Verboten in der Öffentlichkeit | Erotische Bekenntnisse. Simona Wiles

Verboten in der Öffentlichkeit | Erotische Bekenntnisse - Simona Wiles


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      Jenny lief blind vor Tränen zur Kasse, warf sämtliche Einkäufe auf das Transportband, zahlte wortlos und rannte mit dem Einkaufswagen zu ihrem Auto. Dort schmiss sie alles wild durcheinander hinein, stellte das Wägelchen in die vorgesehene Kabine und huschte in ihren Fluchtwagen, den sie mit quietschenden Reifen von dem Parkplatz fuhr. Mit dem Jackenärmel wischte sie mehrmals über ihr Gesicht, putzte sich damit auch die Nase und brauste auf dem schnellsten Weg nach Hause, um sich dort zu verkriechen.

      Sie war bitter enttäuscht. Sie hatte geglaubt, dieser Mann wäre zwar unerreichbar für sie, aber doch zumindest ein Gentleman. Ihr aber frech zu sagen, dass er sie für zu dick befinden würde – nein. Ein anständiger Mensch tat so etwas nicht. Nicht als Fremder und schon gar nicht vor vielen anderen Leuten. Selbst wenn er recht hatte – und leider hatte er das ja – dieses Verhalten war ein No-Go. Jenny schniefte. Sie würde ihre Träume bezüglich dieses Mannes ab heute unwiderruflich begraben. So ein Mistkerl.

      Zuhause wusch sie sich ihr verheultes, verquollenes Gesicht, nachdem sie sich im Badspiegel entdeckt hatte. Dann räumte sie ihre Einkäufe weg, gönnte sich zwei große Sandwiches und warf sich in ihren Lieblingssessel. Sie zappte durch die TV-Kanäle, bis sie bei einem spannenden Krimi mit mehreren Leichen landete. Genau das Richtige jetzt. So ein Idiot.

      ***

      Peter dagegen war erst aus seiner Grübelei erwacht, als der Lautsprecher des Discounters verkündete, dass in den nächsten zehn Minuten geschlossen würde und alle Kunden sich bitte zur Kasse begeben sollten. Da er nichts zu kaufen hatte, ging er so hinaus, ohne aufgehalten zu werden. Noch immer war er in seine Überlegungen versunken, schlug automatisch den Weg nach Hause ein und wunderte sich, als er vor seiner Tür stand. Wie war er hierhin gekommen? Egal. Er schloss auf, knipste die Lichter an und stand verloren in seinem Wohnzimmer, weil er nichts mit sich anzufangen wusste. Er fand den Fehler nicht, vielleicht war er zu forsch gewesen? Aber sie hatte ihn zu Beginn überhaupt nicht zu Wort kommen lassen und wollte ihn recht schnell wieder loswerden. Hätte er hier sie gehen lassen sollen? Es schien für ihn jedoch die einzige Möglichkeit, mit ihr in tieferen Kontakt zu kommen, zumindest, endlich ihren Namen zu erfahren.

      Peter raufte sich die Haare. Er wusste nicht, was er noch tun könnte.

      ***

      Einige Tage später war Jennys Kühlschrank wieder leer. Diesmal gönnte sie es sich, feige zu sein, und fuhr ein paar Kilometer zum nächsten Ort, um dort ihre Einkäufe zu erledigen. Teils befriedigt, teils noch immer wütend kehrte sie mit ihrer Beute zurück und nahm sich vor, in Zukunft immer dort hinzufahren, um diesem attraktiven Mistkerl nicht wieder zu begegnen.

      Peter war verzweifelt und hatte keine Ideen mehr. Er war resigniert und beschloss schweren Herzens, sich diese Frau aus dem Kopf zu schlagen. Nicht umsonst hieß es, die Zeit heile alle Wunden. Am besten wäre es, wenn er dort nicht mehr einkaufen ginge, um ihr nicht zu begegnen und sie schneller vergessen zu können. Das würde zwar bedeuten, in Zukunft mit dem Kleinbus woanders hinzufahren, aber das war sicher besser.

      ***

      Etwa zwei Wochen später, es war Samstag und alle Welt ging einkaufen, und ausgerechnet jetzt waren Jennys Vorräte aufgebraucht. Sie hasste es, sich durch eine Menschenmenge wühlen zu müssen, aber wenn sie nicht über den Sonntag völlig ohne Essen und Trinken dasitzen wollte, musste sie da durch. Sie würde trotzdem bis kurz vor Schluss warten, in der Hoffnung, dass dann bereits weniger Leute unterwegs wären.

      Etwa eine Stunde vor Ladenschluss suchte Jenny seufzend ihren Autoschlüssel und ihr Geld, hockte sich in ihren Wagen und tuckerte gemächlich die wenigen Kilometer zu ihrem neuen Einkaufsziel. Dort stellte sie fest, dass der Parkplatz noch immer ziemlich voll war, deshalb ergatterte sie lediglich am Rand des Areals eine Parklücke.

