Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges


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früher oder später melden werden.«

      »Mit welcher Absicht, Parker?«

      »Um Sie und meine bescheidene Wenigkeit in eine tödliche Falle zu locken«, redete der Butler weiter, »ich darf auf die beiden Mordanschläge verweisen. Einmal die Mamba und dann die Krokodile. Diese beiden Versuche gehören zu einem Gesamtplan!«

      »Warum ist man so wild hinter uns her?«

      »Darf ich an die Rohdiamanten erinnern, von denen Inspektor Moshi gesprochen hat?«

      »Sie glauben, man hält uns für eine Art Leibwächter von Paul Maudling.«

      »In der Tat, Sir.«

      »Welche Rolle spielt dann diese Joan Christie?«

      »Dies, Sir, muß nun nachdrücklich festgestellt werden. Entweder ist sie loyale Mitarbeiterin unseres Gastgebers, oder aber sie steckt mit der Gegenseite unter einer Decke.«

      »Bleiben noch Patterson und Ron Maudling.«

      »Über die Rolle dieser beiden Herren bin ich mir leider noch nicht klar, Sir. Ich weiß auf jeden Fall, daß die beiden Safariteilnehmer, die ich an der Wasserstelle traf, harmlos sind.«

      »Sind Sie sicher?«

      »Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.«

      »Die genügt mir in diesem Fall nicht. Kommen Sie, gehen wir zu Miß Christie. Sie muß jetzt ihre Karten auf den Tisch legen. Hallo, zu Ihnen wollten wir gerade …«

      Er stand auf und nickte Joan Christie zu, die soeben eintrat. Sie machte einen nervösen, abgespannten Eindruck.

      »Irgendwelche Nachrichten?« erkundigte sich Parker höflich.

      »Eine Funksprechdurchsage«, gab sie sofort zurück, »die Tarzan-Brothers haben sich gemeldet.«

      »Und?« Rander konnte es vor Spannung kaum noch aushalten.

      »Sie haben durchgegeben, daß sie Miß Weston entführt haben.«

      »Irgendwelche Bedingungen?«

      »Ja, Sir, Sie und Ihr Butler sollen sofort nach Kisumu fliegen. Man erwartet Sie dort am Flughafen. Sie sollen auf keinen Fall die Polizei verständigen, sonst würden Sie Miß Weston nicht Wiedersehen!«

      »Kisumu?« Parker, der sich ebenfalls erhoben hatte, sah nachdenklich aus, »ist dort nicht Mister Maudling anzutreffen?«

      Sie nickte nur.

      »Haben Sie auch Nachrichten über Mister Maudling?« stellte Parker seine Frage.

      »Ich … Ich habe keine Verbindung mehr mit ihm«, sagte Joan Christie leise und zögernd. Sie sah sich unwillkürlich zur Tür um, als fürchte sie, belauscht zu werden.

      »Wie soll ich das verstehen?« fragte Rander ebenso leise.

      »Ich versuche schon seit Stunden in Funkkontakt mit Mister Maudling zu kommen. Genau zu den vereinbarten Zeiten. Er meldet sich einfach nicht.«

      »Während die Durchsage der besagten Tarzan-Brothers auf Mister Maudlings Frequenz erfolgte, nicht wahr?«

      »Das ist es, was mir Sorgen macht«, gestand Joan Christie. Sie schlug plötzlich die Hände vor ihr Gesicht und schluchzte. Sie schien ehrliche Angst um Mister Maudling zu haben.

      »Werden Sie fliegen?« fragte sie nach einer Weile.

      »Selbstverständlich«, gab Rander zurück, »aber woher nehmen wir eine Maschine?«

      »Ich rufe sofort die Charterflug an«, sagte sie, »bei Morgengrauen könnte sie von Nairobi herüberkommen und Sie aufpicken.«

      »Wie lange werden wir brauchen?«

      »Etwa dreieinhalb Stunden«, sagte sie, »das kommt auf die Maschine an, Mister Rander.«

      *

      Die Maschine machte einen guten Eindruck. Es handelte sich um eine Cessna, in der außer dem Piloten noch vier Personen Platz hatten.

