Die 3 Quellen echten Lebensglücks. Dami Charf

Die 3 Quellen echten Lebensglücks - Dami Charf


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durch eine »Wenn-dann-Schranke« getrennt ist.

      KOPFENTSCHEIDUNG ODER ALTES MUSTER?

      Die meisten Anleitungen zum Glück beruhen darauf, dass Menschen etwas ändern anders agieren und einfach diszipliniert ihre Ziele verfolgen sollen. Dieses Prinzip funktioniert leider nur für einen Bruchteil der Menschheit. Die meisten bemühen sich eine Weile und fallen dann wieder zurück in ihr altes Verhaltensmuster. Das ist normal, und wenn auch du dies schon an dir beobachtet hast, dann verurteile dich nicht. Es ist absolut normal, da wir die meiste Zeit des Tages nicht über unser Bewusstsein gesteuert werden und selbst Willenskraft und Disziplin nicht ewig funktionieren.

      Die meiste Zeit werden wir von »unten nach oben« (bottom-up) gesteuert. Dies bedeutet, dass viele unserer Verhaltensweisen nicht bewusst von uns entschieden werden, sondern aus Gewohnheiten und Konditionierungen bestehen, die tief in den alten Teilen unseres Gehirns gespeichert sind und von da aus gesteuert werden.

      Die meisten Selbsthilfebücher gehen aber davon aus, dass wir top-down gesteuert sind, also von oben nach unten. In der Hirnforschung ist damit gemeint, dass das Verhalten über den Neokortex – den Verstand – gesteuert wird und eben nicht aus den unbewussten tiefer liegenden Arealen unseres Gehirns.

      Leider ist dies aber nicht der Fall. Im Alltag können wir nur sehr selten wirklich entscheiden, was wir tun. Versuche einmal, eine gewohnte Handlung anders auszuführen, dann wirst du sehen, wie schwer es ist, dein Verhalten zu verändern. Auch dann, wenn du dich bewusst dafür entscheidest.

      Am deutlichsten kannst du die Wirkung und Kraft eingeschliffenen Verhaltens spüren, wenn du dich einer sehr vertrauten Person gegenüber anders verhalten willst. Die Muster sind so eingeprägt, dass du wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit merkst, dass du wieder in dein altes Verhalten zurückfällst. Sehr schön zeigt sich dies zum Beispiel, wenn du deine Eltern besuchst und dich nach zwei Stunden fragst, ob du überhaupt jemals erwachsen warst.

      SICH VERÄNDERN HEISST EXPERIMENTIEREN

      Der erste Schritt ist immer zu verstehen, wie du innerlich funktionierst. Dann kannst du dich auf die Reise machen, um die für dich fehlenden Fähigkeiten mehr und mehr zu entdecken und auszubauen. Du wirst sehen, wie sich dein Leben dadurch schon auf dem Weg verändern wird. Bevor wir konkreter werden, möchte ich noch ein paar wichtige Dinge ansprechen. Wir sind heute viel in virtuellen Welten unterwegs, und das führt dazu, dass wir oft massiv unterschätzen, wie viel Zeit und Energie es braucht, um etwas zu lernen. Nur weil wir etwas verstehen, heißt es noch lange nicht, dass wir es auch anwenden und in unser Leben integrieren können. Einiges von dem, was ich dir in diesem Buch erzähle, wirst du auf die eine oder andere Art schon mal gehört haben oder wissen. Aber lebst du es auch?

      Brendon Burchard, ein bekannter amerikanischer Coach, sagt: Common sense is not common practice. Frei übersetzt bedeutet das, nur weil es logisch und verständlich ist, heißt das noch lange nicht, dass wir es auch täglich anwenden. Wir wissen so viel über das, was unser Leben besser machen könnte – und wir wenden so wenig davon an. Deswegen fangen wir mit den Grundmauern an, damit wir überhaupt irgendwann die Freiheit in uns haben, neue und andere Wege zu gehen.

      Ich gehe davon aus, dass du, liebe Leserin oder lieber Leser, schon einiges ausprobiert hast, das dein Leben verbessern sollte. Das Problem ist, dass wir diese Versuche meist symptomorientiert machen und nicht mit einem größeren Plan. Ich werde hier die Fähigkeiten strukturieren und in eine Reihenfolge stellen, denn nichts davon ist Selbstzweck oder hat den Sinn, ein einzelnes Symptom zu verändern. Es kann gut sein, dass das ein Nebenprodukt von diesem Weg ist, aber es ist nicht mein primäres Ziel. Ich möchte dir eine Landkarte bieten, auf der du dich immer wieder orientieren und dadurch strategisch vorgehen kannst, damit du das für dich beste Ergebnis erlangst.

      Dazu brauche ich deine Mithilfe. Ich werde dir Experimente vorschlagen. Viele davon kannst du einfach in deinen Alltag integrieren, sodass sie nur sehr wenig extra Zeit in Anspruch nehmen. Andere Übungen werden Zeit brauchen, denn sie sind dafür da, dass du dir entweder über etwas bewusst wirst oder etwas wirklich intensiv fühlst.

