Die Hexe Rixt van het Oerd. Mathias Meyer-Langenhoff

Die Hexe Rixt van het Oerd - Mathias Meyer-Langenhoff


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haben. Also müssen wir ab heute vorsichtiger sein.“

      „Hannah hat recht“, schaltete sich Katja ein, „die beiden werden jetzt bestimmt genau darauf achten, ob sie jemand verfolgt. Wir müssen uns erst mal mit dieser Galionsfigur beschäftigen. Vielleicht wissen die in dem Museum mehr. Morgen fahren wir zusammen mit dem Rad nach Buren.“

      „Gute Idee“, fand Paula. „Papa muss noch arbeiten. Aber Mama können wir bestimmt sofort dazu überreden.“ Rainer, Paulas Papa, war Musiklehrer und schrieb in den Ferien manchmal an Kompositionen für einen Chor.

      Wir beschlossen also, unseren Eltern Buren und das Museum schmackhaft zu machen. Das Dorf lag am anderen Ende der Insel.

      „Na, Kinder, schon zurück vom Strand?“ Uli schlug Pit freundschaftlich auf den Rücken. Er zuckte zusammen. Aber als er seinen Vater erkannte, hatte er sich sofort wieder in der Gewalt. „Was ist denn mit dir los?“, meinte Uli. „Du bist doch sonst nicht so schreckhaft.“

      „Mann, Papa, ich dachte schon, hinter mir steht der gefährlichste Verteidiger der Welt“, grinste Pit. Er dachte irgendwie immer an Fußball.

      „Ich wollte euch zum Essen rufen“, antwortete Uli. Für den Nachmittag verabredeten wir uns am Strand. Die Sonne schien und kein Windhauch wehte. An Nackenlocke und Walross dachten wir kaum. Die Idee, nach Buren zu fahren, fanden alle Eltern gut, und wir wollten uns am nächsten Tag mit Proviant, Badezeug und Fahrrädern vor Franzens Haus treffen.

      *

      Besuch im Museum

      Endlich trudelten auch die Letzten am Treffpunkt ein. Marlies hatte Rainer versprochen, erst spät zurückzukommen, damit er in Ruhe arbeiten konnte.

      Wir fuhren auf direktem Weg zu den Dünen, denn dort war das Radfahren einfach schöner, außerdem mussten wir uns bei Gegenwind nicht so anstrengen. Pit und Olli rasten los. Sie fuhren bei gemeinsamen Ausflügen fast immer voraus. Irgendwann kamen sie dann wieder zurück, um zu sehen, wo wir anderen blieben oder warteten an einer versteckten Stelle, um dann plötzlich wieder hinter uns aufzutauchen. Papa sagte immer, die beiden seien wie Hunde. Die gingen bei Spaziergängen den Weg ihres Herrchens auch meist drei- bis viermal.

      „Super Wetter heute“, meinte Hanjo, als wir schon eine Weile unterwegs waren. „Gut, dass der Wind von hinten kommt, ich hätte keine Lust gehabt, die ganze Zeit voll in die Kette zu treten.“

      Ich lachte. „Du bist echt faul. Aber guck mal, wir sind gleich schon am Strandübergang von Ballum!“

      „Mir wäre lieber, wir wären jetzt im Dorf. Wegen der Pommesbude.“ Unserer Meinung nach gab es in Ballum am Kreisverkehr die besten Pommes auf ganz Ameland. „Ich bin froh, dass wir da nicht hinfahren. Ich hab’ mich so oft darauf gefreut, aber danach war mir meist voll schlecht.“

      „Wahrscheinlich warst du zu gierig“, grinste Hanjo.

      Während die Erwachsenen sich ins Strandcafé setzten, liefen wir hinunter an den Strand. Glücklicherweise kam die Flut und wir konnten uns direkt in die Wellen stürzen. Bei Ebbe durfte man nicht baden, denn es bestand die Gefahr, vom abfließenden Wasser ins Meer gezogen zu werden. „Wir spielen Ticken“, schlug Pit vor, „Olli und ich ticken, ihr dürft aber nur bis zum zweiten Pfahl ins Wasser, sonst kriegen wir euch nie.“ Hatten sie uns gefangen, mussten wir stehen bleiben und darauf warten, wieder befreit zu werden.

