IMMUN. Sebastian Weis

IMMUN - Sebastian Weis


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Mundraum leiden, kann das eine ganze Reihe von Folgeerkrankungen begünstigen.

      Bildquelle Istock-ID 1220124863 © IgorNelson

      Diese Erkrankungen können mit Problemen im Mundraum in Verbindung stehen:

      • Lungenentzündungen / Herzentzündungen

      • Blasenentzündungen und Prostataprobleme

      • Verhärtung der Blutgefäße, Herzinfarkt und Schlaganfall

      • Erektionsstörungen

      Sie entstehen durch Schädigung von Endothelzellen, die den Blutfluss im Penis steuern. Kranke Zähne beeinträchtigen die Potenz.

      • Depressionen und Verstimmungen können durch einen gestörten Stoffwechsel im Gehirn ausgelöst oder begünstigt werden.

      • Frühgeburten

      Es scheint einen Zusammenhang zu geben zwischen Vaginalentzündungen und Entzündungen des Zahnfleisches.

       Das Bindegewebe und die extra-zelluläre Matrix (EZM) insgesamt gesund zu erhalten ist daher ein extrem wichtiger Faktor der Immunkraft.

       Aus diesen Gründen ist Mundhygiene ein zentraler Bestandteil der ayurvedischen Morgenroutine.

      Der Pflege der extra-zellulären Matrix ist im Ayurveda ein gesamtes Spezialgebiet gewidmet.

      Gesunde Zähne sind ein Ausdruck von Kraft und Immunstärke. Nicht umsonst fletschen Tiere die Zähne im Konflikt. Dieses Relikt der Evolution nutzen wir im täglichen Miteinander immer noch, nur auf andere Weise. Ein strahlendes, offenes Lächeln ist ein Zeichen von Freude, Verbundenheit und Respekt.

      Praktische Tipps

      ➢ Achten Sie unbedingt auf eine gute Zahnhygiene.

      ➢ Besorgen Sie sich eine elektrische Zahnbürste, ideal sind Schallzahnbürsten.

      ➢ Verwenden Sie einen Zungenschaber aus Edelstahl oder Kupfer morgens zur Reinigung der Zunge.

      ➢ Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt genau erklären, wie Sie Ihre Putztechnik verbessern können.

      Im dritten Teil lernen Sie ayurvedische Möglichkeiten kennen, Ihre Zähne und den Mundraum gesund zu erhalten.

      Immunfaktor Vitamin D - Zurück zur Natur

      Die Oberhaut ist der Teil der Haut, in dem Vitamin D gebildet wird. Immunzellen haben Rezeptoren für Vitamin D und scheinen besser zu funktionieren, wenn genug Vitamin D zur Verfügung steht. Vitamin D kann die angeborene und die adaptive Immunantwort modulieren. Ein Mangel an Vitamin D ist mit einer erhöhten Autoimmunität sowie einer erhöhten Infektionsanfälligkeit verbunden. Umgekehrt scheinen Patienten mit Auto-Immun-Erkrankungen von einer Supplementation mit Vitamin D zu profitieren.

      Vitamin D ist also nicht nur wichtig für unsere Knochen, sondern auch für ein gut funktionierendes Immunsystem. Beachten Sie, dass Vitamin D nur ein Sammelbegriff ist für verschiedene Vorstufen und Umwandlungsformen bioaktiver Moleküle. Wenn Sie Vitamin D supplementieren, sollten Sie sich also schlau machen, was Sie sich da gerade zuführen.

      Sonnenlicht schenkt Energie und aktiviert Prozesse. Sonnenlicht kann aber auch schaden. Achten Sie auf eine gute Balance von Exposition und UV-Schutz.

      Vitamin D zeigt uns, wie eng wir biologisch mit der Natur verbunden sind. Wir brauchen natürliche Reize, um gesund zu bleiben. Dazu gehört nicht nur Sonnenlicht, sondern auch ein Ökosystem, in dem wir uns bewegen. Unser Immunsystem entwickelte sich im Laufe der Evolution immer im Wechselspiel mit Einflüssen, die auch andere Lebewesen betrafen.

