Liebesglück unter italienischer Sonne - Un Amore Italiano. Liza Moriani
o
Liebesglück unter italienischer Sonne
Un Amore Italiano – Sammelband 1
Eine Frühlingsliebe am Comer See
Rosen-Rendezvous in Mailand
Zärtliche Stunden in Rimini
Liza Moriani
o
Impressum
Alle handelnden Personen sowie die Handlung selbst sind frei erfunden. Mögliche Ähnlichkeiten mit Orten sind allerdings nicht ausgeschlossen, doch sind sie erzählerisch verfremdet dargestellt.
Besuchen Sie uns im Internet:
© 2020 – Herzsprung-Verlag GbR
Ein Imprint von Papierfresserchens MTM-Verlag.
Mühlstr. 10, 88085 Langenargen
Telefon: 08382/9090344
Alle Rechte vorbehalten.
Lektorat: Melanie Wittmann
Cover erstellt unter Verwendung von Bildern mit AdobeStock-Lizenz: © simbos + © kasto
Erster Sammelband der Buchreihe
„Un Amore Italiano“ im Herzsprung-Verlag.
Reisen Sie mit uns in das Sehnsuchtsland Italien und erleben immer wieder neue „Un Amore Italiano – Geschichten einer Liebe in Italien“.
Weitere Informationen zur Buchreihe
Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM www.literaturredaktion.de
ISBN: 978-3-96074-132-9 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-133-6 - E-Book
o
Inhalt
o
Eine Frühlingsliebe am Comer See
Als Petra das Foyer des kleinen Hotels in Griante betrat, war sie zunächst ein wenig überrascht. Von außen sah das graue Gebäude nämlich ziemlich in die Jahre gekommen aus – und sie war beim ersten Anblick sogar ein wenig enttäuscht gewesen –, doch hier im Inneren entfaltete sich eine Behaglichkeit, die die junge Frau so nicht erwartet hatte. Ein kleines, gemütliches Sofa direkt neben dem Eingang, ein runder Tisch, auf dem eine leicht vergilbte Häkeldecke lag und ein üppiger Blumenstrauß in einer Bleikristallvase stand, eine Theke mit einer prall gefüllten Bonbonniere und einer altmodisch anmutenden Glocke, Petra fühlte sich sogleich ein wenig heimisch. Alles nicht neu, aber mit Liebe ausgesucht – fast so, wie es früher einmal bei ihrer geliebten Oma Lotta gewesen war.
Petra wartete eine Weile im Foyer, weil kein Portier zu sehen war, und rief leise „Hallo“. Als jedoch auch auf ihr Rufen niemand erschien, um ihr den Zimmerschlüssel auszuhändigen und ihre Anmeldung aufzunehmen, drückte sie die Glocke, die einen hellen, freundlichen Ton von sich gab.
Es dauerte noch einmal eine kleine Ewigkeit, dann aber erschien er, der Rezeptionist, ein Mann um die 70 mit schlohweißem Haar. „Buon giorno, signora, buon giorno. Come sta?“, begrüßte er sie überschwänglich. „Bitte verzeihen Sie, dass ich Sie habe warten lassen, ich musste erst noch meine Frau versorgen.“
„Buon giorno“, erwiderte Petra. „Ich habe ein Zimmer bei Ihnen bestellt. Für zehn Tage. Ich würde sehr gerne einchecken, mein Name ist Petra Weißenburger.“
„Aber sicherlich, Signora.“ Der alte Herr strahlte über das ganze Gesicht. „Ich habe Sie schon erwartet und freue mich, dass Sie gut bei uns in Griante angekommen sind. Herzlich willkommen! Hatten Sie eine gute Fahrt?“
Petra wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch mehr als ein „Ja“ kam nicht über ihre Lippen, denn der Alte fiel ihr sogleich ins Wort: „Pietro, sagen Sie Pietro zu mir. Das sagen hier alle. Ich habe ein wunderschönes Zimmer für Sie reserviert – mit Blick auf unseren wundervollen Comer See. Folgen Sie mir doch, den Rest der Anmeldung können wir auch morgen noch erledigen. Sie möchten sich doch sicherlich erst ein wenig frisch machen?“
„Aber gerne doch“, antwortete Petra und ihr ging gleich durch den Kopf, dass man sich hier sicherlich recht wohlfühlen konnte. In dieser Annahme fühlte sich die junge Frau auch gleich bestätigt, als Pietro hinter seinem Tresen hervortrat, ohne eine weitere Aufforderung Petras Koffer nahm und ihr zuwinkte, ihm zu folgen.
