Ströme des Segens. Johann J Fast
vergessen darf, was dahinter ist. Sobald wir den Blick zurück wenden, so haben wir den Anfang zum Rückgang gemacht. Die Vergangenheit gewinnt eine Anziehungskraft für uns und versucht, uns wieder ins alte Leben zurückzuziehen. Darum heißt es, wegzublicken und auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, zu blicken. Das gibt eine Kraft, die uns vorwärts und aufwärts zieht. Auf Jesus richtet sich des Paulus Blick, wenn er sagt: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist.“
11. März
Ist dir klar, wer Jesus ist?
„So redete Jesus, und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche; denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast. Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
(Joh. 17,1-3)
Jesus redete! Der lebendige Gott redete zu den Menschen, mit seinen Jüngern, mit uns, mit mir! Würden wir uns diese Tatsache viel mehr vergegenwärtigen, so würden wir durch Lesen der heiligen Schrift viel mehr Kraft empfangen. Jesus, das ewige Wort, der von Anfang an beim Vater war, redet heute noch mit dir durch das Wort. Das ist genug für den ganzen Tag, auch wenn dunkle Wolken am Horizont aufsteigen. Jesus ist doch das Wort, der lebendige Gott, der dich unaussprechlich liebt, der sich heute freundlich zu dir neigt, der dir etwas zu sagen hat. Dieser Jesus hebt seine Augen auf gen Himmel, zu seinem Vater für seine Jünger, für dich. Merkst du nicht, wie du vor Millionen von Menschen bevorzugt bist, wie der allmächtige Gott dich liebt, wie er um dich besorgt ist. Was sagt Jesus zu seinem Vater? „Vater, die Stunde ist da, daß du deinen Sohn verklärst, klar machst in den Herzen der Jünger!“ Ist es dir klar geworden, wer Jesus ist? Ist es dir klar geworden, daß Jesus die köstliche Perle im Evangelium ist? Hast du alles verkauft, um diese Perle zu bekommen? Wenn nicht, so gib noch heute alles auf, damit du in deinem Herzen erfährst, wer Jesus ist und was er für dich sein will, damit Jesus auch dir klar macht, wer der Vater ist. Nur durch Jesus kannst du den Vater erkennen. Und dann hast du ewiges Leben. Denn das ist das ewige Leben, daß du den Vater als den allein wahren Gott und Jesus als den, welchen der Vater gesandt hat, um dich zu erretten, erkennst?
12. März
Jesus überwand für uns die Welt und wurde verherrlicht
„Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“
(Joh. 17,4.5)
Wie konnte Jesus, der gleich nach Beendigung dieses hohenpriesterlichen Gebetes nach Gethsemane und Golgatha ging, der als der lebendige Gott wußte, daß ihm das Allerschwerste seines Erdenlebens noch bevorstand, der vor dem Weg der Schande und des Todes für dich und mich stand, sagen: „Ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue“? Die Feinde der heiligen Schrift sagen, hier sei wieder einmal einer der vielen Widersprüche und Unwahrheiten derselben. Doch liegt in diesen kurzen Worten nicht nur die tiefste Wahrheit. Diese Worte geben uns eine der wichtigsten Lehren für unser ganzes Leben. Wir müssen da auf das erste Wort des ersten Verses unseres Kapitels zurückgreifen und fragen, was denn „solches“ war, das Jesus zu seinen Jüngern geredet hatte. Der letzte Vers in Kapitel 16 gibt uns die erklärende Antwort. Er hatte das gewaltige, inhaltsreiche Wort gesprochen: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Jesus hatte die ganze Welt überwunden, mit allem, was sie ihm noch bieten und bringen wollte und sollte. Alles, was von ihm in den Psalmen und Propheten geschrieben stand, hatte er im Geist durchlebt und überwunden. Das existierte für ihn nicht mehr und konnte ihn daher auch nicht stören, sich in die Klarheit zu erheben, die er, wahrer Gott von Ewigkeit, vor seiner Menschwerdung, ehe die Welt erschaffen war, beim Vater hatte. Je gründlicher du die Welt durch seine in dir mächtige Kraft überwunden hast, desto nichtiger kommt dir alles vor, was andere aufregt, desto friedlicher wird dein Wandel, desto besser wirst du verstehen und erfahren, daß „unser Wandel im Himmel ist“.
