibliche Stimmen. In der Agentur schienen sich einige Sekretärinnen aufzuhalten, ja, sogar fest zu wohnen.

      Parker betrat ohne Umschweife das Haus und blieb in einem fast quadratischen Korridor stehen. Von hier aus führte eine Treppe hinunter in die Kellerräume. Eine zweite Treppe war der Zugang zum Flur im Erdgeschoß.

      Butler Parker benutzte die zweite Treppe, um sich im Haus etwas näher umzusehen Eine passende Ausrede hatte er sich bereits zurechtgelegt. Er rechnete selbstverständlich damit, überrascht zu werden. Als er Stimmen hörte, die schnell lauter wurden, als diese Stimmen von hämmernden Schuhabsätzen unterstrichen wurden, drückte er wahllos eine der vielen Türen auf und stand in einem sehr weiblich betonten Zimmer, das in der Art eines komfortablen Hotelzimmers eingerichtet war.

      Die Schritte und Stimmen kamen näher, sie hielten auf die Zimmertür zu, die der Butler gerade erst aufgedrückt und hinter sich geschlossen hatte.

      Wohin jetzt?

      Josuah Parker bemühte sich in den angrenzenden Waschraum und stellte sich in der Duschnische ab, die mit einem Plastikvorhang geschlossen werden konnte. Er hatte sich gerade in Sicherheit gebracht, als zwei junge Damen den Raum betraten. Parker beobachtete sie durch die nur angelehnte Tür des Badezimmers.

      May Clark, die als Empfangsdame fungiert hatte, ging voraus. Ihr folgte eine zweite Dame, die dem Butler ebenfalls nicht unbekannt war. Es handelte sich um jene handfeste Masseuse, die ihn in der vergangenen Nacht zu Saul Bantam gebracht hatte.

      „Nun, beeil dich schon“, sagte die Masseuse, „wir dürfen keine Zeit verlieren, May.“

      „Was soll ich denn mitnehmen?“ fragte May Clark, die wie schon vor einer Viertelstunde einen sehr nervösen Eindruck machte.

      „Nur ein paar Kleinigkeiten“, entschied die Masseuse, „morgen bist du ja schon wieder zurück.“

      May Clark sammelte ein paar Kleinigkeiten, wie Josuah Parker am Auf- und Zuschieben von Schubladen hörte. Dann erschien sie im Badezimmer und griff nach Zahnbürste und verschiedenen Flakons, deren Inhalt der Erhaltung ihres guten Aussehens diente. Nach knapp einer Minute kehrte sie dem Baderaum den Rücken.

      Parker wartete, bis die beiden Frauen den Raum verlassen hatten. Dann stahl er sich nach draußen in den Korridor und beeilte sich, ungesehen zurück zu seinem Wagen zu gelangen. Er wollte sich, wenn es sich eben einrichten ließ, an den Wagen der beiden Frauen hängen und herausbekommen, wohin sie fuhren. Er rechnete mit der vagen Möglichkeit, daß sie ihn ungewollt ins Hauptquartier und in die Zentrale der Spionageorganisation brachten …

      *

      Mike Rander wurde von Hubert Portcliff sofort empfangen.

      Hubert Portcliff, etwa fünfzig Jahre alt, mittelgroß, gut ausgepolstert, streckte Rander die Hand entgegen und bat ihn in sein Büro.

      „Fein, daß Sie mich noch erreichen“, sagte er, „ich werde heute in Urlaub gehen. Irgendwann muß der Mensch ja mal ausspannen.“

      „Richtig“, bestätigte Rander lächelnd, „in Ihrer Branche geht es sicher rund um die Uhr, wie?“

      „Wir erstickten in Aufträgen“, antwortete Portcliff, „aber das soll nicht bedeuten, daß ich einen neuen Auftrag ausschlagen werde. Rander war Ihr Name, ja?“

      „Mike Rander, Anwalt aus Chikago“, stellte, der Anwalt sich noch einmal vor. Nach seiner Unterhaltung mit Sergeant Halloway wollte er nun Hubert Portcliff auf den Zahn fühlen.

