Palle. Oskar Meding

Palle - Oskar Meding


Скачать книгу
on>

      

      Palle

      Oskar Meding

      Inhalt:

       Oskar Meding – Biografie und Bibliografie

       Palle

       I.

       II.

       III.

       IV.

       V.

       VI.

       VII.

       VIII.

       IX.

       X.

       XI.

       XII.

       XIII.

       XIV.

       XV.

       XVI.

       XVII.

       XVIII.

       XIX.

      Palle, O. Meding

      Jazzybee Verlag Jürgen Beck

      86450 Altenmünster, Loschberg 9

      Deutschland

      ISBN: 9783849656577

      www.jazzybee-verlag.de

       [email protected]

      Oskar Meding – Biografie und Bibliografie

      Oskar, unter dem Pseudonym Gregor Samarow bekannter Romanschriftsteller, geb. 11. April 1829 zu Königsberg i. Pr., gest. 11. Juli 1903 in Charlottenburg, studierte in seiner Vaterstadt, Berlin und Heidelberg die Rechte, trat in den preußischen Staatsdienst, ging aber 1859 nach Hannover, wo er als Regierungsrat im Pressebüro tätig war und das Vertrauen des Königs Georg V. gewann. Diesem folgte er auch nach der Katastrophe von 1866 in die Verbannung nach Hietzing; 1870 trat er ins Privatleben zurück und widmete sich der Romanschriftstellerei. Hierbei verwertete er seine reichen Erfahrungen, die er hinter den Kulissen des politischen Lebens gemacht hatte, und wirkte, obwohl des eigentlichen schriftstellerischen Talents und des Charakters entbehrend, durch die Ungeniertheit, mit der er berühmte und unberühmte Personen der Wirklichkeit unter voller Nennung ihres Namens in romanhaft frei ausgeführten Situationen und keineswegs immer treu nach dem Leben vorführte. Am bekanntesten ist der unter dem Gesamttitel »Um Szepter und Kronen« in 5 Abteilungen veröffentlichte Zyklus von Zeitromanen: »Um Szepter und Kronen« (Stuttg. 1872, 4 Bde.), »Europäische Minen und Gegenminen« (das. 1873, 4 Bde.), »Zwei Kaiserkronen« (das. 1874–75, 4 Bde.), »Kreuz und Schwert« (das. 1875, 4 Bde.) und »Held und Kaiser« (das. 1876, 4 Bde.). Nicht den gleichen Erfolg hatte er mit den weitern Romanen: »Die Römerfahrt der Epigonen« (Berl. 1874, 3 Bde.), »Der Todesgruß der Legionen« (das. 1874, 3 Bde.), »Höhen und Tiefen«, sozialer Roman in 3 Abteilungen (Stuttg. 1879–80, 20 Bde.), »Des Kronprinzen Regiment« (das. 1880, 3 Bde.), »Kaiserin Elisabeth« (das. 1881, 6 Bde.), »Die Großfürstin« (das. 1882, 5 Bde.), »Peter der Dritte« (das. 1883, 3 Bde.), »Die Saxoborussen« (das. 1885, 3 Bde.), »Gipfel und Abgrund« (das. 1888, 4 Bde.), u. a. Andre Romane verfaßte er unter den Pseudonymen D. v. Geyern, K. v. Walfeld und L. Warren; unter seinem eignen Namen außer den Romanen »Unter fremdem Willen« (Stuttg. 1889, 3 Bde.) und »Im Banne der Irredenta« (das. 1890, 3 Bde.) noch »Memoiren zur Zeitgeschichte« (Leipz. 1881–84, 3 Bde.), die trotz ihrer Unzuverlässigkeit nicht ganz wertlos sind, u. a.

      Palle

      I.

      In der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts, als der Papst Sixtus IV. auf dem Stuhl St. Peters saß und der päpstliche Hof, umgeben von seinen Kardinälen, welche an überreicher Pracht die Könige der Christenheit selbst überboten, von den stolzen Fürsten Roms und von den Gesandten aller Staaten Europas, ein schimmerndes Bild vielfarbigen Glanzes darbot, vereinigten sich diejenigen Elemente der Gesellschaft, welche man heute die Haute finance nennen würde in der Via de Banchi, welche nach der Engelsbrücke und dem Castel San Angelo hinführte. Diese Straße war diejenige, welche heute Via de Banchi vechi heißt und an welche sich die Via de Banchi nuovi anschließt. In dieser Straße lagen die großen Bankhäuser, welche sich fast ausschließlich in den Händen der Florentiner und einiger Sienesen befanden. Hier hatten die damaligen Finanzgrößen, welche heute teils verschwunden, teils zu Fürsten geworden sind, wie die Strozzi, Chigi, Niccolini und Altoviti ihre Sitze. Auch die beiden florentinischen Patriziergeschlechter der Pazzi und der Medici waren hier glänzend vertreten. Die Bank der Pazzi lag in der Nähe der Brücke, etwas weiter zurück in der Straße die Bank der Medici, welche allen voranstand an Geldmacht und Einfluß, ungefähr den heutigen Finanzgrößen wie Rothschild und Baring vergleichbar, denn die Medici waren Schatzmeister des heiligen apostolischen Stuhls und hatten alle offiziellen und persönlichen Geldgeschäfte des Papstes und der meisten Kardinale zu besorgen; sie hatten ihre Filialen in allen Städten Italiens, in Frankreich und Spanien, und es gab kein großes Kreditgeschäft der damaligen Handelswelt, bei welchem die Medici nicht den maßgebenden und leitenden Mittelpunkt bildeten. Alle diese Bankhäuser waren Paläste, deren Gewölbe unermeßliche Schätze an Gold, Silber und Kostbarkeiten aller Art enthielten, im Erdgeschoß und in den Umgebungen der Höfe befanden sich die weit ausgedehnten Comptoirräume, während in den oberen Etagen die Wohnungen und Festsäle der Bankhalter lagen. Sie sind meist heute verschwunden oder dienen niedrigem Volk zur Wohnung, soweit sie noch vorhanden sind, so daß man in den Fenstern statt der schweren Seidenstoffe schlechte Wäsche aufgehängt sieht und zerlumpte Kinder unter den Portalen spielen, durch welche nicht mehr die Boten aus allen Enden der Welt die Briefe der geldbedürftigen Könige und Fürsten herbeitragen oder die Nachrichten über den Fortgang großer industrieller und finanzieller Unternehmungen bringen.

      Das Haus der Pazzi war vertreten durch den Neffen Jacopos, des Ältesten der Familie, den jungen Francesco Pazzi und das der Medici durch Giovanni Tornabuoni, den mütterlichen Oheim des Lorenzo de Medici, welcher an der Spitze der Regierung der florentinischen Republik stand.

      Die beiden Familien waren verwandt,


Скачать книгу