Die Lichtschreiberin. Almut Adler

Die Lichtschreiberin - Almut Adler


Скачать книгу
möge bald frei werden. Als ich ihn bekam blieb ich eisern sitzen.

       Fröhliche Mitreisende in der Holzklasse

      In Bombay stieg eine blonde junge Frau ein, sie war höchstens 16. Strahlend kam sie auf mich zu. Wo kein Platz war wurde Platz geschaffen, man bot der jungen Blondine neben der weißen Memsahib einen Sitzplatz an. Sie stellte sich als Lena Malmquist vor und redet non stopp auf mich ein. Ihre Mutter sei Siw Malmquist, eine schwedische Schlagersängerin, die mit „Liebeskummer lohnt sich nicht“ in Deutschland erfolgreich war. Um ihr davongelaufenes Töchterchen zu suchen, hatte sie Lena über Interpol suchen lassen. In Goa wurde sie aufgegriffen. Dem Wunsch der Mutter folgend schickte Interpol sie nach Delhi auf die schwedische Botschaft. Von dort sollte Lena ihren Heimflug antreten. Die Abteile des Zuges waren nicht voll sondern hoffnungslos überfüllt. Die Reisenden saßen auf den Puffern zwischen den Waggons und auf den Dächern der Abteile. Man konnte ihre Beine in die Fenster baumeln sehen. Der Zug fuhr so langsam, dass unterwegs immer Leute auf- oder absprangen, sie reisten umsonst. Er war das Beförderungsmittel für Arme und deshalb so überfüllt. Im Laufe der Reise entwickelte sich in allen Abteilen ein bestialischer Gestank. Die letzten Stunden saß ich mit Lena auf der offenen Waggontreppe, um uns frischen Wind um die Nasen wehen zu lassen. Dafür nahmen wir in Kauf, je nach Windrichtung vom schwarzen Qualm der Dampflok eingehüllt zu werden. In Delhi angekommen, waren meine Haare um einige Nuancen dunkler. Sie standen mir so steif vom Kopf ab, als hätte ich eine Tube Haargel superstrong darauf ausgedrückt. Amüsiert über mein äußeres Erscheinungsbild, baten mich Margot und James in ihr Haus. Frisch geduscht und hübsch gekleidet erschien ich am nächsten Tag in der Deutschen Botschaft. Der erste Sekretär fragte mir Löcher in den Bauch. Nebenbei telefonierte er mit der Lufthansa. Er wollte wissen wo ich bestohlen wurde, wie ich wohnte und ob ich alleine reiste. Vor allem aber fand er Gefallen an meinen Geschichten. Um mir weiter zuhören zu können lud er mich zum Essen ein. Schon am Nachmittag drückte er mir ein Lufthansa-Ticket in die Hand. Innerhalb von sechs Monaten musste ich den Betrag von 650 DM und 50 DM Taschengeld an die Deutsche Botschaft zurück überweisen.

      In einer nur halbvollen Lufthansa-Boing von Delhi nach Frankfurt flog ich 1975 das erste Mal meinem Leben. Die mittlere Sitzreihe war leer, ich konnte mich der Länge nach ausstrecken und schlafen. Fliegen fand ich einfach himmlisch, es hatte einen Hauch von Luxus! Über Europa zog eine dicke Kaltfront hinweg, meine Landung in Frankfurt fühlte sich an wie das Betreten der Antarktis. Meine erste Anlaufstelle war Oldenburg, es zog mich zu meinen Eltern. Mein Vater hatte Geburtstag, ich wollte beide überraschen. Die Vorfreude machte mich schon im Zug hibbelig, endlich bald die Diafilme unserer Reise zu sehen. Im Stillen hoffte ich, dass meine Eltern die Filme schon entwickeln ließen. Nicht im Traum hätte ich gedacht, dass mich zuhause eine böse Überraschung erwarten würde.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAQEASABIAAD/4RQgRXhpZgAATU0AKgAAAAgABwESAAMAAAABAAEAAAEaAAUA AAABAAAAYgEbAAUAAAABAAAAagEoAAMAAAABAAIAAAExAAIAAAAqAAAAcgEyAAIAAAAUAAAAnIdp AAQAAAABAAAAsAAAANwALcbAAAAnEAAtxsAAACcQQWRvYmUgUGhvdG9zaG9wIEVsZW1lbnRzIDE4 LjAgKE1hY2ludG9zaCkAMjAyMDowMzoyNSAxMjo0Nzo0NAAAA6ABAAMAAAABAAEAAKACAAQAAAAB AAAJKaADAAQAAAABAAAMdgAAAAAAAAAGAQMAAwAAAAEABgAAARoABQAAAAEAAAEqARsABQAAAAEA AAEyASgAAwAAAAEAAgAAAgEABAAAAAEAAAE6AgIABAAAAAEAABLeAAAAAAAAAEgAAAABAAAASAAA AAH/2P/tAAxBZG9iZV9DTQAB/+4ADkFkb2JlAGSAAAAAAf/bAIQADAgICAkIDAkJDBELCgsRFQ8M DA8VGBMTFRMTGBEMDAwMDAwRDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAENCwsNDg0QDg4Q FA4ODhQUDg4ODhQRDAwMDAwREQwMDAwMDBEMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwM/8AA EQgAoAB2AwEiAAIRAQMRAf/dAAQACP/EAT8AAAEFAQEBAQEBAAAAAAAAAAMAAQIEBQYHCAkKCwEA AQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAQACAwQFBgcICQoLEAABBAEDAgQCBQcGCAUDDDMBAAIRAwQhEjEFQVFh EyJxgTIGFJGhsUIjJBVSwWIzNHKC0UMHJZJT8OHxY3M1FqKygyZEk1RkRcKjdDYX0lXiZfKzhMPT dePzRieUpIW0lcTU5PSltcXV5fVWZnaGlqa2xtbm9jdHV2d3h5ent8fX5/cRAAICAQIEBAMEBQYH BwYFNQEAAhEDITESBEFRYXEiEwUygZEUobFCI8FS0fAzJGLhcoKSQ1MVY3M08SUGFqKygwcmNcLS RJNUoxdkRVU2dGXi8rOEw9N14/NGlKSFtJXE1OT0pbXF1eX1VmZ2hpamtsbW5vYnN0dXZ3eHl6e3 x//aAAwDAQACEQMRAD8A7Az2TSU27VI+StNddNqoPyKKjFt1dZ5h72tP3Pc1Oyyu1nqUvbbWDG+t weJ8N1Zc1JTPcn3IcpSkpJuUtyDKeUlJCmmFDcnmflykpmHJyUOUtySWaZMZGhBHxTSkpdJRlJJT /9DqpMqQdCYeBTkaK013NFVNn1oyXWVssI6dRG9rXR+mtHt3g+CF1mmnAtwuqYlbaLxlVY9/pNDB dTeSyym9te1tu3bvqc731om62v6x3vrr9ecGphrZZW2xsWvf6jq731fonb9m5FtxcnPycezLqGNi YlgyGY+9tlltzRFL73VfoaaKN2/0mWXPts+mpLogk6cI0vw24Vu9+aOzqGVvNYNNX+VLenix7SWi plbrW2ub6tf6bcz9/wBNX6d5qBssZc4k/pKhtYROm1vqX/R/4xZzsDLJ3Ox23tHV7c01bqzuodU+ pj/0zm17/Ud/MvWlQ3bSB6H2UAmKfZprz+rF9Pv+kmy

Скачать книгу