      „Sie wollen hier ein Büro eröffnen?“

      „Vielleicht …“

      „Ich verstehe, Sie interessieren sich für Büromaschinen. Ich kann Ihnen besorgen, was immer Sie wünschen. Und selbstverständlich übernehmen wir auch den anschließenden Service. Darauf sind wir besonders spezialisiert.“

      „Sehr schön.“ Rander gab sich zurückhaltend.

      „Über Rabatte und Prozente können wir uns unterhalten, wenn ich genau weiß, was Sie an Maschinen so brauchen, Mister Rander. In welcher Anwaltssparte sind Sie tätig?“

      „Ich bin unter anderem Patentanwalt“, erwiderte Rander, der noch nicht einmal zu schwindeln brauchte. „In dem Zusammenhang brauchte ich auch eine gute Sekretärin. Wissen Sie da vielleicht eine Adresse?“

      „Aber natürlich.“ Hubert Portcliff nickte lächelnd, „wenden Sie sich an meine Schwester. Sie hat eine Agentur für Sekretärinnen. Erstklassige Mädchen. Sie werden bestimmt die richtige Mitarbeiterin finden.“

      Die Unterhaltung zwischen Mike Rander und Hubert Portcliff plätscherte dahin, wie nicht anders zu erwarten war. Rander hütete sich, mit der Tür ins Haus zu fallen. Er hatte aber die ganze Zeit über das sichere Gefühl, daß Hubert Portcliff sehr wohl wußte, mit wem er es zu tun hatte. Das Lächeln des Mannes, war etwas ironisch. Vielleicht amüsierte sich Portcliff sogar über ihn.

      „Tja, das wär’s dann wohl“, meinte Rander nach knapp zehn Minuten. Er stand auf und verabschiedete sich. „Noch etwas, Mister Portcliff … Von der Industrie- und Handelskammer habe ich erfahren, daß es bei einigen Firmen hier in der Stadt Ärger mit der Diskretion gegeben hat.“

      „Ich verstehe kein Wort.

      „Man scheint dort sicher zu sein, daß einige Firmen ausspioniert worden sind. Wichtige Produktions- und Geschäftsgeheimnisse sind an Konkurrenten im In- und Ausland weitergegeben worden.“

      „Tatsächlich?“ Hubert Portcliff schüttelte empört den Kopf. „Wie ist denn sowas möglich?“

      „Keine Ahnung!“ Rander lächelte, „noch nicht, Mister Portcliff, noch nicht. Ich weiß, daß man diesen Burschen hart auf den Fersen ist.“

      „Sollte mich freuen“, sagte Portcliff, „was diese Spionage angeht, so scheint die Schuld aber auch auf seiten der betroffenen Firmen zu liegen. Dort hat man wahrscheinlich die Geheimnisse nicht richtig unter Verschluß gehalten.“

      „Möglich, aber wenig wahrscheinlich.“ Rander ging zur Tür. „Mir scheint, daß die Spione sich da einige Tricks haben einfallen lassen, die ungewöhnlich raffiniert sind.“

      „Haben Sie etwa Schon einen bestimmten Verdacht?“

      „Mein Butler und ich haben uns da Gedanken gemacht. Theoretisch und praktisch wäre es sehr leicht, diese Firmen auszuhorchen.“

      „Jetzt interessieren Sie mich aber. Tricks? Kann ich mir nicht vorstellen!“

      „Das wundert, mich! Sie als Techniker müßten doch Möglichkeiten am laufenden Band finden und aufzählen können.“

      „No, ich wüßte wirklich nicht, Mister Rander.“ Portcliff stand jetzt knapp vor dem jungen Anwalt.

      „Jetzt enttäuschen Sie mich aber! Denken Sie doch nur an die Rechen- und Büromaschinen, die von Ihrer Firma gewartet werden.“

      „Na, und?

      „Ich glaube, ich habe da mehr Phantasie als Sie. Mister Portcliff. Könnte man nicht während der Wartungsarbeiten an den Maschinen kleine Minisender einbauen, die alle wichtigen Diktate aufzeichnen und per Funk weitergeben?“

      „Soll das heißen, daß Sie mich …!?“ Portcliff wirkte echt verdutzt und sah den Anwalt in einer Mischung aus Empörung und Überraschung an.

      „Wäre das theoretisch nicht möglich?“ fragte Rander, ohne auf Portcliffs


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