Es war ganz anders. Georg Markus

Es war ganz anders - Georg Markus


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am Wiener Hof zur Hölle gemacht und ihr die eigenen Kinder »weggenommen«. Die Situation hätte sich erst gebessert, als Sisi den Kaiser vor das Ultimatum stellte, entweder die alleinige Hoheit über die Erziehung ihrer Kinder zu bekommen oder ihn für immer zu verlassen.

       »Man könnte ihr dann vielleicht sogar die Kinder hinbringen«

       »Will sie ihr Kind sehen, muss sie immer erst die Stiegen hinaufkeuchen«

      Wenn Elisabeth die Kinder schon nicht – wie bisher angenommen – »weggenommen« wurden, so war es eine Konsequenz ihrer intensiven Reisetätigkeit, dass diese ihrer Mutter völlig entfremdet waren. »Dem armen Kronprinzen«, schreibt eine ihn nach Venedig begleitende Kinderfrau nach Wien, »war überall ganz unbehaglich, und er tat mir sogar den Kummer an, zu weinen und sich an mich zu klammern, wenn die Majestät (Kaiserin Elisabeth) ihn zu sich holen wollte.«

      Der Kaiser hat bitterlich geweint

       »Mir gefällt so sehr, wie bescheiden sie ist«

      Die Briefe der Erzherzogin Sophie, die weit über die wohlwollende Beurteilung der Kaiserin hinaus ein einzigartiges Dokument des Privatlebens der Familie Habsburg darstellen, lagern in Kisten und Schachteln im Besitz direkter Nachfahren der Kaiserfamilie. Gabriele Praschl-Bichler, die mit der Archivierung betraut war, entdeckte sie.

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       »Seit heute frueh 8 Uhr ist unser heiss geliebter Franzi der unaussprechl. strahlende glueckliche Braeutigam der lieblichen Sisi«: Aus einem Brief der Erzherzogin Sophie an ihre Cousine Amalie Wasa von Schweden

       Sisis Grazie ist eines der Lieblingsthemen der Erzherzogin Sophie

      Derartige Worte gebraucht man wohl kaum über eine Schwiegertochter, die man nicht leiden kann. Sisis Grazie ist überhaupt eines der Lieblingsthemen Sophies, so auch im Dezember 1856, als die junge Kaiserin mit ihrem Mann in Venedig


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