WIE MAN RIESEN BEKÄMPFT. David Kadel
so schlecht ist durch das Zeugs, mit dem sie einen behandeln.
Kämpfen lernt man am besten, wenn man an etwas glaubt und wenn man sich kleine Ziele setzt. Es ist wichtig, dass es kleine Ziele sind, denn wenn man das nicht macht, sieht man die Krankheit wie einen riesigen Berg, der einen so sehr einschüchtert mit seiner Größe und Gewalt, dass man denkt, dass man da nie hoch klettern kann. Aber wenn Du Dir Etappenziele vornimmst und fragst: „Was ist mein kleines Ziel für diesen Tag heute?“, und dann später: „Was ist mein Ziel für diese Woche?“, dann schaust Du nicht auf den riesigen Berg, sondern freust Dich am Ende des Tages, dass Du die kleinen Ziele erreicht hast.
Ich danke Gott heute, dass er immer an meiner Seite war während der Phase der Krankheit, als alles ungewiss war und mir niemand sagen konnte, ob ich daran sterben würde oder nicht. Es gibt viele Menschen in Deutschland, die einen belächeln, wenn man sagt, dass man an Gott glaubt. Ich habe kürzlich im Rückblick auf die letzten zwei bis drei Jahre festgestellt, dass es mir gerade dann in allen Bereichen meines Lebens gut ging, wenn ich nah an Gott dran war, auch wenn die Leute noch so darüber gelacht haben. Wir müssen darauf achten, dass wir das Vertrauen auf Gott nicht verlieren und ihm auch wirklich Dinge zutrauen.
Im Moment habe ich so ein tiefes Gottvertrauen. Manchmal frage ich mich, wie ich das hier alles leisten kann als Bundesliga-Trainer und es hinbekomme, jedem gerecht zu werden.
Ich bin trotzdem dankbar für diese schwere Zeit damals, weil ich dadurch im Glauben gewachsen bin. Auch wenn man niemandem wünscht, das zu erleben, was ich damals durchmachen musste, es hat mich trotzdem als Person geprägt. Und gerade in Krisenzeiten unterschiedlichster Art kann man sehr dankbar sein, wenn man gesund ist und sich die richtige Haltung bewahrt, mit den Herausforderungen gut umzugehen. Ich spreche auch deswegen so offen über meine Krankheitsgeschichte, weil es mir wichtig ist, anderen Mut zu machen, und ihnen Tipps zu geben, wie man mit seinen Riesen im Leben fertig wird. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!
Dein Heiko Herrlich
Heiko Herrlich
ist Trainer des FC Augsburg und war als Fußballprofi nicht nur deutscher Nationalspieler, sondern auch Champions League Sieger mit Borussia Dortmund. Heiko lebt mit seiner Familie im schönen und tiefsten Bayern, umgeben von Kühen, Hasen und Hühnern.
P.S. Heiko ist übrigens ein echter „Mut-Macher“. Mit ihm veranstalte ich regelmäßig Mutmach-Events in Gefängnissen, wo wir zusammen Gefangene besuchen, um sie zu inspirieren und zu ermutigen, damit sie ihr Leben nach dem Gefängnis erfolgreich gestalten können. Auf diesem Foto sind wir in der JVA Dortmund und haben uns zwei Stunden lang mit Strafgefangenen unterhalten, die sich wirklich sehr über Heikos Besuch gefreut haben – weil sie es faszinierend fanden, dass ein Bundesliga Trainer sich extra für sie Zeit nimmt, um sie zu besuchen und ihnen Mut zuzusprechen.
Mehr zu unseren Mutmach-Events findet Ihr künftig unter:
Vom Schulabbrecher zum Chef
Foto: Christine Karadi
Ihr alle kennt das Gefühl: endlich Sommerferien! Die wohlverdiente Pause nach einem langen Schuljahr. Nur dieses Mal war alles anders.