      Studien mit Studenten und mit älteren Menschen konnten zeigen, dass der Aufenthalt in der Natur Entzündungen signifikant reduzieren kann. Der Aufenthalt im Wald erhöht die Zahl natürlicher Killerzellen, erhöht die anti-virale Aktivität des Systems und erhöht die Aktivität gegen Krebszellen. Andere Studien zeigen, dass natürliche Aromen, die von immergrünen Bäumen abgesondert werden (sog. Phytonzide), mit einer Verbesserung der Aktivität der menschlichen Immunabwehr in Verbindung gebracht werden können. Eine Studie aus dem Jahr 2016 fand eine um 12% niedrigere Sterblichkeitsrate bei

      Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Natur leben, selbst nach Korrektur des soziodemographischen Hintergrunds und der Rauchgewohnheiten. Die stärksten Effekte zeigten sich beim verringerten Sterberisiko durch Krebs, Lungen- oder Nierenerkrankungen.xxiv

      Praktische Tipps

      Verbringen Sie jede Woche mindestens 2 Stunden in der Natur.

      Vitamin D

      Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz genügt es nach derzeitigem Wissensstand, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zweibis dreimal pro Woche der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis (0,5 MED) auszusetzen, also der Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde (je nach Hauttyp zwischen 5 und 25 Min. pro Tag).xxv

      Menschen, die auf eine ausreichende Vitamin D – Versorgung achten sollten, sind generell Menschen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten. Dazu gehören:

      ➢ Menschen, die nur im Büro sitzen

      ➢ chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen

      ➢ Säuglinge, da sie nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden sollten

      ➢ Menschen mit dunkler Hautfarbe

      ➢ Menschen, die aus religiösen oder kulturellen Gründen nur mit gänzlich bedeckten Körper nach draußen gehen

      Hochdosierte Vitamin D – Supplements sollten nur nach Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker genommen werden.

      Wenn Sie an einer Auto-Immun-Erkrankung leiden, informieren Sie sich über mögliche Zusammenhänge und Therapiemöglichkeiten mit Vitamin D.

      Schleim oder nicht Schleim, das ist hier die Frage

      Was die Haut im Außen leistet, erledigen im Körperinneren Schleimhäute als Schutzbarriere. Schleimhäute kleiden die Atemwege und den Verdauungstrakt vom Mund bis zum Dickdarm vollständig aus. Ihr Aufbau ist immer ähnlich. Die Schleimhaut des Verdauungstrakts erfüllt verschiedene Aufgaben:

      • Sie dient als mechanischer Schutz

      • Sie bildet im Darm Verdauungsenzyme zur Aufspaltung der Nahrung und nimmt Nährstoffe auf.

      • Sie bildet in Magen und Darm Hormone, welche die umliegende Muskulatur, die Bauchspeicheldrüse und die Leber steuern.

      • Sie beheimatet den größten Teil unseres Immunsystems. Immunzellen in der Darmschleimhaut spüren unerwünschte Eindringlinge auf und eliminieren sie.

      Bild: Istock-ID 499567781© ttsz

      Daher legt der Ayurveda einen sehr großen Wert auf ölige / schleimige Eigenschaften von Lebensmitteln zur Unterstützung.

      Die Schleimhaut in den Atemwegen besteht aus dem so genannten Flimmerepithel. Dieses setzt sich zusammen aus Millionen von Zellen mit beweglichen Härchen, den Flimmerhärchen. Zusammen ergeben sie einen beweglichen Teppich. Alles, was nicht in die Lunge gehört, wird von diesem Teppich in perfekt abgestimmter Choreographie wieder nach oben transportiert. Husten unterstützt das Flimmerepithel, wenn es alleine nicht klarkommt. Hinzu kommen schleimbildende Becherzellen. Ihr Schleim hält den Flimmerteppich ständig feucht. Staubpartikel, Schadstoffe und Krankheitserreger bleiben auf diesem Schleim kleben. Sie werden dann wie auf einem Förderband in Richtung Rachen abtransportiert. Von dort werden sie dann entweder in den Magen hinuntergeschluckt oder ausgehustet. Im Magen haben die meisten Krankheitserreger keine Chance. Sie werden zersetzt.

      Etwa 20.000 Mal atmen wir jeden Tag ein und aus. Mit jedem Atemzug


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