Die 3 Quellen echten Lebensglücks. Dami Charf

Die 3 Quellen echten Lebensglücks - Dami Charf


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fühlen und setzen können

       Demut

       Integrität

       Selbstverwirklichung

       Kreativität

       Lebensfreude

       Dankbarkeit und Wertschätzung

       Einen Sinn finden

       Hingabe

       Tiefe Verbundenheit

       Ehrfurcht und Staunen

      DIE REISE BEGINNT

       »Der Weg des Lebens verläuft nie linear. Er entwickelt sich spiralförmig.«

      Nimm dir nun etwas Zeit für dich. Hol dir am besten dein Tagebuch oder etwas zu schreiben. Schau bitte einen Moment auf dein Leben zurück.

      Wie voll ist dein Lebensrucksack?

      Wenn du magst, schreib zehn Erlebnisse auf, die dir noch lebendig vor Augen stehen. Zehn Momente, wo du gefühlt hast, dass du lebst und lebendig bist.

      An wie viele Augenblicke erinnerst du dich im Verhältnis zu der Zeit, die schon vergangen ist? Wie viele Highlights gab es? Wie viele Momente, wo dir die Luft weggeblieben ist, weil du so berührt warst?

      WAS VOM LEBEN BLEIBT

      Jedenfalls nicht die Stunden vor dem Fernseher oder dem Computer. Vielleicht die Stunden mit einem Buch, das dein Leben verändert hat?

      Wir sammeln Augenblicke und keine Tage oder Wochen. Wir sammeln Augenblicke, in denen wir wach und voll präsent sind, in denen wir gefühlt und gespürt haben. In denen wir geliebt haben, verletzlich waren oder in denen wir unter Schmerzen gelitten haben.

      In ihrem Buch 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen führt Bronnie Ware Folgendes an:

       Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.

       Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.

       Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.

       Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.

       Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.

      Besonders den letzten Punkt finde ich sehr bemerkenswert. Er zeigt, wie streng und hart wir oft mit uns umgehen. Wie wenig wir uns selbst und unser Leben genießen, wie viel Angst wir vor der Verletzlichkeit haben, die wir brauchen, um uns berühren zu lassen und dadurch glücklich zu sein.

      Welche Punkte treffen auf dich zu? Wo willst du etwas ändern?

      Wie jede Reise beginnt auch diese mit dem ersten Schritt. Die als Quellen beschriebenen Fähigkeiten sind grundlegend für fast alle anderen Eigenschaften, die wir gern hätten oder an anderen schätzen. Ich weiß, die Liste der Fähigkeiten ist erschreckend lang. Keine Angst – viele von ihnen sind miteinander verbunden, und eine ergibt sich oft aus der anderen. Außerdem verläuft der Weg des Lebens nie linear. Er entwickelt sich spiralförmig. Es gibt Themen, die uns ein Leben lang begleiten, sie tauchen immer wieder auf. Manchmal tarnen sie sich zunächst als vollkommen neu und überraschend. Schauen wir dann jedoch näher hin, erkennen wir, dass es alte Bekannte sind.

      Je mehr du deine Basis gestärkt hast, desto sicherer wirst du durch dein Leben gehen. Krisen dauern nicht mehr so lange, und du stolperst nur noch kurz.

      Lebensglück, Erfüllung und Erfolg (wie auch immer wir diesen definieren) und das Erreichen unserer Ziele hängen davon ab, ob wir diese Fähigkeiten haben oder in uns ausbilden.

      Dies ist meiner Meinung nach der Baustein, der in Selbsthilfebüchern oft nicht angesprochen wird. Die andere wichtige Information, die fehlt: Das Leben ist nicht leicht. Katastrophen, Schmerzen und Leid gehören einfach dazu. Wir werden krank, und wir sterben irgendwann. Menschen um uns herum werden krank und sterben. Je mehr wir dies in unser Denken einbeziehen, desto besser werden wir durchs Leben gehen.

      Es gibt keine Möglichkeiten, diese Dinge zu vermeiden. Wir können nur sehr viel dafür tun, dass wir diese Herausforderungen besser bewältigen können. Dass wir Menschen um uns herumhaben, die uns unterstützen und auch einmal halten, wenn wir uns selbst nicht mehr halten können.

