Aromamischungen für Mutter und Kind. Ingeborg Stadelmann
Ist es nicht möglich, ein Beduftungsgerät aufzustellen, dann können Raumdüfte auch im praktischen Pumpzerstäuber zur Anwendung kommen. Das ist insbesondere dann ideal, wenn eine rasche Vitalisierung oder Reinigung der Raumluft notwendig ist (siehe hier. und Spray-Symbol bei den Anwendungen).
Vor jeder Raumbeduftung muss der betroffene Raum gelüftet werden. | |
Alle Raumbeduftungsgeräte müssen regelmäßig mit einem Duftlampenreiniger oder mit 30 %igem Alkohol gereinigt werden. | |
Wegen des meist höheren Alkoholgehalts dürfen Raumduftsprays nicht auf die Haut aufgesprüht werden. | |
Naturparfüms hinterlassen im Vernebler eine geringe Wachsschicht, die leicht entfernt werden kann. Bitte jedoch niemals Naturparfüms in einen Diffuseur träufeln. |
Riechfläschchen
Bei manchen Indikationen reicht es schon, wiederholt an einem Fläschchen mit einem ätherischen Öl bzw. einer Duftmischung zu riechen. Dies ist insbesondere auf Reisen und im Berufsalltag praktisch. Hierbei handelt es sich um anregende, leicht flüchtige ätherische Öle.
Duftfleckerl
Eine einfache Art, einen wohltuenden Duft sich buchstäblich nahezubringen, ohne eine Duftlampe oder einen Vernebler aktivieren zu müssen, ist ein Dufttüchlein bzw. -fleckerl, wie in Bayern ein Stoffrest bezeichnet wird. Dazu werden 1 – 3 Tropfen einer reinen ätherischen Ölmischung oder 5 – 7 Tropfen eines Naturparfüms auf ein Stück Papier, Stoff oder Heilwolle oder eine hübsche Filzblume geträufelt und z. B. am Arbeitstisch platziert oder irgendwo in riechbarer Nähe mit einer Wäscheklammer befestigt oder in eine Blusentasche gesteckt. Das Tüchlein kann wieder entfernt werden, wenn es ausgedient hat.
Bereits Kleinkinder nehmen gerne ein »Kuschelkissen« oder Duftsäckchen, in dem ein Stückchen Papiertaschentuch mit einem entspannenden Duft steckt. Es muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass das Kind dieses Tüchlein nicht greifen und womöglich aus Versehen in den Mund stecken kann! Auch muss das »Fleckerl« mit jedem neuen Beträufeln ausgetauscht werden, denn ätherische Öle durchlaufen einen Alterungsprozess. Bislang ist noch nicht untersucht worden, welche neuen chemischen und somit eventuell auch unbekannten kritischen Verbindungen entstehen können, wenn frisches, neues Öl und alte Restbestandteile sich verbinden, aber wir legen ja auch kein frisches Obst zu altem, verfaultem. Denken Sie daran: Ätherische Öle sind aktive und verderbliche Bestandteile von Pflanzen.
Ein Mund- und Nasen-Schutz kann ebenfalls wie ein »Duftfleckerl« mit einer frischen und wohlriechenden Aromamischung beduftet werden. So fällt Ihnen womöglich sogar das Atmen leichter, und vor allem haben Sie Ihren persönlichen Geruch vor der Nase und nicht den des Mund-Nasen-Schutzes. Hier sollten dann aber die Aromasprays bevorzugt werden, um einen sanften Duft zu erreichen. Die Sprays sollten z. B. Cajeput, Myrte, Niaouli oder Ravintsara enthalten, denn der Wirkstoff 1,8-Cineol unterstützt tatsächlich eine tiefere Atmung.
