Wyatt Earp Classic 44 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Classic 44 – Western - William Mark D.


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      Auch Tom McLowery war jetzt um die Ecke gekommen.

      Die beiden Rowdies hatten die Stirn, näherzukommen.

      »He, Sheriff«, rief Frank, »wollen Sie diesen Verrückten da nicht einsperren? Wenn er weiter hier herumschreit, macht er die Pferde scheu.«

      Jack Lambert hatte sich entgeistert umgewandt. Fassungslos starrte er in die gezeichneten Gesichter der Banditen.

      »Sheriff, Sheriff«, rief er, »das sind die Leute! Sie müssen sie verhaften!«

      Die beiden Desperados lachten dem Händler frech ins Gesicht.

      Hinter sich hörte Lambert die gepreßte Stimme des Sheriffs. »Sie müssen sich irren, Mister. Diese beiden Gents sind gute Bekannte von mir und können ganz unmöglich für das in Frage kommen, was Sie ihnen vorwerfen wollen.«

      Der alte Trader Jack Lambert hatte begriffen. Langsam wandte er sich ab und ging auf die vierte Straße zu.

      Tom brüllte hinter ihm her: »He! Kesselflicker! Willst du dich nicht gefälligst bei uns entschuldigen?«

      Diese Frechheit ließ den Alten stehenbleiben. Aber er bezwang sich noch, sagte kein weiteres Wort und ging vorwärts.

      Da riß der unbeherrschte jüngere McLowery den Revolver aus dem Halfter, und schon peitschte der Schuß über die Straße. Die Kugel zerfetzte den schon angerissenen Absatz des Traders völlig.

      Der Alte stand da mit gesenktem Kopf, ballte die Fäuste und preßte die Zähne knirschend in bebendem Zorn zusammen. Kalkweiß war er plötzlich geworden.

      Es war ein beschämendes Bild.

      Aus einem kleinen Barbershop schoß ein zwergenhafter Mann auf den Vorbau und stieß den Zeigefinger in Richtung des Sheriffs.

      »Wie können Sie das dulden, Mister Behan?« rief er mit krähender Stimme. »Wie können Sie es zulassen, daß diese beiden Burschen dem alten Mann eine solche Demütigung zufügen?«

      Der Sheriff warf dem Barbier einen scheelen Blick zu. »Ich würde mich da raushalten, Mister Miller.«

      »Raushalten!« fauchte da der kleine Barbier. »Damned, ich möchte mit beiden Fäusten dazwischenschlagen. Von Tag zu Tag wird es gefährlicher, über unsere Straßen zu laufen. Man ist ja seines Lebens nicht mehr sicher.«

      Die beiden Desperados kamen heran. Frank blieb unten auf der Straße stehen, schob die Hände hinter den Waffengurt, spreizte die Beine und legte den Kopf in den Nacken. Herausfordernd sah er den Barbier an. »Hören Sie, Miller! Sie haben ein verdammt vorlautes Maul!«

      »Scheint mir, daß der Gute es gestopft haben will«, meinte Tom, der inzwischen herangekommen war.

      Unerschrocken blickte der Barbier die beiden an. »Hört zu, Boys. Ich bin dreiundsechzig; wenn ich auch nur zwanzig Jahre jünger wäre, käme ich jetzt runter und würde euch eure ungewaschenen Mäuler stopfen.«

      Mit einem Sprung trat Tom auf den Vorbau, hatte aber das Pech, in die vorgestreckte Stiefelspitze des Barbiers zu laufen. Rücklings stürzte er wieder vom Vorbau herunter. Flammender Zorn stand in dem Gesicht des Banditen.

      Als er hochspringen wollte, schob sich der Trader zwischen ihn und den Vorbau. »Schaffen Sie sich meinetwegen keine Ungelegenheiten.«

      Frank riß den Trader an der Schulter herum, so daß der alte Mann zu Fall kam. Tom, der eben zum Sprung auf den Vorbau ansetzte, hielt mitten in der Bewegung inne. Mit weitgeöffneten Augen blickte er hinüber zur Ecke der fünften Straße, um die soeben ein Reiter bog.

      Auch der ältere McLowery, der dem gestürzten Trader noch einen Tritt versetzen wollte, verhielt und blickte zu dem Reiter hinüber.

      »Zounds! The beater!«

      Yeah, es war der Mann, der ihnen in der Fahrwegenge, wo sie den Händler überfallen hatten, derartig nachhaltig heimgeleuchtet hatte. Obgleich die beiden Banditen den Sheriff in ihrem Rücken wußten, hatten sie es merkwürdig eilig, auf die andere Straßenseite zu kommen.

      Jonny Behan hatte den Reiter auch gesehen, der Schreck ließ sein Gesicht zur Maske erstarren. Dann machte er kehrt, blieb aber mit dem Rücken zur Straße in seiner Officetür stehen.

      Tom und Frank lehnten am Office an zwei Dachpfeilern. Sie hatten die Hüte tief ins Gesicht gezogen und die Köpfe gesenkt. Dennoch behielten sie den Reiter scharf im Auge.

      Der Fremde machte vor dem Marshal Bureau halt.

      Der jüngere McLowery hatte ihn aus glimmenden Augen betrachtet. Er sah, wie der Mann das Bureau betrat, gleich darauf aber wieder auf die Straße kam.

      Tom schob die Unterlippe hoch. Und plötzlich jumpte er über das Geländer, das hier den Vorbau zur Straße hin abschloß. In weiten, von der Wut getriebenen Sätzen sprang er auf den Fremden zu.

      »He, da bist du ja wieder, Langer!«

      Der Fremde blickte ihn aus kühlen Augen an. Vielleicht wäre nichts passiert, wenn der unbeherrschte Bandit sich zurückgehalten hätte. Aber die eisige, überlegene Ruhe des Fremden reizte Tom. Er hechtete plötzlich vorwärts und wollte den anderen zu Fall bringen.

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