      HÜRDEN AUF DEM WEG NACH INNEN

      Warum lesen wir überhaupt solche Bücher wie dieses oder die vielen anderen Bücher über Selbsthilfe, Glück und Träume?

      Wir suchen uns selbst und das Gefühl der Erfüllung, und genau das scheint sehr schwer zu erlangen zu sein. Irgendwo im Hinterkopf wissen wir, dass dieses Leben endlich ist und wir unsere Tage nicht vertun sollten.

      Doch es ist so schwer, auf Kurs zu bleiben und sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren. In Zeiten von hohem Stress lassen die meisten Menschen als Erstes die Dinge unter den Tisch fallen, die ihnen eigentlich guttun. Wir verlieren dann immer mehr den Kontakt zu uns selbst und zu den Menschen, die wir lieben. Wir opfern das, was uns glücklich macht, für Dinge, bei denen wir funktionieren müssen. Bevor wir uns die Fähigkeiten, die wir unbedingt brauchen, um unser Leben erfüllt leben zu können, im Einzelnen anschauen, werfen wir einen Blick auf die Schwierigkeiten, denen wir dabei begegnen.

      SEHNSUCHT

       Ich war 29 Jahre alt, meine Beziehung war gerade zerbrochen, und ich konnte mich selbst nicht leiden. All diese Gefühle und noch einige andere kannte ich nur zu gut. Es kam mir vor, als säße ich in einem Karussell, auf dem sich die Stationen meines bisherigen Lebens ständig wiederholten. Ich konnte mir selbst zuschauen, wie ich Entscheidungen traf, die mir nicht gefielen, und doch agierte ich plötzlich genau so, wie ich es nicht wollte. Ich verstand mich selbst nicht.

       Nach einigen Wochen von innerem Hin und Her, von Wut über mich und Enttäuschung über mein Leben, beschloss ich, mir Hilfe zu suchen. Ein paar Wochen später saß ich bei einer Psychotherapeutin, einer Körperpsychotherapeutin. Ich schüttete mein Unglück über missglückte Beziehungen, meinen Frust über mich selbst vor ihr aus. Irgendwann unterbrach sie mich. »Kannst du mal durch den Raum gehen?« Etwas verwundert folgte ich ihrer Aufforderung. Dann bat sie mich, in der Mitte des Raumes stehen zu bleiben. Na klar, dachte ich, wenn’s weiter nichts ist. Sie stand auf und stellte sich direkt hinter mich. Das fand ich zwar recht nah und ungewöhnlich, aber ich war ja cool. Sie lehnte sich mit ihrem Rücken an meinen Rücken und ließ sich plötzlich fallen, einfach auf mich drauf. Und ich blieb stehen und hielt natürlich ihr Gewicht. Was hätte ich auch sonst tun können, als diese wildfremde Frau sich gegen mich fallen ließ? Kurz danach stellte sie sich wieder hin, schaute mich an und sagte: »So machst du das in deinem Leben, du fängst alle auf und trägst sie durch ihr Leben, nur dich vergisst du dabei.«

       Ich stand da und fing an zu weinen. Ich, die ich doch so gut wie nie weinte, und schon gar nicht in Gegenwart anderer.

       Schon in dieser ersten Stunde wandelte sich mein Selbstbild gewaltig. Ich fühlte mich gesehen und erkannt – und das jagte mir eine Höllenangst ein. Gleichzeitig erwachte eine riesige Sehnsucht in mir, von der ich gar nicht gewusst hatte, dass ich sie in mir trug.

      Ich habe es damals noch nicht erkannt, aber es war der Beginn einer Reise. Der wichtigsten und längsten Reise meines Lebens, hin zu einer ehrlichen Begegnung mit mir selbst, einem Kennenlernen, Akzeptieren und einer Freundschaft mit mir selbst.

      Mir ist bewusst, dass dies recht häufig gebrauchte Schlagwörter sind, aber sie treffen dennoch zu. Nur verläuft dieser Weg ganz anders, als er in den meisten einschlägigen Büchern beschrieben wird. Es ist anstrengend, manchmal traurig und langwierig, aber es gibt auch viele heitere, fröhliche und erkenntnisreiche Momente. Und es ist die lohnenswerteste Reise, auf die ein Mensch sich begeben kann!


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