Im Aufzug drückte er Petra den Zimmerschlüssel in die Hand und den Knopf, der den Aufzug in den zweiten Stock bringen sollte. „Der große hier“, Pietro zeigte auf den antiquierten Bartschlüssel, „der ist für Ihr Zimmer. Und dieser hier unten, der ist für die Eingangstür an der Rezeption. Die ist von morgens 6 bis abends 23 Uhr durchgängig besetzt. Es sei denn, ich bin gerade bei meiner lieben Frau.“ Er schmunzelte. „Und nur wenn Sie später kommen oder vor 6 Uhr das Haus verlassen möchten, benötigen Sie den Schlüssel wirklich. Frühstück servieren wir Ihnen unten in unserem kleinen Speiseraum oder auch auf der Terrasse vor dem Restaurant. Und wenn Sie gerne einmal ausschlafen möchten“, er zwinkerte ihr vielsagend zu und seine Augen, denen man ansah, dass sie einem wahren Charmeur gehörten, blitzten dabei freundlich auf, „dann kann ich Ihnen das Frühstück auch schon einmal per Zimmerservice oben in Ihrem Zimmer servieren lassen.“
Auch der Aufzug gehörte nicht mehr der neuesten Generation an, denn es dauerte sicherlich zwei Minuten, bis der zweite Stock erreicht war. „So, da sind wir“, kommentierte Pietro, als der Aufzug endlich stoppte.
Nur einen Augenblick später befand sich Petra in einem wunderschönen, mit einem Himmelbett ausgestatteten Zimmer. Pietro hatte sich, nachdem er ihren Koffer mit einer Leichtigkeit, die man ihm in seinem Alter gar nicht mehr zugetraut hätte, auf die Kofferablage bugsiert hatte, alsbald mit einer Verbeugung verabschiedet und ihr noch einen wunderschönen Tag gewünscht. Sollte sie einen besonderen Wunsch haben, so möge sie sich stets vertrauensvoll an ihn wenden. Dann hatte er mit dem Satz „Pietro und Petra, wie schön“ die Tür hinter sich ins Schloss gezogen und Petra allein zurückgelassen – mit einem Ungetüm an Koffer, einer Leihgabe ihrer Mutter, der ihre Habe für die nächsten Tage barg.
Bevor Petra dieses Ungetüm auspacken wollte, schaute sie sich erst einmal um. Das Zimmer war nett hergerichtet worden. Wie schon unten im Foyer war das Mobiliar nicht mehr ganz neu, doch alles wirkte sauber und sehr gemütlich: Neben dem Himmelbett gab es einen Ohrensessel, einen kleinen Tisch, auf dem eine Schale, gefüllt mit leckeren Südfrüchten, stand, und einen alten Bauernschrank, der die junge Frau an den Schrank in der Diele ihrer Großmutter erinnerte. Wie oft hatte sie sich dahinein als Kind beim Versteckspiel vor ihren Cousinen und Cousins bei Familienfeiern geflüchtet! Das waren tolle Zeiten gewesen, doch Lotta, Petras Großmutter, war schon viele Jahre tot.
Ihr Blick ging weiter durch das Zimmer: Ein Fernseher an der Wand und ein altes Röhrenradio auf der Fensterbank komplettierten die Einrichtung. Petra musste schmunzeln, als sie das Radio ein wenig näher in Augenschein nahm. Ob dieses alte Teil wohl überhaupt noch funktionierte? Sicherlich spielte das Radio nur Lieder aus den 50er-Jahren, denn jünger war es mit Sicherheit nicht. Allerdings würde sie wohl weder den Fernseher benötigen noch das Radio, verstand sie doch gar kein Italienisch. Und außer einem freundlichen Buon giorno, einem kräftig r-gerollten Arrividerci und einem netten Ciao sprach sie auch kein Wort, was ihr übrigens in Bezug auf ihre bevorstehenden