WinterLust | Erotische Geschichten. Amy Walker

WinterLust | Erotische Geschichten - Amy Walker


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weil er mich in den Hintern vögeln durfte ... »Ähm, Craig, das ist mein Bett«, versuche ich ihm klarzumachen, dass es für ihn an der Zeit ist, zu gehen.

      »Ich weiß«, erwidert er grinsend, schlägt die Decke zurück und lässt sein nasses Handtuch fallen. »Und du hast gesagt, dass du die ganze Nacht mir gehörst. Also ...« Mit einem überraschten Laut lande ich auf ihm, als er meine Hand schnappt und sich rücklings auf die Matratze fallen lässt. Seine Augen funkeln halb amüsiert, halb gierig. – Nein, es geht hier nicht um Gefühle, der Kerl will nur die Gunst der Stunde – besser gesagt: der Nacht – nutzen, stelle ich beruhigt fest. Als ahnte Craig, was in mir vorgeht, greift er in meinen Nacken, zieht mich zu sich herunter und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss.

      »Warte fünf Minuten, dann bin ich bereit für Runde zwei.« – »Fünf Minuten?« Ich muss lachen. Bereits jetzt kann ich ganz deutlich an meinem Oberschenkel fühlen, dass sein Penis sich für Runde zwei aufrichtet.

      »Na gut, dann eben eine«, grinst Craig und dreht mich mit einer schnellen Bewegung mit sich herum, sodass ich mit gespreizten Beinen unter ihm lande. »Erst einmal werde ich mich um deine Pussy kümmern. Ich finde, dass sie bisher etwas zu kurz kam. Deshalb werde ich sie vor Runde drei zur Versöhnung auch ordentlich auslecken ...« Gierig vergräbt er sein Gesicht an meinen Brüsten und fängt fürs Erste damit an, sich mit meinen Nippeln zu versöhnen, die wohl auch zu kurz kamen.

      »Das hat man wohl davon, wenn man sich einen viel zu jungen Kerl ins Bett holt«, stöhne ich. Innerlich muss ich jedoch grinsen. – Ja, das hat man davon ... Nicht nur einmal, zweimal oder vielleicht sogar dreimal Sex, sondern die ganze Nacht. Zumindest bin ich davon überzeugt, dass Craig dieses indirekte Versprechen halten wird, so ungestüm, wie er jetzt schon wieder an meinen harten Brustwarzen saugt. Wie das mit anderen Kerlen – halb Junge, halb Mann – aussieht, das werde ich wohl noch herausfinden müssen ...

       Vierundzwanzigmal Lust

      Es ist Sonntagabend, der dreißigste November. Mit einem Grummeln im Bauch stehe ich vor dem Kalender und starre die fette Dreißig an, kann mich aber einfach nicht dazu überwinden, das Blättchen abzureißen. Morgen ist der erste Dezember ...

      »Es ist auch nur ein Monat«, murmle ich vor mich hin, reiße das Blatt des Tageskalenders kurz entschlossen ab und nicke zufrieden. Jetzt liegen nur noch ein paar Wochen vor mir, dann habe ich dieses beschissene Jahr hinter mir. »Na also«, brumme ich zufrieden mit mir selbst und zerknülle den dreißigsten November. Als ich mich umdrehe, um das Papier im Mülleimer zu entsorgen, bleibe ich jedoch abrupt stehen. Wann ist Cal denn in die Küche gekommen? Versunken in meine Gedanken über das hinter mir liegende Jahr und den kommenden Weihnachtsmonat bemerke ich ihn erst jetzt.

      »Sag mal, was hast du eigentlich immer damit, das Kalenderblatt schon am Abend vor dem neuen Tag abzureißen?«, fragt er mich und nickt in Richtung meines Kalenders. Dass Cal, mein Mitbewohner, mich so direkt darauf anspricht, ist mir ein wenig peinlich. Er muss mich für total spleenig halten ...

      »Ähm, ist so ein Motivationsding ... Dieses Jahr ist nicht besonders gut für mich gelaufen und ich will es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Irgendwie scheint das auf diese Weise schneller zu gehen«, antworte ich, kehre Cal den Rücken zu und durchquere die Küche, um zum Mülleimer zu gehen. Mehr über mich und dieses Chaosjahr will ich Cal nicht verraten. Ich wohne erst seit einem guten Monat bei ihm zur Untermiete, und ich kenne ihn noch viel zu wenig, um ihm die persönlichen Angelegenheiten auf die Nase zu binden, die mein Leben im Laufe der letzten Monate ziemlich durcheinandergebracht haben – gipfelnd darin, dass ich meine Wohnung aufgeben und mir eine kostengünstige Unterkunft suchen musste.

      »Und was macht dieses Jahr so übel, dass du sogar die Adventszeit beschleunigen willst? Ich meine: Weihnachten – sich zu Hause unter einer Wolldecke vergraben, lesen und Orangen-Zimt-Tee trinken – liebt ihr Frauen doch«, hakt er jedoch nach, anstatt sich mit meiner Antwort zufriedenzugeben. Unwillkürlich muss ich schmunzeln.

