Die HexenLust Trilogie | 3 Erotische Romane. Sharon York

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ihn von dieser Last erlösen. Ich konnte nicht sagen, wie lange wir uns küssten und unsere Körper mit den Händen erforschten. Gierig drückte ich meine Zunge in seinen Mund, saugte an seinen Lippen, um ihm einen kleinen Vorgeschmack auf das Kommende zu geben.

      Doch als ich mich an seinem Gürtel zu schaffen machte, packte er unvermittelt meine Handgelenke. Sein Gesicht war gerötet, als er mit unsicherem Blick auf meine Hände starrte.

      »Es ... Es tut mir leid«, stotterte er. »Ich würde gern mit dir ... Aber es geht nicht.«

      Verführend wippte ich auf seinem Schoß, spürte seinen steifen Penis. »Oh doch, es geht, glaub mir«, hauchte ich.

      Dann kam mir ein Gedanke und ich legte die Stirn in Falten. »Sag nicht, dass du noch nie ...«

      Er wich meinem Blick aus. »Doch, natürlich. Ich habe schon mit einer Menge Frauen geschlafen.«

      Erst jetzt fiel ihm wohl auf, was er gerade gesagt hatte. »Entschuldige, damit meine ich nicht ...«

      »Du kannst also mit jeder Tussi schlafen, aber willst es nicht mit mir?« Mit einem abfälligen Seufzen schwang ich mich von ihm runter, zog mir meine Bluse an.

      »Isabelle, bitte. Das war nicht so gemeint. Ich habe nur Angst, dass du mir zu nahe kommst.«

      Ich trank einen großen Schluck Wein, mein Blick ging gekränkt aus dem Fenster. So etwas war mir noch nie bei einem anderen Mann passiert! Jetzt war es das zweite Mal, dass er mich ablehnte! Normalerweise war ich diejenige, die den Männern mein Spiel aufzwang. Schnaubend vor Wut beobachtete ich die Sonne, wie sie gehorsam den Tag ankündigte.

      »Du hast doch deine Ritterlilie«, sagte ich eingeschnappt.

      »Du weißt genau, dass sie einen nicht vor allem beschützen kann.«

      Er klang traurig, stand auf, wollte meine Hand ergreifen. Sein nackter Oberkörper schimmerte im fahlen Schein der Kerzen, die Brustmuskeln waren wunderbar ausgeprägt und trotzdem wollte ich nichts anderes, als diese Schmach vergessen. Ich zog meine Hand weg, schenkte ihm dabei einen eiskalten Blick.

      »Maddox, bitte geh.«

      Er faltete die Hände, blickte sorgenvoll zu Boden.

      Verwirrt sah ich zu ihm herauf. Sein Gesicht, sein Blick, seine Gesten, alles an ihm war mir ein Rätsel. Ein schönes, undurchdringliches, gefährliches Rätsel.

      »Würdest du mir einen Gefallen tun?«, bat er.

      Keine Ahnung, worauf er hinaus wollte. Etwas überheblich zuckte ich mit den Schultern.

      Er goss mir Wein nach und ich machte mich sofort daran, ihn zu leeren.

      Er kramte in seiner Tasche. Zum Vorschein kam eine goldene Kette, an der eine kleine, verzierte Kugel hing. Er hielt sie hoch. Tatsächlich hatte dieses wunderschöne Schmuckstück meine Aufmerksamkeit geweckt. Ich versuchte, es allerdings nicht so aussehen zu lassen und schritt mit gespielter Gleichgültigkeit auf ihn zu. Es drehte sich vor meinen Augen. Die gläserne Kugel war nicht mehr als einen Zentimeter groß, eingebettet in filigranes Gold.

      »Berühre sie«, forderte er mich auf.

      Erst widerwillig, aber dann interessiert, rieb ich schließlich mit dem Finger über das Glas. Für einen Moment meinte ich, meinen Augen nicht zu trauen und ging noch ein wenig näher ran. Im Glas schien es zu brennen. Glühend fackelte dort ein Feuer, wie ich es noch nicht gesehen hatte. Ich konzentrierte mich und tastete das Objekt ab. Es war stark, unglaublich stark. Ich zog meinen Finger zurück. Dann erlosch die Flamme im Inneren des Glases. Selbst die Macht der mächtigsten Artefakte des Zirkels war nicht annähernd so gewaltig.

      »Was soll das sein?«, flüsterte ich fasziniert. »Und wofür ist es gut?«

      »Das ist Feuer. Eingefangen aus der Hölle selbst.«

      »Höllenfeuer?«, wiederholte ich ungläubig, dabei zog ich die Augenbrauen nach oben.

      Maddox nickte ruhig. Orange flimmernd legte sich das Licht auf sein Gesicht.

