Sammelband 6 Krimis: Die Konkurrenten und andere Krimis für Strand und Ferien. Walter G. Pfaus

Sammelband 6 Krimis: Die Konkurrenten und andere Krimis für Strand und Ferien - Walter G. Pfaus


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hob die Schultern. „Ich nehme an, die Meldungen über die Eremitage in St. Petersburg haben ihm die Augen geöffnet, obwohl ein Mann seines Sachverstandes eigentlich misstrauischer sein sollte. Jedenfalls wollte er, dass ich für Kontakt zu einem Mann aufnehmen sollte, von dem ich aus sicherer Quelle weiß, dass er ein Hehler ist – auch wenn ich ihm das wohl ebenso wenig beweisen könnte wie Sie!“

      „Um wen handelt es sich?“, hakte ich nach.

      „Byron Templeton.“

      „Das ist nicht nur ein kleiner Hehler!“, schritt Marenkov ein.

      „Darf dieser Mann aktiv an Verhören teilnehmen?“, fragte Gallesco gereizt. „So weit ich weiß...“

      „So weit ich weiß, ist dies kein Verhör, sondern ein vollkommen unverbindliches Gespräch“, erwiderte ich. „Und im Rahmen eines solchen Gesprächs darf Major Marenkov alles.“

      Gallesco lächelte kalt.

      „Wenn Sie mich vor Gericht auf irgendetwas festnageln wollen, werde ich Ihnen das um die Ohren hauen, Agent Trevellian!“

      Milo schritt jetzt ein und stellte unmissverständlich klar: „Es hat niemand vor, Sie vor Gericht in den Zeugenstand zu rufen oder gar anzuklagen, Mister Gallesco!“

      Gallesco atmete tief und beruhigte sich wieder etwas.

      Marenkov fuhr inzwischen fort: „Ich bin nur dafür, keine beschönigenden Bezeichnungen für jemanden wie Templeton zu gebrauchen! Der Name ist selbst in Moskau und St. Petersburg bekannt! Leider hatte unser Ministerium bis jetzt keine Möglichkeit, ihn kalt zu stellen. Aber ich bin überzeugt davon, dass er eine ganz große Nummer in dieser Eremitage-Connection ist, die da schon seit Jahren läuft!“

      „Ich werde diese Aussage nicht kommentieren“, sagte Gallesco.

      „Haben Sie den Deal eingeleitet?“, fragte ich.

      Gallesco schüttelte den Kopf. „Ich habe Mister Bykov natürlich empfohlen, sich mit seinem Verdacht an die Behörden zu wenden, nur fürchte ich, dass er das nicht getan hat.“

      „Wissen Sie, wer der ‚Impressario’ ist?“, fragte ich.

      „Ich weiß nur, dass er existiert“, sagte Gallesco sehr ernst. „Und dass jeder, der ihm bisher in die Quere gekommen ist, das bitter bereut hat.“

      21

      „Was hältst du von Gallesco?“, fragte Milo, als wir dessen Residenz wieder verlassen hatten und uns auf dem Weg zum Wagen befanden.

      „Ich habe das Gefühl, dass der noch sehr viel mehr weiß“, bekannte ich.

      „Ich wette, dass er den Ikonen-Deal über die Bühne gebracht hat!“, war Milo überzeugt.

      „Wir sollten uns auf Byron Templeton konzentrieren“, fand Marenkov. „Ich bin in jahrelanger Ermittlungsarbeit auf diesem Gebiet immer wieder auf den sogenannten Impressario gestoßen.“

      „Ohne seine Identität aufdecken zu können?“

      „Wir wissen, dass er ursprünglich Russe ist. Als KGB-Agent wurde er in der Endphase des kalten Krieges in den USA eingeschleust und lebte dort als ganz normaler US-Bürger. Bei Bedarf sollte er aktiviert werden.“

      „Und Sie kennen nicht den Namen?“, fragte ich.

      „Um wen es sich auch immer handeln mag, er hatte hervorragende Kontakte. Die Akten beim Geheimdienst sind unter Verschluss, verschwunden oder nicht zugänglich. Ich bin überzeugt davon, dass Bykov ihn weiß, denn ich habe herausgefunden, dass er eine Zeitlang sein Führungsoffizier gewesen sein muss...“

      „Sie sprechen über Bykov, als würde er noch leben!“, stellte ich fest.

      Marenkov sah mich überrascht an und grinste. „Zweckoptimismus. Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Und schließlich gibt es ja auch noch keinen Beweis dafür, dass das Blut in der Galerie von ihm stammt, oder?“

      „So ist es“, nickte ich. „Meinen Sie, dass dieser Templeton bereits hoch genug in der Hierarchie steht, um direkten Kontakt zum Impressario zu haben?“

      Marenkov zuckte mit den Schultern.

      „Vielleicht ist Templeton ja der ‚Impressario’!“

      Milos Handy klingelte.

      Er nahm das Gespräch entgegen und sagte zweimal kurz hintereinander: „Ja!“

      Anschließend wandte er sich an uns. „Unser Kollege Milton Dennister wurde tot in seinem Hotel gefunden. Wir sollen zum Tatort kommen.“

      22

      Als wir das Hotel ‚Supreme’ im East Village aufsuchten, war die Zufahrtsstraße bereits durch eine Handvoll Einsatzfahrzeugen blockiert. City Police, Gerichtsmedizin und Scientific Research Division waren bereits da.

      Wir mussten den Sportwagen in einer Seitenstraße in der Nähe abstellen. Marenkov war uns mit seinem Toyota gefolgt. Zusammen mit dem russischen Kollegen gingen wir zum Eingang des ‚Supreme’.

      Ein uniformierter Officer hielt uns an.

      „Milo Tucker, FBI!“, sagte mein Kollege und hielt ihm die ID-Card entgegen. „Wer leitet den Einsatz hier?“

      „Lieutenant Davis. Er wartet schon auf Sie. Gehen Sie einfach ins Foyer.“

      „Danke.“

      Wir folgten der Empfehlung des Officers und trafen im Foyer auf Lieutenant Davis von der zweiten Homicide Squad des zuständigen NYPD-Reviers.

      „Schön, dass Sie da sind!“, sagte Davis. „Der Besitzer des ‚Supreme’ hat uns gerufen. Eines der Zimmermädchen hat einen gewissen Milton Dennister mit einer Kugel im Kopf in seinem Bett gefunden. Laut den Papieren, die bei ihm gefunden worden sind, ist er ein Kollege von Ihnen.“

      „Wir haben ihn heute Morgen bereits vermisst“, gestand ich.

      Davis nickte leicht. „Das ganze sieht nach der Tat eines Profis aus. Der Tote war so ein sein Bett drapiert worden, dass man ihn für schlafend halten konnte. Außerdem muss ein Schalldämpfer benutzt worden sein, denn weder einer von den anderen Gästen noch vom Personal hat einen Schuss gehört.“

      „Wann war der vermutliche Todeszeitpunkt?“, frage ich.

      „Dr. Claus meint gestern gegen Mitternacht. Plus minus zwei Stunden.“

      „Wir möchten gerne mit


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