Vor und nach der Jägerprüfung. Herbert Krebs

Vor und nach der Jägerprüfung - Herbert Krebs


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Abnahme des Feld- und Zugkalibers mit einem Spezialwerkzeug (geht nur bei gerader ­Anzahl der Züge) oder durch Vermessung eines Bleidurchtriebs.

      Auf dem Hülsen­boden sind der Hersteller und das Kaliber eingeprägt.

      264 | Was bedeutet die Kaliberangabe .308 Win.?

      .308 bedeutet (in diesem Fall) den Geschoss­durchmesser, »Win.« meint den Hersteller ­Winchester.

      Angaben auf Schachteln einer Büchsenpatrone:

      ① Kaliber

      ② Geschossgewicht in Gramm und/oder Grain

      ③ Geschosskonstruktion

      ④ ballistische Daten (auf der Schachtel­innenseite oder in separater Anlage)

      ⑤ Prüfzeichen

      ⑥ Hersteller

      ⑦ Marke

      ⑧ Los- oder Seriennummer

      ⑨ Anzahl der Patronen pro Packungseinheit

      265 | Was besagt die deutsche Kaliber­bezeichnung bei Büchsenpatronen?

      Den (meist nur annähernden) Durchmesser des Geschosses und die Hülsenlänge (in Milli­meter).

      266 | Was bedeutet die Bezeichnung 7 × 64?

      Eine Büchsenpatrone im Nennkaliber 7 mm (tatsächlicher Geschossdurchmesser 7,2 mm) mit 64 mm Hülsenlänge.

      267 | Wo stehen die Kaliberangaben auf einer Büchsenpatrone?

      Auf dem Hülsenboden.

      268 | Welchen Gasdruck haben Jagdbüchsenpatronen?

      Je nach Laborierung ca. 3000 – 4400 bar.

      269 | Was für ein Pulver wird in Büchsen­patronen verwendet?

      Büchsenpatronen werden mit (im Vergleich zu Kurz- oder Schrotpatronen) relativ progressivem (langsam verbrennendem) Pulver geladen.

      Der Gasdruck von Büchsenpatronen ist wesentlich höher als der von Schrotpatronen.

      270 | Welche Büchsengeschosse unter­scheiden wir?

      Nach der Wirkung grob nach Deformations-, Splitter- und Massivgeschossen, nach dem Aufbau/Material grob in Mantelgeschosse sowie ­(bleifreie) Monolithen.

      271 | Was sind Patronen mit Rand?

      Der überstehende Hülsenrand sorgt dafür, dass der Patronenauszieher die Hülse gut fassen kann. Randpatronen werden mit einem R hinter der Kaliberangabe bezeichnet (z. B. 7 × 57 R) und vor allem in Kipplaufwaffen und Blockbüchsen verwendet.

      272 | Was muss man über die Bezeichnung »S« im Kaliber 8 × 57 IS / 8 × 57 IRS wissen?

      Patronen im Kaliber 8 mm mit der Bezeichnung »S« dürfen nicht aus Läufen für das Kaliber 8 × 57 I oder IR verschossen werden, da es dabei zu Laufsprengungen kommen kann. Die Gefahr liegt darin, dass S-Patronen zwar in das Lager der Patrone mit dem »dünneren« Geschoss ­hi­neinpassen, die S-Geschosse jedoch einen überhöhten Gasdruck im »zu engen« Lauf verur­sachen.

      273 | Wie sind die »S«-Patronen besonders gekennzeichnet?

      Durch die Kaliberbezeichnung. Eine weitere Kennzeichnung ist bei manchen RWS-Patronen eingeführt: Das Geschoss ist sicht- und fühlbar gerändelt, zudem wird ein schwarzes Zündhütchen verwendet. Die Packung hat zusätzlich die Warnaufschrift: »Achtung! Nur für Läufe mit S-Kaliber«.

      274 | Was bedeutet die Kaliberangabe 7 × 57?

