Killer im August: 11 Thriller. A. F. Morland
das Leben eines Menschen erhalten, nicht vernichten.“
„Wenn Sie mich getötet hätten, wäre mir vieles erspart geblieben. Ich bin beruflich erledigt. Das Publikum akzeptiert keinen Schauspieler, den das Gericht zum Verbrecher gestempelt hat.“
„Das“, sagte Cantrell achselzuckend, „hätten Sie sich früher überlegen müssen, mein Lieber. Noch bevor Sie sich mit der Mafia einließen.“
„Der Film ist mein Leben!“
„Versuchen Sie’s als Regisseur. Oder als Produzent.“
Morland nickte. „Sie haben recht. Ich werde Filme machen ... Hinter der Kamera.“
„Vorerst würde ich an Ihrer Stelle aber noch keine allzu konkreten Pläne machen.“ Cantrell wies auf die Cops, die auf sie zukamen. „Wie Sie sehen, wird es eine Weile dauern, bis Sie diese Pläne realisieren können.“
Die Uniformierten nahmen Cantrell den verletzten Schauspieler ab. Der Anwalt kehrte zu seinen Mitarbeitern zurück. Sam Wooster war tot. Zwei seiner Gorillas standen mit dem Gesicht zum Haus da, die Hände über den Köpfen an die Wand gelegt, die Beine gegrätscht. Die beiden anderen Leibwächter waren zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
„Alles okay mit euch?“, fragte Cantrell seine Freunde.
Butch und Silk nickten. „Wir haben das prima hingekriegt, was, Chef?“, grinste O'Reilly.
„Daran habe ich keinen Moment gezweifelt“, erwiderte Cantrell schmunzelnd.
Harry Rollins tauchte auf. „Ich habe sicherheitshalber gleich einen Krankenwagen mitgebracht“, sagte der Lieutenant.
„Das war sehr weise“, bemerkte Cantrell.
„Ein Glück, dass keiner von euch die Bahre zieren muss.“
Cantrell schmunzelte. „Wir haben auf uns achtgegeben, wie du’s uns geraten hast.“ Sie brachten Frank Morland zum Ambulanzwagen. Rollins und Cantrell blickten dem Mann nach. Er hatte sich bis zur Selbstverleugnung aufgegeben, fügte sich widerstandslos in sein Schicksal.
Cantrell sagte ernst: „Seine Tochter wird vermutlich auch ohne seine Hilfe Karriere machen. Ich fürchte, dass der Don von nun an seine Hand schützend über Raffaela Morland halten wird.“
Rollins hob grimmig die Schultern. „Ich wollte, wir könnten dagegen etwas unternehmen.“
„So was wird es leider immer geben“, meinte Cantrell.
Zehn Minuten später war er mit seinen Mitarbeitern unterwegs nach Western Springs.
Tags darauf erschien das Cantrell-Team geschlossen in Lieutenant Rollins’ Office. Cantrell, seine Frau Carol und seine beiden Mitarbeiter Philby und O'Reilly gaben ihre Aussagen zu Protokoll.
Und dann traten Carol und Tony Cantrell ihren wohlverdienten Urlaub in den Bergen an. Es regnete. Aber das störte die Cantrells nicht. Sie wussten, dass die Sonne irgendwann mal wieder scheinen musste. Und darauf freuten sie sich ...
ENDE
Ein Job für Todgeweihte
Privatdetektiv Tony Cantrell #32
von Earl Warren
Aus der „Chicago Art Gallery“ waren Gemälde im Wert von zehn Millionen Dollar gestohlen und ein Nachtwächter erschossen worden. Besitzer der Bilder ist Jason Goldstein, einer der reichsten Männer der Welt und ein übler Zeitgenosse. Im Auftrag der Galerie sollen der bekannte Rechtsanwalt und Privatdetektiv Tony Cantrell und sein Team die Kunstwerke wiederbeschaffen. Aber der heruntergekommene Versicherungsdetektiv Dixie Stone, der für die Insurance Company die Bilder finden soll, damit sie die Versicherungssumme nicht bezahlen müssen, kommt dem Cantrell-Team in die Quere. Der skrupellose Detektiv verliert aufgrund seiner Heroinsucht vollkommen die Kontrolle ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Larry Quint - Er stellte sich den Coup einfach vor, bis ihn die Kugeln trafen.
Robert 'Dixie' Stone - Als er zu fixen anfing, wurde er gemeingefährlich.
Susan Acosta - Sie liebte einen Gangster, verriet einen zweiten und bekam ihr Teil von einem dritten.
Jason Goldstein - Er war mit seinen Millionen nicht der reichste Mann der Welt, aber sicher der unangenehmste.
Art Buxley - Der schöne Art starb an seiner Cleverness.
... und das Cantrell-Team.
1
Larry Quint und Pete Webber standen vor dem Problem, in die 'Chicago Art Gallery' einzubrechen. Sie wollten Gemälde im Schätzwert von zehn Millionen Dollar herausholen. Aber erst mussten sie einmal in das Gebäude gelangen, ohne einen Alarm auszulösen.
Natürlich war die Galerie mit allen technischen Finessen gesichert, und es gab zusätzlich noch einen Nachtwächter.
Quint schob den Nachschlüssel ins Schloss der Hintertür. Er probierte, aber der Schlüssel drehte sich nicht.
Er stieß einen halblauten Fluch aus.
„Scheißding, verdammtes.“
„Steck den Schlüssel in die Schmierseife“, flüsterte Pete Webber. „Mach schon, Mann.“
Er schwitzte stark unter der schwarzen Seidenmaske. Beide Männer waren dunkel gekleidet und trugen Masken und Handschuhe. Webber fummelte nervös an dem kleinen Kästchen herum, das äußerlich mit seiner Antenne einem Transistorradio ähnlich sah.
Nur dass es keine Senderskala hatte, sondern eine einfache weiße Rundskala mit einem Zeiger, der jetzt auf Null stand. Es war ein Ultraschallsender.
Quint und Webber waren genauestens über die Alarmanlagen der Galerie und über die Räumlichkeiten