Hotline of Love. Mia Brown
widerliches Gekeuche an meinem Hals, der Druck seines Gliedes an meinem Rücken, sein Geruch und der Dreck des vernachlässigten Raums verfolgten mich unablässig, schienen meine Poren mit widerlichem Kloakendunst zu füllen, ließen mich kaum atmen.
Plötzlich zerrissen Blitze den Himmel, es donnerte und ein wolkenbruchartiger Regenguss prasselte auf mich herab. Es störte mich nicht. Das erfrischende Gefühl auf meiner Haut war lediglich der Vorbote einer Dusche, die ich mir gleich gönnen würde. Oberflächlicher Schmutz, der abwaschbar war, der nichts mit dem Schmerz gemein hatte, der auf meiner Seele lastete. Der sich nicht mit einer Badelotion beseitigen ließ, sondern wie ein böses Geschwür an mir nagte. Ich schritt schneller aus und spürte die Tränen, die mir über das Gesicht liefen.
Lass es raus Louisa, es ist nichts passiert, dessen du dich schämen müsstest. Die Zukunft liegt vor dir. Es macht nichts, wenn du auf der ersten Stufe der Leiter gestürzt bist. Steh auf und nimm die nächste mit Schwung!
Ich lächelte vorsichtig. Manchmal liebte ich meinen Verstand, die Stimme, die ihn ausmachte und die letztendlich immer recht behielt. Go on Louisa, go on.
»Hallo, Hanna, ich bin es, Louisa. Es ist etwas passiert und ich muss unbedingt mit dir reden. Und der Job ist auch weg.«
Eine knappe Stunde später saß ich geduscht und in meinen Bademantel gehüllt auf einer der gepackten Umzugskisten, lauschte Taylors gleichmäßigen Atemzügen und drückte das Handy aufatmend an mein Ohr, als ich die Stimme meiner liebsten Freundin nach meiner knappen Ansage vernahm.
»He! Das klingt nicht gut, Liebes. Wolltest du nicht heute zu deinem Bombenjob im Macy’s antreten? Oh mein Gott. Lass mich raten. Es war ein Blindgänger. Was ist schief gelaufen, Lou?«
Erst stockend und dann immer flüssiger berichtete ich ihr von diesem verfluchten Scheißtag. Unter Tränen schüttete ich ihr mein Herz aus. Vor meinen Augen erschien ihr roter Lockenkopf zum Greifen nah, ihre Stirn, die sie in wütende Falten legte, wenn sie »Fuck, so ein verdammtes Schwein« und »Mistkerl« schimpfte. Ich spürte ihre Umarmung, mit der sie sich verabschiedete und fühlte ihre Worte wie eine Decke, die sie fürsorglich über mich breitete. Warm und tröstlich.
»Alles wird gut, meine Große, ich drücke dich. Vergiss diesen Kurt Logan. Er ist nur ein erbärmlicher Schweinehund, ein kleiner mieser Feigling. Wie sagte schon meine Granny? Jeder neue Tag frisst den vorhergehenden. Nichts bleibt und nichts wiederholt sich. Mit anderen Worten: Neuer Tag, neues Glück, neuer Job. Ab morgen wird sich unser Leben total verändern und das nicht nur, weil du endlich zu uns ziehst, sondern weil ich eine Überraschung für dich habe. Vertrau mir einfach, Liebes. Es wird wundervoll, versprochen!«
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