Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

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      1

      Die fünf Männer in langen schwarzen Nylonmänteln und grünen Gasmasken vor dem Gesicht wirbelten wie der Wind in die kleine Privatbank.

      Jeder hatte einen Revolver in der Faust. Damit bedrohten sie die wenigen Angestellten, die sie mit ängstlich aufgerissenen Augen und offenstehendem Mund ungläubig anstarrten.

      Noch nie war ihre Bank überfallen worden. Sie hatten keine Ahnung, wie man sich in einer solchen Situation verhält

      „Hinlegen!“, bellte eine der Gasmasken.

      Zwei Minimädchen lagen sofort flach. In ihrer grenzenlosen Angst versuchten sie nicht einmal, die blitzenden Spitzenslips zuzudecken.

      Die anderen Angestellten kamen der energischen Aufforderung nur langsam und sehr zögernd nach. Schließlich lag aber doch das gesamte Personal auf dem spiegelblanken Kunststoffboden. Außer dem alten, knochendürren Kassierer. Störrisch, wie er nun mal von Natur aus war, versuchte er mit dem Fuß den Alarmknopf zu erreichen. Einer der Bankräuber erkannte die Absicht des Alten. Er war sofort zur Stelle. Seine Waffe fuhr hoch und sauste schon im nächsten Moment nieder. Der Revolverkolben krachte brutal auf den kahlen Schädel des Kassierers.

      Die beiden Mädchen stießen einen schrillen Entsetzensschrei aus, als der Kassierer genau vor ihren Augen zu Boden sackte.

      Während zwei Maskierte das liegende Personal in Schach hielten, stürmten die drei anderen zum offenstehenden Safe und schleuderten die gebündelten Banknoten in ihre mitgebrachten gelben Jutesäcke.

      Der Safe war prall vollgestopft mit den eben erst eingetroffenen Fleischergeldern, die von der nahe gelegenen Halle hierhergebracht worden waren.

      Insgesamt fielen den Gangstern neunhundertfünfzigtausend Dollar in die Hände. Das Hartgeld übersahen sie großzügig.

      Nachdem die drei Komplicen ihre Jutesäcke vollgestopft hatten, kamen sie hastig um die Schalterbarriere herum. Sie nickten den beiden anderen kurz zu.

      „Während der nächsten fünf Minuten rührt sich keiner vom Fleck!“, bellte dieselbe Maske, die zuvor das Hinlegekommando gegeben hatte. „Sollte jemand die Absicht haben, den beiden Weibern imponieren zu wollen, dann soll er sich gleich jetzt melden, damit wir ihm den Anzug kaputtschießen.“

      Die Angestellten nahmen ängstlich den Kopf zwischen die Hände und wagten nicht aufzublicken. Keiner von ihnen dachte daran, etwas Wahnwitziges zu tun.

      Die fünf Männer stürmten aus der Bank. Sie kletterten in einen mit laufendem Motor wartenden Wagen und brausten ungehindert davon.

      Die Bankangestellten hörten das Geräusch des abfahrenden Wagens und hoben nun scheu — einer nach dem anderen, je nach Courage, den Kopf aus der Deckung.

      Als sie erkannten, dass die Luft rein war, sprangen sie aufgeregt auf die Beine und schrien gestikulierend durcheinander.

      Einer der jungen Schalterspunde betätigte respektlos die Alarmanlage, während sich die beiden Minigirls besorgt um den verletzten Kassierer kümmerten.

      Die Schwarzhaarige bettete den kahlen Kopf des Alten sachte in ihren Schoß.

      Die Blonde hatte den Schock noch nicht überwunden. Sie schrie gellend: „Er ist tot! Er ist tot! Tot!“

      „Spiel nicht verrückt!“, schalt die Schwarze kühl und puffte die Kollegin in die Rippen. „Bring Wasser und ein nasses Handtuch.“

      Die Blonde presste die kleine Faust an die bleichen Lippen. „Er wird sterben“, keuchte sie entsetzt. „Er wird ganz sicher sterben.“

      2

      Ich kaufte mir an einem Straßenstand eine Tüte Popcorn und las beim nebenstehenden Kiosk die Schlagzeilen der Abendzeitungen. Dadurch bekam ich die Geschichte, die beinahe tragisch ausgegangen wäre, vom Anfang an mit.

      Aus einer kleinen, unscheinbaren Bar mit schmutzigen Fenstern und dreckigen Gästen kam ein Vorstadtdandy in hohem Bogen ’rausgeflogen.

      Der Typ, der seiner eigenen Großmutter Zuhälter zu sein schien, rappelte sich schwerfällig vom staubigen Gehsteig hoch, putzte mit unsicheren Bewegungen, wie sie nur Betrunkene zustande bringen, über den hauteng geschneiderten Leinenanzug, richtete sich mit einer zornigen Bewegung die silberne Krawatte, die über einem schwarzen Hemd baumelte, und schimpfte unflätig zu dem dicken Bauch hin, der in diesem Augenblick die ganze Tür der kleinen Bar ausfüllte.

      „Verfluchte fette Sau!“, schrie der Dandy. Die Passanten wandten sich kopfschüttelnd nach ihm um, doch er scherte sich nicht um sie. Er sah in seiner überschäumenden Wut niemanden. Nur den Fettwanst in der Tür. „Du wagst es, mich aus deinem miesen Puff ’rauszuschmeißen?“, brüllte der Betrunkene mit hochrotem Kopf. „Das wirst du mir büßen. Ich werde Streifen aus deinem dreckigen Hängebauch säbeln und sie an Schweine verfüttern!“

      Der Dandy wankte mächtig. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Trotzdem drohte er wütend mit den dünnen Fäusten und mit Schaum vor dem breiten Mund nach dem aus der Bar ragenden Bauch, der wie eine unüberwindliche Barriere dastand.

      Das kugelrunde Gesicht des Wirts grinste gemütlich. Er war Drohungen dieser Art von seinen Gästen gewöhnt. Sie hatten weiter nichts zu besagen.

      „Geh heim, und schlaf deinen Rausch aus!“, sagte der Dicke gutmütig.

      „Mein Rausch geht dich einen Dreck an!“

      Der Wirt nickte. „Solange du meine Gäste in Ruhe lässt, ja. Aber du hast sie belästigt. Das haben sie nicht so gern, verstehst du? Hau jetzt ab, sonst mach’ ich dir Beine!“

      Der Wirt drehte sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, um. Er ließ den aufgebrachten Dandy einfach stehen. Das konnte der Junge nun nicht mehr verkraften. Diese schmähliche Behandlung ärgerte ihn noch mehr als die demütigende Bauchlandung von vorhin.

      „Dreckskerl!“, schrie er in das Lokal. „Blöder Hund! Komm 'raus! Ich zerreiße dich in der Luft!“ Hier konnte nur der Wunsch der Vater des Gedankens sein, denn der Junge hatte nicht die kleinste Chance gegen den massigen Wirt.

      Ich war gespannt, wie lange sich der Dicke diese Beschimpfungen noch gefallen lassen würde.

      Da war der Wirt auch schon.

      Er scheute die Auseinandersetzung nicht. Der Betrunkene nahm


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