Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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die schnell aufspüren, wo sich solch ein Minisender befindet.“

      „Minisender. Ja!“

      „Mister Rander, ich muß sagen, daß mir dieses Gespräch nicht mehr gefällt.“ Hubert Portcliff wurde abweisend. „Wollen Sie mir was anhängen? Dann spiele ich nämlich nicht mehr mit!“

      „Kein Mensch will Ihnen was anhängen, Mister Portcliff. Statt dieser Minisender könnte man ja auch Wesen aus Fleisch und Blut einsetzen.“

      „Jetzt sprechen Sie aber in Rätseln.“

      „Ich denke an Sekretärinnen. An junge Damen, die man auf irgendwelche Art und Weise in der Hand hat.“

      „Geht das jetzt auf meine Schwester Helen?“ Portcliff wurde wieder sauer.

      „Ich rede ununterbrochen von theoretischen Möglichkeiten, Mister Portcliff. Aber lassen wir das Thema! Ich werde mich in nächster Zeit wieder mit Ihnen in Verbindung setzen, einverstanden?“

      „Okay!“ Portcliffs Stimme klang abweisend. „Wir werden uns dann sehen. Hören Sie, Mister Rander, ich habe noch eine Frage. Traut man meiner Firma in der Industrie- und Handelskammer nicht mehr? Glaubt man etwa, daß meine Techniker … Daß vielleicht ich sogar …?“

      „Kennen Sie einen Mister Hal Carter?“

      „Hal Carter? Natürlich!

      „Wissen Sie, wo er sich zur Zeit aufhält?“

      „Seine Frau rief an. Er hat sich Urlaub genommen. Irgendeine dringende Familiengeschichte. Was ist mit Carter? Nun reden Sie schon!“

      „Rufen Sie Sergeant Halloway von der Stadtpolizei an! Fragen Sie ihn nach Hal Carter! Dort bekommen Sie Auskunft aus erster Hand. Auf Wiedersehen, Mister Portcliff! Hat mich gefreut!“

      Mike Rander nickte grüßend und verließ das Büro. Er hoffte, eine Zeitbombe gelegt zu haben.

      *

      Josuah Parker wunderte sich überhaupt nicht, daß die Fahrt der beiden Damen vor dem Bootsverleih eines gewissen Mister Henderson endete.

      May Clark und die Masseuse stiegen aus und verschwanden in der Firma. Parker verließ nach kurzer Wartezeit sein hochbeiniges Monstrum und schritt dann gemessen und voller Würde auf das Bootshaus zu, um dort seine Aufwartung zu machen.

      Ihm war völlig klar, was ihn erwartete. Dennoch änderte er nicht seine Absichten. Er spielte wieder einmal sehr hoch und baute darauf, daß er in Sachen psychologischer Kriegsführung nicht gerade unbegabt war.

      Seine Erwartungen wurden voll bestätigt.

      Man hatte ihn während der Fahrt durch die Stadt beobachtet. Man hatte selbstverständlich sein Näherkommen registriert. Entsprechend war der Empfang.

      Parker sah sich plötzlich Saul Bantam gegenüber, der aus einem Zimmer kam.

      „Ich erlaube mir, einen wunderschönen Tag zu wünschen“, grüßte der Butler und lüftete seine Melone.

      „Zu wem wollen Sie?“ fragte Bantam vorsichtig.

      „Zu Ihnen, Mister Bantam. Zu Mister Henderson.“

      „Kommen Sie!“ Bantam wies einladend in das Zimmer, aus dem er gekommen war. Parker trat ohne weiteres ein und wunderte sich überhaupt nicht, als Bantam ihm dann den Lauf einer Schußwaffe gegen die rechte Niere drückte.

      „Muß dies wirklich sein?“ fragte Parker verweisend, „ich denke, Mister Bantam, daß Sie sich solche Abgeschmacktheiten ersparen können.“

      „Lieber nicht, Parker. Sie stecken voller Tricks. Und noch einmal legen Sie sich nicht ’rein. Stellen Sie erst mal diesen komischen Regenschirm weg! Das Ding kann ich nicht mehr sehen!“

      Parker kam diesem Wunsch nach, legte den Universal-Regenschirm aus der Hand und wandte sich dann zu Bantam um, der ihn mißtrauisch anschaute.

      „Setzen Sie sich!“ kläffte Bantam dann.