Ein Jahr vor meinem Abitur sollten es meine letzten Ferien sein. Meine Zeugnisse waren nie besonders gut. Das Problem dieses Jahr war ein kleiner Zusatz auf dem Zeugnisblatt: „Jonas weist erhebliche Fehlzeiten auf!“
Auf Deutsch: Ich habe eindeutig zu viel geschwänzt. Das fanden die Lehrer zu Recht uncool. Als mein Vater das las, war’s das mit meiner Schulkarriere. Er meldete mich kurzerhand von der Schule ab und schickte mich raus ins Leben. Ich habe komplett versagt, und alle haben es mitbekommen. Bin ich froh, dass es damals noch kein Facebook und Instagram gab …
Nach zwei Monaten in einer Fabrik, bekam ich eine Zivildienststelle in der Kinderklinik Karlsruhe. Es sollte ein Wendepunkt in meinem Leben sein. Jeden Tag habe ich Kinder gesehen, große und kleine, mit unterschiedlichen Krankheiten. Ihre Tapferkeit und ihre Lebensfreude haben mich direkt ins Herz getroffen! Sie haben mich motiviert, mein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Sie haben mir zu verstehen gegeben, dass jeder Tag ein Geschenk ist!
Nach gefühlten 1000 Bewerbungen, die alle abgelehnt wurden, habe ich verzweifelt an die Tür meines Kumpels Sven geklopft und ihn gefragt, ob er mich nicht ausbilden möchte. Er hatte sich mit einer kleinen Werbeagentur selbstständig gemacht. Ich sollte sein erster Azubi und Mitarbeiter werden.
Was soll ich sagen? Das war ein riesengroßer Segen für mich! Zusammen haben wir dann eine neue Firma aufgebaut. Dadurch durfte ich früh Verantwortung übernehmen. Nach meiner Ausbildung folgte ein Studium zum Unternehmer und so wurde ich 2014, also zehn Jahre nach meinem Schulabbruch, im zarten Alter von 27 Jahren zum Geschäftsführer. Crazy!
In den nächsten Jahren bauten wir das Unternehmen „Explain“ zum Marktführer aus. Heute haben wir fast 50 Mitarbeiter in Karlsruhe und Berlin. Wir dürfen für große Namen arbeiten wie Adidas oder BMW!
Wieso erzähle ich Dir meine Geschichte? Nein, nicht weil ich so toll bin. Im Gegenteil, weil ich eigentlich ein ziemlicher Versager war und ich in meinem Leben durch viele Täler gehen musste. Ich wünsche mir, dass meine Geschichte eine Ermutigung ist für Dich!
Was macht mich eigentlich stark?
Erstens: Es gab in meinem Leben immer Menschen, die an mich geglaubt haben! Ob es meine Eltern waren, als sie mich von der Schule genommen haben, oder Sven, als er mich aufgenommen hat in seine kleine Firma. Ich könnte euch viele Namen nennen. Familie und Freunde sind für mich das Wichtigste. Sie geben mir Kraft! Mittlerweile habe ich meine eigene Familie. Meine Frau Francine und meine beiden Jungs Milan und Levi sind das Größte für mich. Sie zeigen mir jeden Tag, um was es im Leben geht: füreinander da zu sein und sich zu lieben.
Zweitens: Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass jeder Mensch außergewöhnliche Talente geschenkt bekommen hat. Unsere Lebensaufgabe besteht darin, sie herauszufinden und sie dann konsequent einzusetzen. Damit können wir Großes erreichen, egal wie jung oder alt wir sind. Unsere Talente können die Welt verändern!
Meine Hoffnung liegt in unserem Schöpfer im Himmel. Egal, ob ich durch ein tiefes Tal gehen muss oder auf einer Erfolgswelle schwimme. Er ist derjenige, der die Talente in uns angelegt hat. Er ist derjenige, der das große Ganze im Blick hat und derjenige, der mich bedingungslos liebt, egal. was kommt. Das gibt mir Kraft, Mut und Hoffnung!
Jonas Keller
Familienmensch, Altruist & Fußball-Enthusiast
CEO bei Explain
Wohnt im wunderschönen Baden-Badener Rebland
In Psalm 23 steht:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein
Die faszinierende Beth Hamilton