Haus im Grünen II. Ernst Friedrichsen

Haus im Grünen II - Ernst Friedrichsen


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gibt’s doch, der ist doch real, wenn man so will.«

      Peter wackelte mit dem Kopf. »Aber gut, wenn du nicht möchtest … kein Wort mehr von dem Geist.«

      »Entschuldige, ich wollte nicht so kräftig treten.«

      »Ich bin ein Drachentöter, schon vergessen?«

      »Wohin fährst du?«

      »Zum Deich. Es dürfte noch Wasser da sein, die Ebbe setzt erst ein.«

      »Ist es nicht zu kalt? Ich friere schon beim Gedanken an den Wind.«

      »Ich habe ein paar warme Jacken eingepackt, von meinem Vater geborgt. Du musst unbedingt bei Sonnenuntergang auf die See gesehen haben, wenn sich die Sonne in den Wellen spiegelt.«

      Sie fuhren nach Lütmoor Siel und setzten sich auf eine Bank, die auf dem Deich stand. Die untergehende Sonne spiegelte sich in den Wellen, der Wind trug den Duft des Watts und des Salzes in die Nasen. Kleine Vogelschwärme suchten im Trockengefallenen nach Würmern, huschten eilig hin und her. Der Wind war leicht und von der Sonne des Tages angewärmt. Die langen Schatten der Badegäste spielten ihr eigenes Spiel.

      Sibylle kuschelte sich an Peter. »Es ist herrlich hier.« Sie atmete ein paarmal tief durch. »Danke für den schönen Tag. Deine Familie ist nett. Besonders dein Vater, ein Schmeichler vor dem Herrn. Dein kleiner Bruder ist süß, der hat mich unentwegt angehimmelt.«

      »Ja, der kann aufdringlich sein, aber der hat noch Welpenschutz.«

      »Du bist doch nicht auf den Kleinen eifersüchtig?« Sie boxte ihm in die Seite, um sich sofort wieder anzukuscheln.

      »Wollen wir nach Hause?« Er machte Anstalten aufzustehen.

      Sie hielt ihn zurück. »Hörst du es?«, fragte sie.

      »Was?«

      »Die Ruhe … Nein, nicht Ruhe – die Stille. Kein Geräusch, nur der Wind.« Sie legte die Hände hinter den Kopf, schloss die Augen; der Wind spielte mit ihrem Haar.

      Beide schwiegen eine Weile.

      »Können wir?«, drängte er.

      »Ja, wir haben ja auch noch ein gutes Stück Weg vor uns.«

      Vor ihrem Haus verabschiedete sie sich von ihm: »Bis Morgen. Noch mal Danke für den schönen Tag.«

      Sie sah den Rücklichtern nach, bis sie in der Kurve verschwanden. Sie hob noch die Hand zum Gruss, kam aber nur bis zum Bauchnabel.

      Nach kurzem Duschen fiel sie wie ein Baum ins Bett. Die Gedanken waren noch bei den Eindrücken des Tages, da mischte sich das Gesicht ihrer Mutter hinein. Noch bevor sie denken konnte Ich rufe morgen mal zu Hause an, war der Tag durch den Schlaf abgelöst.

      ***

      Wie es mit dem Schlaf oft so ist, wurde er durch eindringlichen Lärm beendet. Sibylle hatte vorsorglich den Wecker außerhalb ihrer Reichweite postiert. Der Ach-noch-fünf-Minuten-Effekt hatte schon oft zu Hast und Eile geführt.

      Der Vortag mit seinen schönen Momenten zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Die Beine weigerten sich den Weg zur Dusche zu beschreiten. Wenn nicht die Hände an Stuhl und Türrahmen Halt gefunden hätten, wäre wohl der Magnetismus des Bettes als Sieger aus diesem Morgenscharmützel hervorgegangen.

      Sie war so in das Gestern vertieft, dass sie nicht bemerkte, dass sie unter der kalten Wasserflut zu zittern begonnen hatte.

      Den warmen Kaffee mit beiden Händen umfassend, das Fenster weit auf, den Duft der Felder mit geschlossenen Augen ganz tief einatmend, genoss Sibylle den Tagesbeginn. Langsam wurden ihre Finger wieder warm. Ihre Augen sahen den Stuhl an ihrer Seite an. Sie fragte sich, wie es wohl wäre, wenn Peter da jeden Morgen krümelte. Sie fasste einen Entschluss. Ihr Herz pochte vor Aufregung.

      Im Büro war Peter dabei die Aufzeichnungen der letzten Fälle durchzusehen. Ein Auge bei der Tür, ein Ohr auf dem Flur. Er hatte sich eine Überredungsstrategie zurechtgelegt. Er war überzeugt, sie würde Ja sagen. Nervosität zerbrach seinen Kuli. Die Teile lagen auf Tisch und Boden.

      Während er noch die Teile aufklaubte, saß sie schon auf ihrem Stuhl. Er sah auf, erschrak und der Kuli verteilte sich erneut in der Gegend.

      Er atmete tief durch, wollte seine ganze Redekunst in seinen Auftritt legen, der Puls hämmerte in seinem Kopf …

      »Ja! Jaja!«

      »Wie … was?«, fragte Peter total von der Rolle.

      Sie sah ihn an. »Ja, ich möchte, dass wir heiraten.«

      Sie standen auf und keiner wusste, welcher Arm zu wem gehörte.

      »Wann?«, fragte er.

      »Ich denke im Februar. Auf dem Hof deiner Eltern.«

      »Klar, das machen wir, Platz ist da genug. Die werden sich freuen.« Er rief zur Tür hinaus in den Flur. »Wir heiraten.«

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