      »Du bist ein Frauenversteher, hm?«, frage ich, werfe die Überreste des dreißigsten Novembers in die Tonne und drehe mich immer noch grinsend zu Cal herum. Mal sehen, wie mein hübscher Mitbewohner – Schrägstrich Vermieter – auf die Andeutung, dass ich bereits bestens über seinen Ruf informiert bin, reagiert. Tatsächlich habe ich auf dem Campus der University of Wisconsin, wo ich Mikrobiologie studiere und Cal kurz vor meiner Zeit anscheinend als Informatikstudent sein Unwesen getrieben hat, schon so manche wilde Aufreißerstory über ihn zu hören bekommen, kaum dass ich seinen Namen genannt habe.

      »Ich gebe mir Mühe, aber ich weiß nicht, ob ich mich wirklich einen Frauenversteher nennen darf«, windet Cal sich heraus, grinst halb amüsiert, halb verlegen und zuckt mit den Schultern. Oh Mann, ist das niedlich ... Diese spitzbübische Geste bringt mich schier zum Schmelzen. Dabei kenne ich Cal wie gesagt kaum und bin eher schwer zu vereinnahmen.

      Cal macht mich jedoch neugierig. Irgendetwas hat er an sich ... Das hat natürlich überhaupt nichts damit zu tun, dass er unverschämt sexy ist und ich mir sehr gut vorstellen kann, dass er mit seinen warmen braunen Augen so manche Frau ziemlich schnell ins Bett bekommt. Vielmehr frage ich mich, wie er zu dem widersprüchlichen Ruf kommt, ein knallharter Aufreißer und gleichzeitig hingebungsvoller Liebhaber zu sein. Obwohl er seine Affären angeblich so jäh beendet, wie er sie angefangen hat, habe ich noch nie eine Beschimpfung wie »Arschloch« oder »mieser Bastard« im Zusammenhang mit seinem Namen gehört. Irgendwie passt das für mich nicht zusammen und ich habe das Gefühl, dass ich mehr darüber in Erfahrung bringen sollte. Schließlich wohne ich mit ihm zusammen unter einem Dach ...

      Ich lehne mich an die Arbeitsplatte der Küchenzeile und nicke ihm herausfordernd zu. »Ich habe gehört, dass mein neuer Mitbewohner ein ziemlicher Frauenheld sein soll. Ich weiß allerdings nicht, ob man das im weiteren Sinne so auslegen kann, dass du besonders gut über die Gefühle von uns Frauen Bescheid weißt. Was meinst du?«

      Für einen Moment zucken Cals Augenbrauen überrascht nach oben, dann verändert sich sein Grinsen und ich begreife zu spät ... – Oh mein Gott, was stelle ich ihm überhaupt für Fragen? Im Prinzip will ich von ihm wissen, ob er seinem Ruf als rücksichtsvoller, fantasievoller und leidenschaftlicher Liebhaber auch gerecht wird! Meine Wangen brennen, Cals Augen verdunkeln sich. Scheinbar entspannt gesellt er sich zu mir und lehnt sich neben mich an die Küchenzeile, doch seine Schultern sind zu verkrampft, um ihn wirklich locker wirken zu lassen. Und dann erst dieser Blick ...! Mein Herz klopft schneller. Noch nie hat Cal mich derart intensiv angeschaut.

      »Bei diesem Gespräch ging es doch eigentlich um dich, Melody. Wie sind wir überhaupt bei mir gelandet?«, fragt er leise und neigt sich ein wenig herunter, bis er auf Augenhöhe mit mir ist. Unwillkürlich halte ich den Atem an, als sein verführerisches Aftershave mir in die Nase steigt. Mmh – maskulin und aufregend ... Ich blinzle, um gegen den entrückten Zustand anzukämpfen, in den Cals Nähe mich unweigerlich versetzt. Noch nie war er mir so nah.

      »Egal ...«, beantwortet Cal sich seine Frage einfach selbst und fährt fort: »Wie beschreibe ich es nur am besten, damit es nicht falsch rüberkommt?« Nachdenklich tippt er sich auf seine sinnlichen Lippen, als wollte er ganz bewusst meine Aufmerksamkeit dorthin lenken. »Ich liebe Frauen einfach. Ich weiß, dass das ziemlich abgedroschen klingen muss, aber das ist die Wahrheit. Ich will, dass sie sich mit mir wohlfühlen, wenn du verstehst, was ich meine ...« Seine Lippen verziehen sich zu einem hinreißenden Lächeln und mir dämmert, dass er ein ziemlich guter Verführer sein muss. Auf mich wirkt jedenfalls schon diese einfache Geste erotisierend. Meine Lippen kribbeln, wie in den erwartungsvollen Millisekunden kurz vor dem ersten Kuss. Wie es sich wohl erst anfühlen muss, Cals sinnlichen Mund an den Brüsten zu fühlen, wenn es schon derart berauschend ist, nur von ihm angelächelt zu werden? Meine Knospen ziehen sich erregt zusammen.

      »Klingt gar nicht so abgedroschen, wie du vielleicht denkst«, antworte ich Cal rau. Ist es naiv, dass ich ihm jedes Wort glaube? Ich muss mich jedenfalls ziemlich leichtgläubig anhören. Schnell räuspere ich mich und straffe die Schultern, um an Haltung zurückzugewinnen. »Jedenfalls habe ich bisher keine Beschwerden über dich gehört, was ziemlich beruhigend ist, wo ich ja direkt im Zimmer neben dir schlafe ...« Oh mein Gott, geht es noch dämlicher? Ich muss über


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