Die Eifel - Was hier alles wächst!. Susanne Lipps

Die Eifel - Was hier alles wächst! - Susanne Lipps


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      Wiesen und Rasen

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      Gelbes Galmei-Veilchen

      Viola calaminaria

      Blütezeit

      Mai bis August

      Merkmale

      Mit seinen fünf Blütenblättern zeigt das Gelbe Galmei-Veilchen das typische »Gesicht« eines Stiefmütterchens. Die beiden oberen sind zartgelb, die mittleren etwas kräftiger und das breite untere dottergelb gefärbt. Insgesamt misst die Blüte etwa 2 cm. Einzelne Exemplare mit violetten Blütenblättern treten auf.

      Standort:

      Das Gelbe Galmei-Veilchen ist die Leitpflan-ze der Galmeirasen, die sich am Nordrand der Eifel bei Aachen gebildet haben, in Bereichen wo früher Erze abgebaut wurden. Es bildet dort größere Polster. Zu finden z.B. in den Natur-schutzgebieten Brockenberg und Schlangen-berg bei Breinig.

      Wissenswertes:

      Bei Galmei oder Zinkspat handelt es sich um Zinkcarbonat, ein Mineral, das einst Zink zur Herstellung von Messing lieferte. Galmei bil-det gemeinsam mit Blei- und Manganverbin-dungen Kristallnester in einem Kalkrücken, der südlich von Aachen verläuft. An diesen Stellen hat sich eine sehr spezielle Flora herausgebil-det, die den von Natur aus hohen Schwerme-tallgehalt im Boden toleriert. Das Gelbe Gal-mei-Veilchen ist hier endemisch, kommt also nirgendwo sonst auf der Welt vor. Es gilt als eiszeit-liches Relikt und steht unter strengem Schutz.

      Wiesen und Rasen

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      Galmei-Grasnelke

      Armeria maritima ssp. halleri

      Blütezeit

      Mai bis Juli

      Merkmale

      Leuchtend rosafarbene Einzelblüten sitzen zu kugeligen, 2 cm breiten Blütenköpfen vereint auf blattlosen, rund 15 cm hohen Stängeln. Mehrere Stängel sprießen aus einem Polster aus grasähnlichen, mattgrünen Blättern. Stängel und Blätter weisen eine Wachsschicht auf, die sie vor Verdunstung schützt.

      Standort:

      Hier und da begleitet die Galmei-Grasnel-ke das Galmei-Veilchen (s. S. 32) auf den Schwermetallrasen, wo dieses zu Hause ist.

      Wissenswertes:

      Die Galmei-Grasnelke ist eine Unterart der Strand-Grasnelke (Armeria maritima) der Dü-nen und Salzwiesen an Nord- und Ostsee. Beide schützen sich vor Vergiftung, indem sie Salz (Strand-Grasnelke) bzw. Schwerme-talle (Galmei-Grasnelke) durch spezielle Drü-sen ausscheiden. Vielleicht war die Pflanze ebenso wie weitere Vertreter der Galmeiflora (Galmei-Hellerkraut, Frühlingsmiere, Gal-mei-Leimkraut u.a.) während der letzten Eis-zeit viel weiter verbreitet und wurde nach der Wiedererwärmung durch wüchsigere Arten auf ihre heutigen Extremstandorte ver-drängt. Eine andere Theorie besagt, sie sei mit der Einfuhr von Kupfer für die Messing-herstellung in den Aachener Raum gelangt.

      Wiesen und Rasen

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      Berg-Flockenblume und Schwarze Flockenblume

      Centaurea montana, C. nigra

      Blütezeit

      Mai-Aug. (C. montana), Mitte Juli-Sept. (C. nigra).

      Merkmale

      Bei der Berg-Flockenblume sind die Blütenkörbchen purpurrot und von einem Kranz violetter Fransen umgeben. Die Schwarze Flockenblume wächst buschig. Aus ihren schwarzen, kugeligen Knospen entwickeln sich violette Korbblüten, denen im Gegensatz zu anderen Flockenblumen der gefranste Rand fehlt.

      Standort:

      Die Berg-Flockenblume kommt in fetten Berg-wiesen vor, etwa im Irsental oder in der Schön-ecker Schweiz. Typisch für Bärwurzwiesen und Heiden ist die Schwarze Flockenblume, die z.B. im Fuhrtsbachtal, am Rand des Hohen Venns und im Rohrvenn zu sehen ist. Wegen der spä-ten Blütezeit kann sie sich nur dort behaupten, wo auch spät gemäht wird.

      Wissenswertes:

      Beide Arten sind Gebirgsbewohner. Die Berg-Flockenblume ist selten unterhalb von 500 m Höhe anzutreffen, in den Alpen kann sie bis über 2000 m steigen. Sie ist mit der Korn-blume eng verwandt und wird mit dieser manchmal auch in eine eigene Gattung (Cya-nus) gestellt. Weitere für die Eifel charakteris-tische Arten sind die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) und die sehr häufige, formenreiche Wiesen-Flockenblume (Centau-rea jacea), beide oft in Trockenrasen zu finden.

      Wiesen und Rasen

      Magerwiesen-Margerite

      Leucanthemum vulgare

      Blütezeit

      Mai bis September.

      Merkmale

      Die auffallend großen Korb-blüten der Margerite sitzen einzeln auf kniehohen Stän-geln. Sie bestehen aus mehre-ren hundert winzigen Röhren-blüten im Zentrum und einem äußeren Kranz aus gut 20 lan-gen, weißen Zungenblüten. Die Laubblätter sind spatelför-mig, die unteren oft gezähnt, die oberen eher glattrandig.

      Standort:

      Als Zierde der Bergwiesen ist die Margerite in der Eifel weit verbreitet und während der Blüh-saison fast überall zu beobachten.

      Wissenswertes:

      Margeriten sind von großem Interesse für die Molekulargenetik. Während ihre nordafrikani-schen Verwandten der Gattung Rhodanthemum diploid sind, also die normalen zwei Chromo-somensätze (von jedem Elternteil einen) haben, sind europäische Margariten polyploid. Sie besit-zen bis zu 22 Chromosomensätze. Im Verlauf des Eiszeitalters ist nämlich in Europa immer wieder das Erbgut von Margeritenarten, die aufgrund von Klimaveränderungen räumlich aufeinander-trafen, durch Hybridisierung miteinander ver-schmolzen. So sind die derzeit 42 ausgewiesenen Arten der Gattung Leucanthemum (davon vier in Mitteleuropa) nur schwer voneinander zu tren-nen. Oft werden sie zur Gruppe der Wiesen-Mar-geriten zusammengefasst.

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      Wiesen und Rasen

      Ohnhorn, Fratzenorchis

      Orchis anthropophora

      Blütezeit


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