Mach mich wild! Erotische Geschichten. Lucy Palmer
machen können?
Sie folgte dem Hünen in sein Haus, während die Krieger sein Pferd mitnahmen, um es zu versorgen. Menjas Herz klopfte hart gegen ihre Rippen. Warum hatten die Götter ihr solch ein Schicksal auferlegt?
Wärme und der Duft nach Essen schlugen ihr entgegen, als sie einen großen Raum betrat, in dem zahlreiche Tische und Bänke standen. Ragnars Haus schien wohl oft Gäste zu bewirten. Auf den halbierten Baumstämmen, die zu Sitzgelegenheiten umgestaltet worden waren, lagen dicke Felle – über der Feuerstelle, in der Mitte des Hauses, hing ein dampfender Kessel.
Als Ragnar die Tür schloss und seinen Umhang ablegte, kam eine dunkelhaarige Frau aus dem hinteren Teil des Hauses auf ihn zugelaufen. Freudestrahlend blieb sie vor ihm stehen. »Mein Fürst, Ihr seid zurück!«
»Kayla«, brummte er und sah dabei alles andere als erfreut aus.
Menja spürte dennoch einen schmerzhaften Stich in ihrer Brust. Wie konnte sie nur denken, dass so ein Mann wie Ragnar nur eine Sklavin besaß?
»Ich habe Euch ein Bad gerichtet, Herr«, säuselte sie, bevor sie Menja bemerkte und diese dann böse anfunkelte: »Ach, Ihr habt diese Grasländerin also tatsächlich mitgebracht.«
Ragnar bedachte Kayla mit einem strengen Blick. »Sie wird meine neue Dienerin sein. Kayla, du kannst nach Hause gehen.«
Erleichterung durchflutete Menja, aber auch Neid, weil diese Frau bis jetzt Ragnars Felle gewärmt hatte. Es war offensichtlich, dass Kayla ihn begehrte, denn Menja sah, wie die Frau überlegte, sich ihrem Herrn gegenüber zu widersetzen. Doch schließlich senkte sie den Kopf. »Wie Ihr wünscht, mein Fürst.«
Nachdem Kayla das Haus verlassen hatte, befahl Ragnar seiner neuen Dienerin, den Tisch zu decken und Fleischsuppe aus dem Kessel zu schöpfen. Das alles tat Menja ohne zu murren. Solange es nur solche Dinge waren, die er von ihr verlangte ...
Als sie sich jedoch zu ihm an den Tisch setzen wollte, fuhr er sie an: »Dein Platz ist am Feuer, Sklavin!«
Sofort kochte die Wut wieder in ihr hoch. »Ich habe auch einen Namen, Barbar!« Erzürnt stand sie auf, den Teller Suppe in der Hand, bereit, ihn über sein Gesicht zu schütten.
Auch Ragnar erhob sich nun. Langsam, geschmeidig. Seine Augen blitzten. »Gut, ich sehe ein, du kennst unsere Sitten nicht.« Er schenkte ihr ein undeutbares Lächeln, das Menjas Inneres jedoch sofort zum Flattern brachte. »Du darfst am Tisch sitzen. Für heute.«
Menja war erstaunt, als er sich wieder setzte und seine Suppe löffelte ohne sie dabei anzusehen. »Ich danke Euch, Herr«, entschlüpfte es ihr.
Jetzt sah er sie doch an. Er wirkte ebenfalls erstaunt. »Bitte setz dich, Menja.«
Mit zitternden Knien nahm sie Platz. Was war da soeben geschehen? Sie hätte erwartet, dass er sie schlagen würde, stattdessen hatte er nachgegeben und sie sogar gebeten, sich wieder zu setzen. Was war das nur für ein seltsamer Mann? Sie wurde aus ihm nicht schlau.
***
Später zeigte Ragnar ihr das Badehaus, das sich an den hinteren Teil des Langhauses anschloss. Der kleine Raum war angefüllt mit ätherischen Düften und Wasserdampf, sodass Menja kaum etwas sehen konnte. Sie erblickte einen Eimer mit einer Schöpfkelle darin, damit ab und zu ein wenig Wasser über die heißen Steine gegossen werden konnte, und in der Mitte stand ein hölzerner Zuber, der fast bis zum Rand gefüllt war.
Menja wusste, was jetzt kommen würde. Mit heftig klopfendem Herzen beobachtete sie Ragnar dabei, wie er sein Schwert ablegte, das Hemd über den Kopf zog und ungeniert aus seinen Wildlederhosen schlüpfte. Der warme Dampf gab Menja einen gewissen Schutz, dennoch stand sie so dicht bei dem Waldländer, dass sie jedes Detail seines Körpers erkennen konnte. Sein breiter Oberkörper verjüngte sich zu seiner Taille. Sein Bauch war fest, die Beine lang und muskulös. Erleichtert atmete sie durch, denn seine Männlichkeit hing noch schlaff zwischen seinen Schenkeln. Sie sah auch so schon gewaltig genug aus.
