FLEXEN. Mirjam Aggeler
noch Laub vom Vorjahr. Ein halbes Brötchen lockt die Tauben; da kommt die Dicke, geht gurrend auf die Dünne los. Die Dünne mag nicht, die Dicke will’s nicht glauben. An der Wand ein kritzliges Graffiti – für Großbuchstaben hat die Dose nicht gereicht.
Weiß der Himmel, wie du das durchhältst. Auf Dauer macht das doch paranoid. Nur du und die Zeichen … Was tust du, wenn es dir zu viel wird? Ach ja, richtig! Du suchst dir ein Café.
(Da sitzt er, der Flaneur, dem die Stadt allzu dicht auf den Leib gerückt ist. Betrachtet zum Ausgleich mal die Brüste der Bedienung, die ihm einen großen Braunen serviert. Nein, halt, das war in Wien, als euereins eure große Zeit hattet – jetzt und hier vielleicht einen Cappuccino? Einen Espresso!, klar, du bist tapfer, du brauchst keine Milch.)
Serviert noch immer von einer freundlich sorgenden Schrägstrich nörgelnden Bedienung, mir bringt sie auch was, sie wird dafür bezahlt.
Das Zeug in der Vitrine hat auch jemand gebacken. Und den Boden gewischt, stell dir vor.
Nein, tust du nicht, dir ist das alles selbstverständlich: Was es braucht, damit du den Flaneur spielen kannst.
Komm, gib’s auf, wir gehen jetzt nach Hause. Du darfst dich bei mir unterhaken, wird schon keiner sehn.
Du und ich, gemeinsam durch die Großstadt. Durch ihr Brausen, das uns Angst macht – und uns belebt.
Guck mal, da! Ein Busfahrer hinter seinem Steuer. Hat bald Dienstschluss, geht dann auch nachhaus. Wo hoffentlich Spaghetti Bolognese auf ihn warten, allerbestes Trostessen, gekocht von seiner Frau. Geliefert von Foodora? Pinke Warmhalteboxen, pinke Rücken, pinke Aufkleber, wohin das Auge schaut.
Kannst du mich mal ein Stückchen tragen? Ich massier dir dann die Füße, später, wirklich, ich versprech’s. Und ich weiß, du musst auch mal allein sein. Ist okay, na klar, das muss ich auch.
Lass uns Schluss machen. Jetzt. Mit dem Blödsinn. Und gemeinsam das beschreiben, was wirklich auf dem Weg liegt: Unser Hunger nach Alleinsein und der Hunger nach dem andern, der einem den Hunger stillt. (Mit Worten Schrägstrich Pasta, Brüsten, Schwänzen, Brausen und Weglaufen. Mit Ausharren Schrägstrich die Ruhe bewahren, du weißt schon: die Liste ist lang.) Lass sie uns beschreiben: Meine Paranoia, ausgelöst von Firma Martin. Deine Hoffnung, dass es dich – stets mittendrin – vielleicht nicht trifft.
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