      Nennkaliber 7 mm (tatsächlich 7,2 mm), ­Hülsenlänge 57 mm.

      275 | Patronen welcher Kaliber könnte man als Schonzeitpatronen bezeichnen?

      Praktisch alle Kaliber, die wegen einer E100 von weniger als 1000 Joule nicht für den Schuss auf Rehwild zugelassen sind.

      276 | Wie wirkt ein Geschoss optimal im Wildkörper?

      Beim Auftreffen deformiert der Geschossvorderteil oder splittert ab. Der Geschossrest soll den Wildkörper durchdringen, im Schusskanal ­Gewebezerstörung bewirken und Ausschuss ­ergeben.

      277 | Welche Büchsenkaliber sind bei Einsteckläufen gebräuchlich?

      Überwiegend Schonzeitpatronen (z. B. .22 Hornet) und Rehwildpatronen (z. B. 5,6 × 50 R), ­inzwischen in Waffen mit kräftigen Verschlüssen auch hochwildtaugliche Patronen, um z. B. aus einer Bockbüchsflinte 8 × 57 IRS/20 mithilfe des Einstecklaufs eine »Bockbüchse« 2 × 8 × 57 IRS zu machen.

      278 | Was sind Kleinkaliberpatronen (»KK«-Patronen)?

      Patronen im Kaliber 5,6 mm mit Randfeuer­zündung zum Übungsschießen und für die Schonzeit wie .22 lfB und .22 Winchester Magnum.

      .22 lr (»long rifle«) und .22 lfB (»lang für Büchsen«) bezeichnet die gleiche Patrone. Die .22 Win. Mag. wird meist nur ».22 Magnum« genannt.

      279 | Wohin geht die Entwicklung bei den Büchsengeschossen unter Berücksichtigung der Umwelt und des Verbraucherschutzes?

      Hin zu den »bleifreien« Geschossen, da diese sich dem Zielwiderstand besser anpassen, weniger Wildbret entwerten und gesundheitlich unbedenklicher beim Wildbretverzehr sind.

      Kurzwaffenpatronen

      280 | Kann für Pistole und Revolver die ­gleiche Munition verwendet werden?

      Normalerweise nicht; es gibt für beide Waffentypen Kaliber unterschiedlicher Bauart. Allerdings eignen sich die kleinkalibrigen Randfeuerpatronen .22 lfB. und .22 Win. Mag. gleichermaßen für Revolver und Pistolen; zudem werden Pistolen für Randpatronen und Revolver für randlose Patronen angeboten.

      Moderne Pistolen­patronen (v. l.):

      9 mm Luger .357 SIG

      .40 S&W

      10 mm Auto

      .45 ACP (Vollmantel) .45 ACP (Hollowpoint) .50 AE

      Revolverpatronen (v. l.):

      .454 Casull .44 Rem. Mag. .357 Mag. .38 Spezial

      .38 S&W .38 Spezial WC .32 S&W 7,62 Nagant

      .22 Win. Mag.

      .22 lfB

      281 | Welche Geschosse werden aus Kurzwaffen verschossen?

      Aus Pistolen wie Revolvern werden Vollmantel- und Bleigeschosse geschossen; für den Fangschuss auch Teilmantel- oder ­besonders gut wirkende spezielle Hohlspitz-­Fangschussgeschosse.

      282 | Nennen Sie mindestens 5 Kaliber für Revolver.

      .22 lfB., .22 Mag., .38 Spec., .357 Mag., .41 Mag., .44 Mag., .45 Long Colt.

      283 | Nennen Sie mindestens fünf Kaliber für Pistolen.

      .22 lfB, .22 Mag., 7,65 mm Browning, 9 mm Luger, .357 SIG, .45 Auto.

      284 | Welches sind die gebräuchlichsten jagdlich geeigneten Kurzwaffenkaliber?

Verwendungs-zweckPistoleRevolver
Bau- und Fallenjagd .22 kurz .22 lfB .22
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