      „Ich darf doch wohl hoffen, Mister Henderson zu sehen?“

      „Sie werden noch ganz andere Dinge zu sehen bekommen, Parker“, drohte Bantam und ließ den Butler nicht aus den Augen, „keine Tricks, sonst gibt es sofort Zunder!“

      „Wie nervös Sie doch sein müssen!“

      „Wollen Sie mich auf die Palme bringen?“

      „Noch mehr, als Sie es ohnehin schon sind? Das könnte Ihrer Gesundheit nicht sonderlich zuträglich sein. In Ihrer Organisation scheint es einige Aufregung gegeben zu haben.“

      „Aber doch nicht wegen Ihnen, Parker! Bilden Sie sich bloß nichts ein!“

      Parker brauchte nicht zu antworten. Mister Henderson, der Bootsverleiher, betrat den Raum und sah den Butler grimmig an. Er baute sich breitbeinig neben Bantam auf.

      „Wir werden jetzt einen kleinen Ausflug unternehmen“, sagte er, „machen Sie keinen Ärger, dann werden Sie noch mal mit heiler Haut davonkommen.“

      „Sollte man nicht erst meine Bewacher davon verständigen?“

      „Wollen Sie bluffen?“ Bantam lachte leise auf. „Mit diesem Trick hatte ich gerechnet.“

      „Sind Sie sicher, es wirklich mit einem Trick zu tun zu haben?“

      „Ist er nun von der Polizei beschattet worden oder nicht?“ Henderson wandte sich an Bantam.

      „Nein. Wir haben genau aufgepaßt. Die Luft ist rein!“

      „Ich weiß nicht, Bantam. Wir dürfen kein Risiko eingehen.“

      „Was ist gegen eine kleine Bootsfahrt einzuwenden, Henderson? Völlig unverdächtig!“

      „Na schön. Der Chef hat es so bestimmt. Fahren wir also los! Aber ein gutes Gefühl habe ich nicht!“

      „Wenn schon!“ Bantam hob geringschätzig die Schultern. „Hauptsache, wir legen diesen Schnüffler hier auf Eis. Kommen Sie, Parker, gegen eine kleine Ausfahrt haben Sie doch wohl nichts einzuwenden, oder?“

      „Ich freue mich auf diesen Ausflug“, gab Parker höflich zurück, „man tut im Grunde viel zu wenig für seine Gesundheit. Wohin soll die Fahrt denn gehen?“

      „Lassen Sie sich überraschen“, sagte Bantam, der hier das große Wort führte, „ich wette, Sie werden Augen machen!“

      *

      Josuah Parker traf liebe alte Bekannte.

      An Bord der Motoryacht befanden sich außer Bantam und Henderson zwei Männer, die er seinerzeit nicht aus dem Wasser gefischt hatte Sie erinnerten sich noch recht gut an diese Unterlassungssünde und maßen den Butler mit mehr oder weniger finsteren Blicken.

      Hinzu kamen zwei junge Damen, die ihm ebenfalls nicht unbekannt waren. Da war einmal eine gewissen Joyce Stafford, die zusammen mit ihrem Partner Jeff Halton in einem italienischen Sportwagen gesessen und per Funk telefoniert hatte. Sie strafte den Butler mit Verachtung und konnte ihm wohl nicht vergessen, daß er ihren Freund nach dem Mordversuch entführt hatte.

      Die wohl erfreulichste Begegnung war die mit einer gewissen Nixe. Sie erinnerte sich wohl noch mehr ihres Pechs mit ihrem Oberteil eines äußerst knappen Bikinis. Sie ließ den Butler während des Ablegemanövers nicht aus den Augen und hoffte, ihm bald endgültig eine Harpune in den Rücken jagen zu können, wie sie es schon einmal versucht hatte.

      Josuah Parker ignorierte all diese Freundlichkeiten. Er saß steif, würdevoll und äußerst gemessen auf der Sitzbank neben dem Niedergang der hinunter in die Kabine der Yacht führte.

      Die Motoryacht nahm schnell Fahrt auf und ließ das Bootshaus der Firma Henderson samt Landungssteg weit zurück. Die Mittagssonne stand hoch, auf dem Wasser bildeten sich die typischen Hitzeschleier, die in dunstigen Sonnenglast übergingen.

      „Ich vermisse das Geschwisterpaar Portcliff an Bord“, sagte Parker, sich an Bantam


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