      »Ich weiß nicht genau, wofür es gut ist. Aber die Söhne des Teufels haben Angst davor, wenn es hier auf der Erde ist, soviel kann ich dir sagen. Nikolai scheint in dir etwas zu sehen. Ich möchte, dass du es trägst. Es ist ein Geschenk.«

      Ich war sprachlos, wollte protestieren. Doch schon ging Maddox um mich herum und strich meinen Zopf zur Seite. Mit geübten Fingern legte er mir das Amulett um den Hals. Zärtlich streichelte er meinen Nacken. Das Schmuckstück war ganz leicht, schon nach wenigen Sekunden spürte ich nicht mehr, dass um meinem Hals etwas lag. So ein unglaublich mächtiges Amulett gehörte in weisere Hände, in die Abteilung für magische Artefakte, aber nicht in meine. Ich wusste nicht, was ich nun fühlen sollte. Die Hände auf der Kette ruhend, hauchte ich: »Dankeschön.«

      Kurz umspielte ein Lächeln sein Gesicht, dann drehte er sich überhastet um und suchte seine Sachen zusammen.

      »Ich danke dir für den schönen Abend, Isabelle.« Seine dunklen Augen funkelten, als er mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drückte. »Und entschuldige bitte.«

      Mit diesen Worten ließ er mich schließlich stehen. Während die ersten Sonnenstrahlen den Weg in meine Wohnung fanden und sich glitzernd auf meine Haut schmiegten, fiel die Tür ins Schloss.

      Einen Moment lang war ich wie gelähmt, befühlte das Geschenk. Zum zweiten Mal hatte er mich erst heiß gemacht, dann stehenlassen. Ich wurde aus diesem Mann einfach nicht schlau. Auch wenn das drohende Unheil sich mehr und mehr über der Stadt zusammenbraute, waren meine Gedanken doch nur bei ihm.

      Kopfschüttelnd ging ich ins Bad und machte mich fürs Bett fertig. Ich fand bereits nicht mehr die Kraft, meine Kleidung ordentlich zu sortieren, also streifte ich mir Rock, Bluse und BH ab und ging ins Bett. Ein weiteres Mal befühlte ich das Amulett und betrachtete es im Schein der Sonne. Ein wunderschönes Stück. Ein traumhaftes Geschenk. Ich ertappte mich dabei, wie ich lächelte und die Kette schließlich in der ersten Schublade meines Nachttisches verschwinden ließ. Ich starrte an die Decke. Kurz bevor meine Gedanken verwischten und ich in den erholsamen Sog des Schlafes gezogen wurde, musste ich unweigerlich an meine dritte und wichtigste Regel denken:

      Egal, was passiert: Never fall in fucking love ...

       Bittersüße Versuchung von Sharon York

      Ich war irgendwo zwischen Traum und Realität, in einer wunderbaren Zwischenebene, in der alles warm und schön war. Ich tauchte in Verlangen und Glück, genoss diese Augenblicke, wenn man langsam emporsteigt, aus dem irrealen Meer seiner Träume, und der Schleier über dem Verstand sich lüftet. Ich hoffte, diesen einen Augenblick festhalten zu können, ihn zu konservieren, diese wenigen Sekunden, die bald schon verflogen waren. Der seidige Stoff meiner Bettwäsche schmiegte sich an meine Beine, streichelte sie zärtlich. Mir war bewusst, dass, wenn ich die Augen öffnen würde, ich mich selbst in meinem Spiegelbild erkannte. Ich würde in mein verschlafenes Ich sehen und zufrieden lächeln. Doch noch nicht. Noch war die Wärme und alles umfassende Berührung des Schlafes zu schön, um ihr zu entsagen. Es waren die letzten Fetzen aus meinem Geist, die es bis hierhin geschafft hatten, welche mich mit einer stechenden Begierde zwischen meinen Beinen zurückließen. Noch immer war ich halb im Schlaf gefangen und genoss jeden Wimpernschlag. Als würde sie von einem nicht wahrnehmbaren Windhauch getragen, streifte sich die Bettdecke langsam von meinen Körper. In meinen Träumen hatte der gestrige Tag anders geendet.

      Ich stellte mir vor, wie Maddox mich auf seinen starken Armen ins Bett getragen hatte. Wie er mir mit flinken Fingern den Rock heruntergestreift und meinen Slip geküsst hatte, bis auch dieser schließlich seinen Weg zum Boden fand. In meinen Gedanken hatte er meine Taille geküsst, war die Haut mit seinen Lippen entlanggefahren. Im Halbschlaf ließ ich diesen Gedanken gewähren. Meine Hand fand wie von selbst den Weg zwischen meine Beine und begann, meine empfindlichste Stelle zu massieren. Ich wusste, dass ich nur träumte und es nicht die Realität war, doch als ich an mir herunterblickte, waren es nicht die dunklen Haare von Maddox, sondern das Strohblond von Nikolai, das ich erblickte. Meine anfängliche Unsicherheit wich einem tiefen, unbeschreiblichen


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