      Die Maschine war hereingeschwebt und kam jetzt langsam auf Rander, Parker und Joan Christie zu, die neben dem Hangar standen. Der Pilot, ein etwa vierzigjähriger Mann mit gegerbtem Gesicht und kühlen Augen – ein Weißer – stieg aus und kam auf Joan zu.

      Sie kannten sich.

      »Das sind Mister Rander und Mister Parker«, stellte Joan ihre Gäste vor, »das ist Mike Posters.«

      »Hallo«, sagte Posters knapp, »ich tanke schnell auf, dann kann’s von mir aus losgehen.«

      Während er zusammen mit einigen Boys das Auftanken besorgte, unterhielten sich Rander, Parker und Joan Christie. Rander und Parker hatten sich ein ganz bestimmtes Thema bis zu diesem Zeitpunkt aufgespart.

      »Seit wann schmuggelt Maudling Rohdiamanten?« stellte Rander seine erste, gleich knallharte Frage an Joan Christie. Sie war derart überrascht, daß sie mehrmals schluckte. Dabei färbte ihr Gesicht sich leicht grau.

      »Rohdiamanten?« fragte sie dann mit etwas heiserer Stimme.

      »Reden wir nicht um den heißen Brei herum«, sagte Rander weiter, »Seit wann also? Und wer sind Mister Maudlings Konkurrenten in diesem Geschäft?«

      »Wer hat Ihnen denn gesagt, daß Mister Maudling …«

      »Wir wissen es eben!« Rander ließ sich auf nichts ein. »Also, was läuft nun wirklich?«

      »Von Rohdiamanten und Schmuggel weiß ich nichts«, gab sie trotzig zurück.

      »Aber Sie wissen von den Tarzan-Brothers, nicht wahr?«

      Jetzt nickte sie.

      »Was?« erinnerte Rander kühl.

      »Das sind Mister Maudlings Gegner«, räumte sie ein, »ich kenne sie nur unter diesem Namen. Und den habe ich von Mister Maudling gehört. Warum sie Mister Maudling ermorden wollen, kann ich ebenfalls nicht sagen. Weil ich es nicht weiß.«

      »Ron Maudling«, erinnerte Rander.

      »Ich glaube, daß er hinter diesen Mordversuchen steckt. Zusammen mit Patterson.«

      »Und warum?«

      »Aus Geldgier«, sagte sie leise. »Patterson hat in England eine längere Zuchthausstrafe abgesessen. Das weiß ich genau. Ron steht, völlig unter seinem Einfluß. Sie wollen die Hotelkette an sich bringen.«

      »Dann hätten wir es logischerweise ja mit zwei Mördergruppen zu tun«, stellte der Butler fest, der bisher fast gelangweilt zugehört hatte, »einmal die Tarzan-Brothers. Dann Mister Ron Maudling und Mister Les Patterson!«

      »Die gehören doch zusammen«, entrüstete sich Joan Christie. »Mister Maudling sieht es ebenfalls so. Er hat mir zwar streng eingeschärft, niemals darüber zu sprechen, aber jetzt muß ich es einfach tun. Ron und Patterson sind die Tarzan-Brothers!«

      »Eine interessante Hypothese«, sagte Parker nur.

      »Und was ist mit Hagerty und Brooks?« wollte Rander zusätzlich wissen.

      »Auch die arbeiten wahrscheinlich mit Ron zusammen.«

      »Die Hypothese wird immer interessanter. Die Fronten scheinen sich zu klären«, ließ Parker sich gemessen vernehmen. »Ich darf also unterstellen, daß Mister Maudling die Zusammenhänge genau zu kennen scheint. Warum wandte er sich nie an die Polizei?«

      »Diese Schwarzen!« sagte Joan verächtlich.

      »Diese Schwarzen machen auf meine bescheidene Person einen vorzüglichen Eindruck«, sagte Parker verweisend, »ich denke in diesem Zusammenhang an Inspektor Moshi. Würden Sie ihn bitte umgehend informieren, daß Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit auf dem Weg nach Kisumu sind?«

      »Natürlich«, sagte Joan und nickte.

      »Wir können!« rief in diesem Moment Mike Posters von der Cessna herüber.

      »Ich


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