Der Duft der Aprikosen. Jutta Mattausch

Der Duft der Aprikosen - Jutta Mattausch


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       Jutta Mattausch

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      1. Auflage 2018

      © 2017 by Windpferd Verlagsgesellschaft mbH, Oberstdorf

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      Umschlaggestaltung: Jennifer Jünemann | www.bitdifferent.de Verwendete Illustrationen: alle @123rf – ratanakhailee, photoroad,

      Andrey Alyukhin, Nataliya Velykanova

      Vignette im Innenteil: foxyliam 123rf

      Lektorat: Marion Voigt, Zirndorf

      Korrektorat: Sylvia Luetjohann

      eISBN 978-3-86410-296-1

       www.windpferd.de

      Inhalt

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       Der Brief

       Im Klang der Stille

       Auf der Sommerweide

       Spaziergang in Leh

       Morgens am Bach

       Buddha Maitreya

       Familienleben

       Glückselige Erinnerungen

       Früchte der Arbeit

       Dakini, die Himmelstänzerin

       Nachts an der Quelle

       Begegnungen in Manggyu

       Geheimnisse verbinden

       Fliegende Yogis

       Farben des Herbstes

       Mandala aus Sand

       Kokon in Weiß

       Träume der Jugend

       Frühlingserwachen

       Lebensspuren

       Die Amerika-pa kommen

       Verschlungene Pfade

       Späte Rache

       Der Bauer und sein Pferd

       In der Fremde

       Tashis Teashop

       Jedem sein Shangri-La

       Besuch bei Nomaden

       Das Karma reift

       Ohnmacht und Wut

       Gabelungen

       Vom rechten Moment

       Auf der Shanti Stupa

       Vollendung

       Glossar

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      Dolma und Dolkar,

      für euch Dakinis

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      Der Brief

      Wenn ich an meine Kindheit denke, fallen mir zuerst die Aprikosen ein. Ein Dutzend Sorten gibt es. Unglaublich, nicht wahr? Aprikosenbäume vor schneebedeckten Gipfeln auf über dreitausend Meter Höhe mitten im Himalaya. In unserem Garten hatten wir fünfundzwanzig Aprikosenbäume mit sieben Sorten. Damals jedenfalls.

      Ich kann noch heute jede Sorte erkennen, denn jede Aprikose schmeckt anders und jede reift zu ihrer Zeit. Die ersten Aprikosen sind Ende Juni so weit. Klein, sauer und knackig sind sie. Wie oft hatte ich diese heftigen Bauchschmerzen, weil ich es nicht abwarten wollte, bis die Früchte ausgereift waren. Ein paar Wochen später kamen die mittelsüßen Früchte an die Reihe. Dann im August, endlich, die zuckersüßen und besonders saftigen Aprikosen. Sie schmeckten am besten, keine Frage. Allerdings waren wir bis dahin längst übersatt, sodass wir diesen Schatz kaum noch würdigen konnten. Api, meine geliebte Großmutter, brachte die Aprikosen in die Hauptstadt zum Markt. Zwei Tagesmärsche brauchte sie bis nach Leh und oft war ein Teil ihrer Aprikosen zerdrückt, noch bevor sie die Stadt erreichte. Mit diesen letzten August-Aprikosen machte Api das beste Geschäft, doch was mich betrifft: Ich habe immer jene frühen sauren Aprikosen geliebt.

      Manche Bäume sind so alt und knorrig, dass selbst meine Api nicht sagen konnte, welcher Urahn sie gepflanzt hatte. Für jeden Aprikosenbaum gab es einen eigenen Namen. Da waren


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