      Olli erwischte mich ziemlich schnell und planschte die ganze Zeit in meiner Nähe, um mich zu bewachen. Während ich nach den anderen Ausschau hielt, sah ich plötzlich nicht weit von mir etwas Schwarzes im Wasser. „Hey, Olli, guck mal da vorne“, rief ich. „Was schwimmt denn da?“

      „Keine Ahnung, du willst mich ja bloß ablenken!“, fuhr er mich an. „Hör auf, die anderen werden dich sowieso nicht befreien!“

      „Ehrlich, da ist wirklich etwas Schwarzes im Wasser!“

      Es schwamm an mir vorbei, ließ sich mit den Wellen treiben und tauchte dann unter. Plötzlich wusste ich Bescheid. „Oh nein, Olli, das ist ein Seehund, pass auf, er kommt bestimmt direkt auf dich zu!“ Ich schrie.

      Jetzt glaubte er auch, dass ich ihm nichts vormachen wollte, und sah in die Richtung, in die ich zeigte. Auf einmal tauchte das Tier auf und schaute sich neugierig um. Es sah richtig süß aus, aber genauso schnell, wie es gekommen war, verschwand es auch wieder. „Echt cool“, meinte Olli, „das glaubt uns bestimmt keiner!“ Er ballte die Faust und rief: „Ich bin Olli, der mit dem Seehund schwimmt.“

      Plötzlich berührte mich etwas unter Wasser. Ich zuckte zusammen, aber es war nicht der Seehund, sondern Lara. Sie schlug mich frei. Ich nutzte meine Chance und türmte. Pit, der das mitbekommen hatte, schimpfte: „Mensch, Olli, pass doch auf, so kriegen wir die anderen nie!“ Aber nach einiger Zeit schafften sie es doch.

      Nach dem Spiel ruhten wir uns auf dem warmen Sand aus und ließen uns von der Sonne trocknen. Dabei erzählten wir unsere Seehundgeschichte. Und Olli hatte recht, die anderen glaubten uns kein Wort. Wir alberten noch herum, bis unsere Eltern kamen.

      „Kommt, Kinder, es geht weiter, schließlich wollen wir noch ins Museum!“, rief Marlies.

      Kurze Zeit später fuhren wir wieder auf dem Weg die Dünen hinauf und hinunter. Mal mussten wir ordentlich in die Pedalen bergauf treten, mal konnten wir in großem Tempo bergab rasen. Das machte einen Riesenspaß und wir erreichten ziemlich schnell Buren.

      „Auf’s Museum habe ich noch gar keine Lust“, nölte Pit. „Können wir nicht erst mal unser Picknick machen?“

      „Ja, ja, ist ja gut“, antwortete Heike, „da vorne auf der Wiese ist es schön windstill, da bleiben wir.“

      Heike hatte sich richtig ins Zeug gelegt und kleine Frikadellen, Nudelsalat, frische Brötchen, gekochte Eier und alle möglichen anderen Schlemmereien eingepackt, eigentlich eine große Auswahl. Aber Hanjo wollte nichts essen und maulte, weil Heike vergessen hatte, seine Chips einzupacken. „Da hättest du ja auch selber dran denken können“, meinte sie.

      „Mensch, Mama, ich hab’ die Tüte extra zu deinem Rucksack gelegt. Die hast du absichtlich übersehen.“

      „Hier gibt es so viele tolle Sachen, Hanjo, hör auf, dich so anzustellen“, mischte sich Katja ein.

      Obwohl die beiden sich sonst heftig streiten konnten, gab Hanjo diesmal erstaunlicherweise nach, sagte nichts und aß ein Brötchen.

      Nach einer halben Stunde waren nur noch ein paar Reste übrig. Ich war echt satt. Pit lag auf dem Boden und starrte träumend in den blauen Himmel. Plötzlich rülpste er laut.

      „Meine Güte, Pit!“, schimpfte Heike. „Muss das denn sein?“

      „T’schuldigung“, murmelte er. „Ist mir so rausgerutscht.“

      Meike und ich kicherten. „Typisch Jungs“, flüsterte sie mir zu.

      „Ja, Pit, wenn’s dir auch geschmeckt hat, dann können wir ja weiterfahren“, meinte Papa.

      „Wie weit ist es noch?“, wollte Paula wissen.

      „Ich schätze, wir sind gleich da, das Museum liegt ja am Ortseingang von Buren“, antwortete Marlies. Wir packten unsere Sachen und räumten den Müll weg.

      Schon kurze Zeit später standen wir vor einem Bauernhaus. Het kleine Museum – Das kleine Museum stand auf einem Schild am Eingang. Pit stieg vom Fahrrad und protestierte sofort lautstark. „Das sieht ja völlig öde aus, ich hab’ echt keine Lust, mir irgendwelche alten Ackergeräte und so was anzugucken!“

      „Jetzt warte doch erst mal ab, vielleicht ist es drinnen ja interessanter“, beruhigte ihn Hanjo.

      Und tatsächlich,


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