Raumspray/Hautspray
Einige Aromamischungen stehen Ihnen auch in einer Sprühflasche zur Verfügung. Ein solches Spray ist praktisch für unterwegs und benötigt im Gegensatz zu einer Duftlampe oder einem Vernebler weder Kerze noch Strom. Bei Raumsprays kann der Alkoholgehalt bis zu 30 % betragen, deshalb sind sie nicht für die Haut geeignet. Die Aromamischung kann einfach in den Raum gesprüht werden oder aber auf ein Papiertuch, das dann im Kinderbett oder Auto befestigt wird. Es kann auch am Arbeitsplatz aufgehängt oder einfach als Riechtüchlein in die Brusttasche gesteckt werden. Das Papiertüchlein wird bei jeder Anwendung erneuert.
Um als Hautspray verwendet werden zu können, enthalten die Sprühmischungen einen geringeren Alkoholgehalt von maximal 12 %. Sprays ohne Alkohol können zur feuchten Behandlung einer Wunde sowie des Windel- oder Intimbereichs direkt aufgesprüht werden. Dasselbe gilt auch für alle Hydrolate.
Einreibung/Massage mit Körper- und Massageölen
Bei den Körper- und Massageölen der Original-Stadelmann®-Aromamischungen sind die ätherischen Öle immer in ein oder mehrere fette Pflanzenöle eingemischt, damit sie überhaupt durch die Haut wirken können (siehe dazu auch hier und hier – hier). Je höher der Anteil ungesättigter Fettsäuren in diesem Trägeröl und je wärmer die Haut, desto schneller verläuft der Aufnahmeprozess. Das ätherische Öl wirkt meist innerhalb weniger Minuten, spätestens jedoch nach zwanzig Minuten, im Organismus. Es kann davon ausgegangen werden, dass ätherische Öle samt ihrem fetten Trägeröl vollständig von der Haut aufgenommen und innerhalb weniger Stunden gänzlich verstoffwechselt werden.
Wählen Sie bei allen Hautölen die Ölmenge so, dass sie gänzlich in die Haut einziehen kann. Idealerweise wird das Öl auf die feuchte Haut aufgetragen. Alle Körper- und Massageöle können auch zur Unterstützung einer Reflexzonentherapie verwendet werden.
Einreibung mit Salben und Balsamen
Ätherische Salbenmischungen sollten immer dünn und sparsam aufgetragen werden. Auch hier tragen die ausgewählten naturbelassenen Grundsubstanzen dazu bei, dass die ätherischen Öle gänzlich durch die Hautschranke dringen können. Salben haben den Vorteil, dass das ätherische Öl seine volle Wirkungskraft am Einsatzort entfalten kann, da das Eindringen in die Tiefe langsamer geschieht und somit auch nachhaltiger wirkt. Die Naturbelassenheit der Salben ist z. B. daran erkennbar, dass die darin enthaltene Sheabutter bei Temperaturschwankungen zu Agglomeratbildungen neigt. Diese kleinen Körnchen lösen sich jedoch auf der körperwarmen Haut sofort wieder auf.
Die Haltbarkeit der Salben ist sehr gut, da sie wasserfrei sind und weder Luft noch Licht in die Tuben dringen können. Manche Körperöle lassen sich auch gut mit einer Salbe vermischen. Falls es angegeben ist, können Salben und Balsame zur Unterstützung einer Reflexzonentherapie verwendet werden.
Voll-/Teilbad
Eine sehr wohltuende und auch wirkungsvolle aromatherapeutische Anwendung ist das Baden mit ätherischen Ölen. Der Vorteil dabei ist, dass die gesamte Hautoberfläche die Wirkung der ätherischen Öle aufnehmen kann. Allerdings dürfen ätherische Öle niemals pur ins Badewasser gegeben werden, sondern müssen mit einem geeigneten Emulgator vermischt werden, wie z. B. Honig, Sahne, Neutralseife, Molke oder Meersalz. Bei den einzelnen Anwendungen in diesem Buch finden Sie entsprechende Hinweise.
Viele der Aromabademischungen enthalten Meersalz als Emulgator. Achten Sie bitte bei diesen Salzbädern darauf, sich nach einem Bad gründlich abzuduschen, da auf der Haut zurückbleibende Salzkristalle sonst einen Juckreiz auslösen können. Die Ölbäder wiederum enthalten Sesamöl, eingemischt