Tag für Tag durch meine Schwangerschaft. Silvia Höfer
im ersten Drittel der Schwangerschaft nehmen Frauen durchschnittlich ein bis drei Kilo zu. Allerdings ist dies kein Muss. Manche Schwangeren verlieren sogar noch immer etwas an Gewicht, weil sie sich häufig übergeben müssen oder ihnen weiterhin andauernd übel ist. Nicht nur dann ist regelmäßiges Trinken sehr wichtig. Wahrscheinlich haben Sie so oder so öfter Durst. Denn in dieser Woche steigt das Blutvolumen, weshalb der Körper vermehrt Flüssigkeit braucht.
Weil Ihr Herz mehr Blut durch den Körper pumpen muss, schlägt es schneller und Sie kommen sehr viel leichter aus der Puste. Nichtsdestotrotz wird Ihnen Bewegung gut tun. Gehen Sie also mindestens eine halbe Stunde am Tag an der frischen Luft spazieren. Das bringt den Kreislauf in Schwung und Ihr Baby »atmet« mit. Angenehmer Nebeneffekt: Hände und Füße fühlen sich wärmer an als normalerweise. Darüber freuen sich vor allem Frauen, die sonst viel frieren. Vielleicht haben Sie langsam Lust auf spezielle Bewegungsangebote für Schwangere wie Yoga, Tai Chi, Bauchtanz oder Gymnastik? Hören Sie sich im Freundeskreis um oder bitten Sie Ihre Ärztin oder Hebamme um entsprechende Adressen.
REZEPTIDEE
MÖHREN-APFEL-LIMONEN-SAFT
Frühstücken ist wichtig, weil der Körper nach der nächtlichen Essenspause dringend neue Energie benötigt. Vollkornbrot und Müsli etwa liefern jetzt gesunde Kohlenhydrate, die schnell für Power sorgen. Wenn Sie ein Frühstücksmuffel sind oder morgens immer noch nur schwer einen Bissen runterkriegen, können Sie auch mit einem frisch gepressten Saft in den Tag starten. Wie wäre es zum Beispiel mit dieser Variante: Für 1 bis 2 Gläser Saft zwei Äpfel waschen und vierteln, dann das Kerngehäuse entfernen. Eine mittelgroße Möhre waschen, schälen und in Stücke schneiden. Apfelviertel und Möhrenstücke in den Entsafter geben. Den Saft von einer Limone dazupressen. Vor dem Trinken noch einmal kräftig umrühren.
Blick zwischen die Beinchen des Babys: Noch kann man nicht eindeutig zwischen Junge oder Mädchen unterscheiden. Erst in der nächsten Woche entwickelt sich das Geschlecht weiter.
72. TAG
SSW 10+2 {Noch 208 Tage}
Nicht selten in dieser Zeit: Schwindel und Ohnmacht
Viele Frauen merken, dass sich der Kreislauf verändert, weil ihr Blutdruck massiv nach unten sinkt. Ein plötzlicher Blutdruckabfall, zum Beispiel wenn Sie schnell aufstehen und das Blut in die Beine sackt, kann Schwindelgefühle hervorrufen oder sogar zu einer Ohnmacht führen. Das ist natürlich erst einmal beunruhigend, aber in der Regel harmlos für Sie und Ihr Baby. Sprechen Sie trotzdem mit Ihrer Ärztin oder Hebamme darüber. Auch Überhitzung und Flüssigkeitsmangel (Sonne, Sauna, Sport ohne Trinken), ein niedriger Blutzuckerspiegel (etwa nach zu langen Essenspausen) und Blutarmut (Anämie) können zu Schwindel führen. Dazu kommt, dass sich die Atmung in der Schwangerschaft ganz natürlich verändert und insgesamt an Volumen zunimmt. Dadurch neigen manche Frauen bei Aufregung oder Anstrengung zum Hyperventilieren. Die übermäßig gesteigerte Atmung kündigt sich unter anderem mit Kribbeln in den Händen oder Übelkeit an und kann sich ebenfalls bis zur Ohnmacht steigern.