13. März
Ist dir klar, was Jesus für dich geleistet hat, und was du ihm schuldig bist?
„Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Nun wissen sie, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, daß du mich gesandt hast.“
(Joh. 17,6-8)
Alles in diesem Gebot des Herrn bezieht sich in erster Linie auf seine zwölf Jünger und dann auf jeden wahren Jünger des Herrn. So dankt er hier seinem Vater auch zunächst für die zwölf Jünger, die der Vater ihm aus der großen, weiten Welt erwählt, ausgesondert und als Eigentum übergeben hat. Und er wollte damit allen, also auch uns, zeigen, wie sich der Vater und er solche aus der Welt herausheben kann, die „nichts“ in den Augen der Welt sind, keine Schriftgelehrten, sondern einfache Handwerker, keine Pharisäer, sondern arme Sünder. Und willst du als solcher kommen, dann bist auch du eingeladen, dann hat er auch dich erwählt und ausgesondert. Wozu? Um dir den Namen des Vaters zu offenbaren. Um dir das vom Vater ausgehende ewige Wort zu geben und in deinem Herzen lebendig zu machen. Damit du die große Gabe des Vaters erkennst, diese köstliche Gabe annimmst. Damit du dadurch wahrhaftig erkennst, daß Jesus vom Vater ausgegangen ist, daß er beim Vater lebte, ehe die Welt war. Damit du glaubst, daß der Vater Jesus deinetwegen aus der Herrlichkeit auf diese Erde gesandt hat, um dir zu helfen, um dich aus der Welt herauszulieben. Und nun bestaune die Liebe Gottes in Christus Jesus! Sie ist ebenso wunderbar, wie er damals aus allen gelehrten Völkern der Welt nur einige einfachen Fischer erwählte. Ebenso wunderbar ist es, daß er aus der jetzigen vornehmen Welt dich und mich herausgeholt hat, um sich uns zu offenbaren, um dir sein Wort und die darin enthaltene Vergebung der Sünden, ewiges Leben, Friede und Freude zu geben, um dich in seine selige Gemeinschaft hineinzuziehen. Hast du ihm dafür schon gedankt? Ist es dir klar geworden, was du ihm dafür schuldig bist?
14. März
Jesus bittet für die, die ihm gehören
„Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein. Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.“
(Joh. 17,9.10)
Jesus betet hier nicht für die Welt, die ihn und seine Liebe verschmäht. Er betet für die, die ihm der Vater aus der Welt herausgeliebt und zum Eigentum gegeben hat. Er denkt daher auch nicht an dich, solange du seine Liebe verschmähst, solange du glaubst, ohne ihn fertig zu werden, auch wenn du es nicht zugibst, solange du meinst, daß dein armseliger, selbstsüchtiger Wandel genügt, um selig zu werden, oder überhaupt noch irgendwelchen Wert in sich hat. Bist du aber sein Eigentum geworden, hast du dein letztes vermeintliches Verdienst ihm zu Füßen gelegt, dann steht es auch felsenfest, daß Jesus auch für dich eintritt, für dich bittet und betet, dein Fürsprecher ist. Da ist keiner ausgeschlossen. Er hebt dies zu deiner Beruhigung besonders hervor, indem er zum Vater spricht: „Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen (in jedem von ihnen) verherrlicht, verklärt, in voller Klarheit.“ Willst du diese Klarheit durch deinen Kleinglauben oder durch falsche Demut verdunkeln? Oder willst du auf sein Wort und seine Verheißung fußend dir diese volle Klarheit ins Herz hineinleuchten lassen, daß Jesus, der allmächtige Gott selber, der Heilige und Reine in dein von ihm gereinigtes Herz eingezogen ist und nun aus dir herausleuchten will? Willst du ihn