Fiona - Gefühle. Zsolt Majsai

Fiona - Gefühle - Zsolt Majsai


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sichere ich im Bad und lasse Wasser in die Wanne laufen. Dann kommt die schwierigste Entscheidung des Tages: Welchen Badezusatz soll ich nehmen? Bis ich mich für Wildrose entschieden und eine ordentliche Portion in das Wasser geschüttet habe, ist auch James da. Er beobachtet mich, als ich mich in die Wanne gleiten lasse und setzt sich dann auf den Wannenrand.

      „Und jetzt?“, fragt er.

      „Jetzt bade ich.“

      „Das ist doch schon mal was. Was ist der Stand wegen Ben?“

      Eine gute Frage. Ich wünschte, es gäbe eine eindeutige Antwort darauf. „Ich weiß es nicht. Wenn ich daran denke, dass es ihm in diesem Moment vielleicht richtig dreckig geht … es gibt so viele Puzzlestückchen, die aber scheinbar gar nicht zusammenpassen.“ Seufzend nehme ich seine Hand und halte sie mir an den Mund. „Das Blöde ist … da fällt mir ein, das weißt du ja noch gar nicht!“

      „Wahrscheinlich nicht.“

      Er bringt mich mal wieder zum Lachen. Zwar nur zu einem kurzen und leisen Lachen, aber bereits das löst die Verkrampfung in meinem Bauch – wenigstens ein bisschen.

      „Schneewittchen war im Präsidium.“

      „Och! Und, habt ihr sie wenigstens verhaftet?“

      „Du bist manchmal ein echter Idiot, habe ich dir das schon gesagt, mein Schatz? Nein, natürlich nicht, wir waren nicht da. Das war vor der Entführung, wahrscheinlich sogar direkt davor.“ Ich erzähle James, was ich weiß und auch, was ich nur vermute. Er hört mir aufmerksam zu.

      „Sie sucht also jemanden“, fasst er anschließend zusammen. „Und dafür riskiert sie eine Menge, was sie vermutlich auch weiß.“

      Ich nicke. „Wenn es wenigstens ein vollständiger Name wäre. David gibt es in Skyline vermutlich noch mehr als James.“

      „Na!“

      „Du bist eine Ausnahme. Und überhaupt, wieso sitzt du eigentlich draußen? Komm in die Wanne!“ Ich ziehe an seinem Arm, und da er nicht sonderlich stabil sitzt, ist er ziemlich schnell im Wasser. Danny bellt, fast könnte man meinen, er findet das lustig. So wie ich. James setzt sich auf und starrt mich an.

      „Entschuldige, Schatz“, sage ich, muss aber dabei fürchterlich lachen. Das scheint ansteckend zu sein, denn schließlich stimmt er mit ein und beginnt sich auszuziehen. Als er sich an das gegenüberliegende Ende der Wanne drückt, drehe ich mich um und setze mich auf seine Beine, so dass ich ihn mit meinem Rücken spüre. Seine Hände lege ich über Kreuz auf meine Brüste.

      „So ist es doch viel gemütlicher.“

      „Ich weiß nicht, ob ich das als gemütlich bezeichnen würde“, erwidert James, „aber es ist in Ordnung so.“

      „Was ist daran nicht gemütlich?“

      „Vielleicht findest du es nicht gemütlich, wenn du abhebst.“

      „Jetzt übertreib mal nicht so. Und außerdem, es gibt Wege und Lösungen.“

      „Das ist wohl wahr.“

      „Schatz … ich habe dir noch gar nicht erzählt, wie mein Besuch bei Nasnat verlaufen ist.“

      „Du hast gesagt, er wäre frustrierend gewesen.“

      Ich muss grinsen, denn ich hatte etwas anderes gesagt und James kennt mich gut genug, um es auf das Wesentliche zu reduzieren. „Ja, das stimmt schon. Aber er sagte auch, dass ich mal darüber nachdenken sollte, wo sich so ein Dämon mit Gefolge wohl verstecken könnte. Darüber habe ich auch nachgedacht, und wenn er nicht in den Katakomben lebt, was ich nicht glaube, dann kommt nicht viel infrage.“

      „Warum nicht in den Katakomben?“

      „Nenn es Intuition. Es passt einfach nicht. Viel zu auffällig, auch wenn es da unten jede Menge auffällige Typen gibt. Aber ich glaube, jemand wie Schneewittchen wäre bekannt. Und dann wüsste Nasnat davon. Außerdem benimmt sie sich, als wäre sie in unserer Welt nicht heimisch.“