      LASS DICH UNTERSTÜTZEN

      Achte dabei darauf, dass du Anleitungen nur von Menschen entgegennimmst, die auf diesem Gebiet weiter oder glücklicher sind als du. Es macht keinen Sinn, ständig Leute zu befragen, die selbst im Chaos leben, aber viele Bücher gelesen haben.

      ABKÜRZUNGEN

       Nachdem ich mich entschieden hatte, ein Onlinegeschäft aufzubauen, und die ersten sehr bescheidenen Erfolge hatte, suchte ich einen Coach. Ich hatte das Gefühl, jemanden zu brauchen, der mich unterstützt und mir hilft, neue Wege zu gehen. Ich hatte einfach zu wenig Ahnung davon, wie man ein Geschäft aufbaut. Recht schnell musste ich feststellen, dass es nicht einfach war, so jemanden zu finden.

       Auf der einen Seite lernte ich erfolgreiche Coaches kennen, die aber kaum in Beziehung gingen oder mir schlicht unsympathisch waren. Auf der anderen Seite gab es sehr viele Coaches, die viel weniger verdienten als ich – was bedeutet, dass sie das Wissen, wie man ein Geschäft aufbaut, auch nur theoretisch verstanden hatten. Bücher hatte ich selbst schon viele gelesen. Ich suchte einen Praktiker oder eine Praktikerin, mit denen ich mit Freude zusammenarbeiten würde.

      Die größten Abkürzungen in meinem Leben waren möglich, weil ich immer wieder Menschen ermächtigt habe, mich zu korrigieren oder anzuleiten. Dabei habe ich versucht, darauf zu achten, ob die jeweilige Person in diesem spezifischen Gebiet »weiser« war als ich. Vor allem war mir wichtig, dass diese Menschen integer und freundlich waren, zu allen Menschen.

       Wenn du Unterstützung suchst, dann ist es gut zu wissen, welche Kriterien für dich wichtig sind.

      Hast du jemanden ermächtigt, dann tu auch, was die Person dir sagt. Und frag nicht noch zehn andere. Das macht dann keinen Sinn. Wenn du merkst, dass es nicht funktioniert, kannst du immer noch schauen, was nicht stimmig ist. Aber zunächst folge dem Rat. Manchmal heißt es, dass wir auf unseren Bauch hören müssten, weil wir nur selbst wüssten, was gut für uns ist. Ich möchte dem widersprechen. Unser Bauch weiß nichts, was er nicht weiß. Intuition beruht auf Vorwissen. Nur dann kann man intuitive Eingebungen haben. Ich zum Beispiel werde nie eine intuitive Eingebung für ein physikalisches Problem haben – einfach weil ich keine Ahnung von Physik habe. Wenn wir selbst alles am besten wüssten, wären wir alle glücklich, hätten wunderbare Beziehungen und wären weise. Leider ist dem aber nicht so. Wir sind zwar oft überzeugt von etwas, aber wie schon gesagt, Überzeugungen sind Dinge, die wir für wahr hal ten, die aber keineswegs wahr sein müssen. Das Wichtigste ist, dass du geduldig mit dir bist und deine Überzeugungen auf den Prüfstand stellst. Vor allem hoffe ich, dass ich dir auf dieser Reise mehr Mitgefühl mit dir selbst vermitteln kann. Gelingt das, ist unendlich viel gewonnen.

      LEBENSKÜNSTLER WERDEN

      Im Duden lesen wir unter dem Stichwort Glück: »mittelhochdeutsch gelücke = Schicksal(smacht); Zufall«. Voraussetzung für den »Beglückten« waren früher demnach weder ein bestimmtes Talent noch eigenes Zutun. Heute hat sich das stark gewandelt. Die Redensart »Jeder ist seines Glückes Schmied« zeugt davon, dass das Glück zu den Tatkräftigen kommt, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Es ist fast eine darwinistische Weiterführung des »Überlebens des Stärkeren« und wird gesellschaftlich auch oft so behandelt: Glück muss man sich verdienen, und jeder ist selbst dafür verantwortlich.

      Wer kein Glück hat, hat es sich selbst zuzuschreiben. Gesellschaftliche Herkunft, Krankheiten, wirtschaftliche Gegebenheiten – all das ist für den mutigen, tatkräftigen Einzelkämpfer kein Problem. Allerdings liegen Menschen, wenn sie einschätzen sollen, was sie glücklich macht, meist völlig daneben. (Es gibt ein ganzes Buch über dieses Phänomen: Ins Glück stolpern.) Hier zeigt sich wieder, dass Glück ein Gefühl ist und kein Zustand. Gefühle kommen und gehen, aber bleiben nie statisch über längere Zeit bestehen. Ist unsere Idee vom Glück womöglich schon ein Stolperstein in die Unzufriedenheit? Wer immerwährendes


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