      Peter hatte seinen Einkaufszettel fertig geschrieben, er benötigte nicht viel, wollte sich jedoch eine leckere Flasche Wein gönnen. Trotz des kleinen Zettels würde er sich in sein Auto setzen und ein paar Kilometer fahren, was ihm immer noch schwerfiel. Sollte er heute eine Ausnahme machen? Aber vielleicht würde er dieser Traumfrau wieder begegnen, und dann konnte er für nichts garantieren. Nein, er hielt sich an seinen Plan, das nahe gelegene Einkaufscenter zu meiden und sie zu vergessen.

      ***

      Sie trafen exakt vor der Eingangstür aufeinander.

      Verdammt, ist der ein Stalker? Verfolgt der mich?, waren Jennys erste Gedanken. Wie eine Salzsäule stand sie vor ihm, mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund.

      Nein! Das gibt es nicht! Das kann nicht sein! Wieso ist SIE hier? Verfolgt sie mich jetzt? Peter konnte es nicht fassen, dass er ausgerechnet hier der attraktivsten Frau der Welt wieder begegnete. Seine Kinnlade rutschte runter, er starrte sie verstört an.

      Und wie aus einem Mund fragten sie gleichzeitig: »Verfolgst du mich?«

      Selbst die Antwort schafften sie synchron: »Nein! Wie kommst du darauf?«

      Beide registrierten die Komik dieser Situation. Zunächst stahl sich ein vorsichtiges Grinsen auf Peters Gesicht, dann verzog Jenny den Mund zu einem Lächeln. Sie fingen derart laut zu lachen an, dass die um sie herumlaufenden Menschen sich umdrehten, grinsten oder verwundert guckten. Jenny hatte fast Tränen in den Augen, als sie sich allmählich beruhigte und den intensiven Blick von ihrem Gegenüber registrierte. Sie war nahe daran, wieder sehr verlegen zu werden und kopflos die Flucht anzutreten, da überbrückte Peter die geringe Distanz zwischen ihnen mit einem Schritt. Vorsichtig umarmte er sie, sagte leise: »Du bist wunderschön«, und küsste sie sanft.

      Jenny erstarrte. Was war das? Wunderschön? Aber er hatte doch gesagt … Ihr schwirrte der Kopf vor lauter Fragen, die jetzt aufkamen, aber durch diesen Kuss, bei dem er sehr vorsichtig vorging, wie sollte man sich da konzentrieren? Und je länger dieser verflixt gutaussehende Mann sie küsste, desto weniger wollte sie sich konzentrieren. Sie gab nach, erwiderte die Zärtlichkeiten seiner Lippen und zitterte in seinen Armen.

      Begehren stieg in ihr auf. Wie oft schon hatte sie sich diesen Kerl vorgestellt, zusammen mit ihr selbst? Wie oft hatte sie vor Sehnsucht masturbiert? Auch jetzt spürte sie dieses bekannte Prickeln, das stärker wurde mit dieser Intensität seiner Lippen.

      Die Menschen um sie herum rempelten sie an, sodass sie sich atemlos voneinander lösten. Peter nahm Jenny an der Hand, sagte »Komm«, und zog sie mit sich. Er steuerte auf sein Auto zu, das dicht am Rand des Parkplatzes stand, nur auf der anderen Seite, wo tief hängende Büsche standen. Um sie herum war der Platz fast leer, es dämmerte bereits. Peter konnte sein Glück nicht fassen – seine Traumfrau mit diesem unglaublichen Body hatte seinen Kuss erwidert. Er begehrte sie, wollte sie am liebsten sofort nehmen und ihr zeigen, wie wunderschön sie war. Zitternd schloss er seinen Kleinbus auf, öffnete ihr die Tür und ließ sie einsteigen, dann umrundete er das Gefährt und setzte sich auf den Fahrersitz.

      Drinnen blickten sie sich stumm an, dann fielen sie übereinander her. Keuchend eroberte er ihren Mund, kostete ihren Geschmack, sog ihren Duft ein. Jenny erkannte sich selbst nicht mehr, sie wollte diesen Kerl, jetzt, sofort, und als er begann an ihrer Kleidung zu nesteln, half sie ihm dabei. Sein Bus war mit getönten Scheiben ausgestattet, nur von vorne hätte jemand sehen können, was sie taten.

      Peters Ausbuchtung seiner Hose war nun deutlich zu erkennen. Er stöhnte, als er Jennys Brüste auspackte und sah, wie wundervoll sie waren, verpackt in einen roten Spitzen-BH und dennoch quollen sie hervor, als ob sie sich ihm entgegendrängten. Gierig hob er eine Brust aus dem Körbchen, um sie zu liebkosen, und hörte zufrieden, wie Jenny zischend die Luft einsog. Sie ihrerseits hatte bereits sein Hemd geöffnet und zerrte jetzt an seinem Hosenverschluss. Mit der anderen Hand streichelte sie seine Beule, wie um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich wegen ihr so erregt war. Sie konnte es nicht fassen, dass sie mit diesem hammergeilen Mann in seinem Auto saß und sich von ihm ausziehen ließ. Sie hatte fast Angst, dass dies lediglich einer ihrer erotischen Träume sei, die sie in den letzten Wochen öfter gehabt hatte, und sobald sie seinen Schwanz ausgepackt hätte, würde sie einsam und unbefriedigt in ihrem Bett aufwachen.

      Dass es kein Traum war, merkte sie daran, dass sie sich diese harte Latte, die ihr entgegensprang,


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