»Dir gefällt, was du siehst?«, fragte er rau, wobei tatsächlich ein Lächeln über seine schmalen Lippen huschte.
Erst jetzt wurde Menja bewusst, dass sie Ragnar die ganze Zeit anstarrte.
»Zieh dich aus«, befahl er ihr. »Im Badehaus tragen wir keine Kleidung.«
Ohne sie weiter zu beachten, stieg er in den Holzzuber, sodass Wasser überschwappte, als er sich setzte. Wohlig brummend lehnte er sich zurück und schloss die Augen.
Menja stand wie erstarrt neben ihm und wusste nicht, was sie tun sollte. Der mächtige Fürst der Waldländer saß nackt vor ihr – sollte sie die Gelegenheit zur Flucht nutzen? Aber wie weit würde sie kommen? Im Dorf wimmelte es vor Kriegern, sie kannte sich in der Gegend nicht aus und reiten konnte sie ebenfalls nicht. Sie war hier gefangen.
Ragnars laute Stimme ließ sie zusammenzucken. »Ich hab gesagt, du sollst dich ausziehen! Zur Aufgabe einer Dienerin gehört es, ihren Herrn zu pflegen.«
Seine große Gestalt schoss auf sie zu. So schnell hatte Menja gar nicht reagieren können, da stand er schon vor ihr und zerrte an ihrem Kleid. Im Nu hatte er es ihr vom Körper gezogen.
»Für deine Unfolgsamkeit werde ich dich später noch bestrafen«, knurrte er. Dennoch blickten seine Augen fiebrig auf ihre enthüllte Gestalt. Menja versuchte, ihr gelocktes Dreieck und ihre Brüste mit den Händen zu bedecken, aber Ragnar zog ihr die Arme weg und hielt sie fest. Er weidete sich an ihrer Nacktheit und Menja hätte sicher geweint vor Scham, wenn sie nicht so erzürnt gewesen wäre. Es gefiel ihr nicht, welche Rechte er sich einfach herausnahm. Das war unwürdig!
Dennoch hielt sie den Mund, um seine Wut nicht weiter zu schüren. Zudem musste sie selbst auf seinen entblößten Körper starren, an dem das Wasser in feinen Rinnsalen hinablief. Warum sieht dieser Barbar auch so verdammt gut aus?, ärgerte sie sich, da sie bereits spürte, wie sich ihre Brustwarzen allein bei seinem Anblick verhärteten.
Ragnar schien das zu bemerken. Er ließ ihre Arme los, um beide Hände auf ihre Brüste zu legen. »Sie gefallen mir. Haben genau die richtige Größe.« Er ging vor ihr in die Hocke, um eine harte Knospe in seinen Mund zu saugen.
Menja erschauderte wohlig. Zu gerne wollte sie jetzt mit den Fingern durch Ragnars kurzes Haar fahren, um seinen Kopf noch fester an ihre Brüste zu drücken, doch sie wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass sie vor ihm kapitulierte. Er wusste sehr wohl, wie man eine Frau schwach machte, doch es bedurfte mehr als das, um sie zu erobern.
Mit einem wölfischen Grinsen ließ er plötzlich von ihr ab und setzte sich wieder in den Waschzuber. »Na los, schrubb mir den Rücken.«
Oh, dieser Wilde! Schon wieder hatte er ihren Körper zum Glühen gebracht, um ihn dann einfach stehen zu lassen.
Mit einem finsteren Blick hielt er ihr den tropfnassen Schwamm entgegen. Menja nahm ihn und hätte ihm das Ding am liebsten ins Gesicht geworfen, doch sie konnte sich gerade noch beherrschen. Sie hatte Ragnar schon wütend genug gemacht. Schnell rief sie sich die Schaudergeschichten in Erinnerung, die sich die Grasländer über ihn erzählten. Wenn Ragnar ihr ein kurzes Lächeln schenkte, konnte sie kaum glauben, dass er so grausam sein sollte wie sein Ruf, aber gerade jetzt hielt sie jedes Wort für wahr! Er besaß ein Herz aus Stein.
Mürrisch trat sie hinter ihn und streckte ihm die Zunge raus, was er zum Glück nicht sehen konnte, sonst hätte er bestimmt nicht lange gefackelt und sie ihr einfach abgeschnitten. Als Ragnar sich jedoch nach vorne beugte, damit sie besser an seinen Rücken kam, vergaß sie ihren Unmut beinahe. Seine Haut war überzogen mit alten Narben. Menja kannte diese Art der Verletzung. Ragnar musste mehrmals schlimm ausgepeitscht worden sein, bis seine Haut in Fetzen gehangen hatte.
»Was ist?«, brummte er. »Das Wasser wird langsam kalt.«
Schnell klatschte sie ihm den Schwamm auf die Haut. Mit festen Bewegungen scheuerte sie ihm den Rücken, wobei sie überlegte, was ihm wohl zugestoßen war. Natürlich würde sie es niemals wagen, ihn danach zu fragen.
Anscheinend machte sie es gut, denn sie hörte Ragnar mehrmals seufzen. Zufrieden lehnte