Das kann bei Schwindel helfen
Wenn Ihnen schwindelig wird, setzen Sie sich am besten erst einmal hin, beugen Ihren Oberkörper nach vorn und lassen den Kopf zwischen den gespreizten Beinen baumeln. Wenn das nichts nützt, legen Sie sich hin und lagern die Füße hoch. Beides hilft, den Blutfluss zum Gehirn zu verbessern. Noch besser ist es, Situationen, die Schwindel auslösen können, von vornherein zu vermeiden:
Stehen Sie immer langsam auf und bewegen Sie vor dem Aufstehen Hände und Füße, damit Ihr Blut etwas Zeit hat, zum Kopf zu fließen.
Legen Sie sich zum Schlafen oder Ausruhen auf die Seite. Wenn Sie auf die Rückenlage nicht verzichten können, sollten Sie Ihren Oberkörper mit einem Kissen gut abstützen.
Schwindel kann ein Zeichen dafür sein, dass Sie ausgetrocknet sind. Trinken Sie also viel und verzichten Sie keinesfalls auf Salz.
Essen Sie häufiger kleine eiweißhaltige Mahlzeiten. Das hält den Blutzuckerspiegel konstant. Wenn Sie unterwegs sind, helfen Obst und Studentenfutter, den Blutzuckerspiegel schnell wieder anzuheben.
Mit einem Messgerät aus der Apotheke können Sie Ihren Blutdruck auch zu Hause einfach kontrollieren.
In der Nabelschnur verlaufen drei Blutbahnen. Über die dickere Vene fließt frisches, sauerstoffreiches Blut in die Blutbahnen des Babys. Über die zwei Arterien wird abtransportiert, was es nicht mehr braucht.
73. TAG
SSW 10+3 {Noch 207 Tage}
Kopfschmerzen können jetzt viele Ursachen haben
Leider ist es gerade in den ersten drei Monaten keine Seltenheit, dass ein- oder beidseitige Schmerzen an Stirn, Schläfen und Hinterkopf auftreten. Vor allem wenn Sie schon vor der Schwangerschaft anfällig für Kopfweh waren, wird es nun in der Regel eher schlimmer. Glücklicherweise klingen die Kopfschmerzen bei den meisten Frauen nach dem ersten Trimester ab und oft verschwinden sie sogar ganz.
Woran es liegt, dass der Kopf gerade dann so wehtut, wenn eine Frau ein Kind erwartet, darüber rätseln Experten bis heute. Viele vermuten, und das scheint logisch, dass Hormonflut und Kreislaufumstellung dafür verantwortlich sind. Andere Auslöser könnten das größere Blutvolumen, Nackenverspannungen, der plötzliche Verzicht auf Koffein, Erschöpfung und Müdigkeit, verstopfte Nebenhöhlen, Stress, Hunger sowie ungewohnt viel oder wenig Schlaf sein. Ein Lichtblick für Frauen, die normalerweise an Migräne leiden: Viele bleiben während der Schwangerschaft von diesen Schmerzen verschont. Das betrifft vor allem diejenigen, bei denen die Migräne mit dem Menstruationszyklus zusammenhängt.
Wie stark Sie Ihre Kopfschmerzen empfinden, hängt von vielen Faktoren ab. Der Satz, den wir in vielen Beratungsgesprächen unabhängig davon aber immer wieder hören, ist: »Wir möchten keine Medikamente nehmen!« Das ist mit Sicherheit eine gute Entscheidung, solange die Beschwerden auch mit den nachfolgend genannten Hausmitteln gelindert werden können und Sie nicht zu sehr unter den Schmerzen leiden. Um auf Nummer sicher zu gehen, beraten Sie sich mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrer Hebamme. Sie können Ihnen eventuell weitere Empfehlungen geben, welche Maßnahmen in Ihrem persönlichen Fall helfen könnten:
Viel trinken – über den Tag verteilt sollten es mindestens zwei Liter sein. Ausreichend Flüssigkeit beugt Schmerzen nicht nur vor, sondern hilft auch im akuten Fall.
Bewegung an der frischen Luft.
Entspannung, zum Beispiel mithilfe von Atemübungen oder progressiver Muskelentspannung. Oft hilft auch einfach eine Runde Schlaf.
Yoga, am besten Schwangerschaftsyoga unter der Anleitung einer erfahrenen Lehrerin.
Akupunktur durch eine erfahrene Therapeutin.
Kopfweh kann auch ein Signal des Körpers sein, dass er zu wenig Flüssigkeit bekommt. Also: viel trinken!
Diese farbige 2D-Ultraschallaufnahme zeigt, dass der Embryo in der Fruchtblase noch sehr viel Platz hat.
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