      „Gut, verstehe ich. Wo dann?“

      „Ich könnte mir z. B. gut vorstellen, dass sie sich in einem verlassenen Haus einquartiert hat. Zwar könnte sie mit dem Geld auch eins kaufen oder mieten, aber das halte ich, zumindest so schnell, nicht für wahrscheinlich. Scheint auch nicht ihre Art zu sein.“

      „Wieso nicht?“

      „Weil sie sich einfach nimmt, was sie haben will.“

      „So wie du?“

      „So wie ich?“

      „Tust du das etwa nicht?“

      Hm. „Doch.“

      „Na siehst du. Aber kommen wir zurück zu Schneewittchen. Also verlassene Häuser?“

      „Oder gar Villen. Die möglichst abseits stehen, sodass es nicht auffällt, wenn plötzlich Dämonen darin wüten. So arg viele dürfte es davon nicht geben. Aber wie finden?“

      „Da wüsste ich was.“

      Ich verrenke mir den Hals, um ihn anzustarren. Natürlich! Wie blöd bin ich denn? Ich sitze direkt auf der Quelle. James ahnt meine Gedanken, denn er grinst. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen?“

      „Arbeit geht nur mit Vergnügen“, erwidere ich, und ich spüre, dass er es eigentlich genauso sieht. Ich erhebe mich leicht, bis ich die Füße aufstellen kann, dann umfasse ich sein Glied und lasse es hinten langsam eindringen. Im Wasser fühlt sich das ganz anders an als auf dem Trockenen. Sein Schwanz pulsiert in mir, seine Hände lassen mich pulsieren. Mit einer Hand streichelt er abwechselnd meine Brüste, die andere kümmert sich um meinen Kitzler. Erst sanft, dann immer energischer kreisend. Als ich meinen – ziemlich lauten – Höhepunkt habe, kommt er in mir auch.

      Mit geschlossenen Augen lausche ich unseren Atemzügen, die ganz langsam auf normale Frequenz zurückgehen. Als James aus mir herausflutscht, erhebe ich mich seufzend.

      „Was nimmst du?“

      „Was du nimmst.“

      Nass und nackt gehe ich in das Wohnzimmer. Zum Glück liegen die Fenster auf der Gartenseite, obwohl es mich nur bedingt stören würde, wenn man mich von der Straße her sehen könnte.

      Ich bereite zwei Whisky on the Rocks zu, was keine besondere Herausforderung darstellt, und dann ist auch James schon da. Er stellt sich dicht hinter mich und nimmt sein Glas.

      „Von nur Vergnügen war aber nicht die Rede!“, sage ich lachend.

      „Ich bin arbeitsbereit.“

      „Ja, das merke ich. Cheers!“

      Wir schaffen es dann aber doch noch ohne weitere Unterbrechung an den Laptop von James, um uns in proDB einzuloggen. Als Makler hat James einen ganz anderen Zugriff auf die Datenbank als gewöhnliche Sterbliche. Das ist jetzt ausgesprochen hilfreich.

      Nach zwei Stunden haben wir insgesamt 5 Häuser ausgesucht, die in die engere Wahl kommen und die ich mir morgen anschauen will. Kurz denke ich darüber nach, sofort loszuziehen, denn jede Minute kann für Ben eine Minute zu viel sein. Letztlich überzeugt mich James´ Argument, dass ich wenigstens ein paar Stunden Erholung vom Kampf gegen den Dämon brauche, bevor ich gegen andere, womöglich viel gefährlichere Dämonen losziehe.

      Als ich dann aufstehe und mich leise anziehe, hat die Morgendämmerung bereits eingesetzt. Ich fühle mich einigermaßen frisch, obwohl die Nacht unruhig war. Träume, an die ich mich nicht erinnern möchte, und die dennoch in meinen Erinnerungen rumspuken. Ich betrachte James, der tief und fest schläft. Danny liegt neben ihm, als wenn er mir sagen wollte, ich könne ruhig losziehen, er wird James beschützen, und wisse auch, dass er jetzt nicht mit kann.

      Kluger Hund.

      Diesmal nehme ich wieder meinen eigenen Wagen. Mein erstes Ziel liegt außerhalb der Stadt, mitten im Wald. Eigentlich ideal geeignet für Schneewittchen. Die Straßen sind noch ziemlich leer, ich komme gut voran. Schon


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