Moderne Hypnosetechnik. Tony Gaschler
ein Schauspieler, und zwar in kleinen Absätzen. Wenn Sie glauben, dass Sie die Methode beherrschen, dann suchen Sie eine gute VP aus, mit welcher die Suggestionsversuche gut gelungen sind, und bereiten diese vor. Setzen Sie sich mit ihr zusammen und versuchen Sie, ihr jede, auch die geringste Angst vor dem Hypnotisieren zu nehmen. Wenn die VP ganz beruhigt und entspannt ist, lassen Sie sie auf eine Couch oder auf ein Sofa legen, so dass sie ganz und gar bequem und entspannt liegen kann. Weisen Sie die VP darauf hin, alles abzulegen, was irgendwie unangenehm drückt oder presst, besonders aber enge Schuhe, Gürtel usw. Beginnen Sie erst, wenn Sie sicher sind, dass die VP ganz bequem und entspannt liegt und durch nichts gestört werden kann.
Sagen Sie: “Entspannen Sie Ihren ganzen Körper --- machen Sie es sich so bequem wie nur möglich --- noch besser entspannen --- recken und strecken Sie sich, bis Sie ganz bequem und entspannt liegen. --- Machen Sie es so, als ob Sie eine halbe Stunde schlafen möchten. --- Jetzt atmen Sie langsam und tief, wie ich es Ihnen zeige. (Dabei atmen Sie einige Male mit der VP langsam und tief ein und aus. Wenn die VP den Atemrhythmus befolgt, stellen Sie Ihren Atem genau auf den der VP ein und sagen:) Atmen Sie so weiter --- aus --- aus --- aus --- aus --- aus --- (Dabei sagen Sie beim Einatmen nichts, lassen aber leise hören, wie Sie im Rhythmus der VP einatmen.) aus --- aus ---” (Das machen Sie etwa zwei Minuten lang, dann beginnen Sie mit dem eigentlichen Hypnotisieren.)
Sagen Sie: “Sehen Sie jetzt auf die Zimmerdecke und suchen Sie sich dort einen Punkt aus, ganz gleich welchen. Diesen Punkt sehen Sie jetzt ganz ruhig und gleichmäßig an. Fixieren Sie ihn --- es macht nichts, wenn dabei die Augen müde werden oder wenn sie schwer werden. --- Jetzt entspannen Sie Ihren ganzen Körper noch besser --- noch bequemer machen --- achten Sie jetzt auf meine Worte! --- Denken Sie jetzt an Ihre rechte Hand --- fühlen Sie sich hinein und stellen Sie sich vor, wie sie schwer wird, immer schwerer und schwerer --- achten Sie genau auf die Hand --- diese wird immer schwerer und schwerer --- immer schwerer und schwerer --- Jetzt achten Sie auf Ihre linke Hand --- sie wird ganz schwer --- schwer --- immer schwerer und schwerer --- schwerer und schwerer. --- Jetzt fühlen Sie deutlich, dass die Hände schwer sind und dass diese noch immer schwerer und schwerer werden. --- Und jetzt achten Sie auf Ihren rechten Unterarm --- Sie fühlen, wie er schwer wird, schwer --- immer schwerer und schwerer --- schwerer und schwerer --- (Das Wort schwer muss tatsächlich so gesprochen werden, dass es ganz deutlich die Videe der SCHWERE ausdrückt!) Und jetzt achten Sie auf den linken Unterarm... (So machen Sie es jetzt mit dem linken Unterarm, dem rechten Oberarm, dem linken Oberarm, dem rechten Fuß, dem linken Fuß, dem rechten Unterschenkel, dem linken Unterschenkel und dann mit beiden Oberschenkeln.) --- Jetzt sind alle Ihre Glieder schwer, ganz schwer, und jetzt dehnt sich diese Schwere über den Unterkörper aus --- er wird ganz schwer --- Sie fühlen es ganz deutlich --- immer schwerer und schwerer --- und jetzt wird auch der Oberkörper schwer, immer schwerer und schwerer --- schwerer und schwerer ---und jetzt werden die Augenlider schwer, so schwer wie Blei --- genauso schwer wie Blei --- Sie können die Augen kaum noch offenhalten --- so schwer sind die Augenlider --- so schwer ---so schwer --- (Jetzt muss die Stimme die Videe des Schläfrigseins ausdrücken! Also schläfrig sprechen.) Und jetzt sind die Augenlider so schwer, dass sie sich schließen --- sie schließen sich --- immer fester und fester --- und Sie schlafen jetzt ein, ganz tief und ruhig, ganz tief und ruhig --- wenn ich bis drei gezählt habe, schlafen Sie ganz tief und fest. Ganz tief und fest --- eins --- zwei --- drei --- Sie schlafen tief und fest --- SIE SCHLAFEN --- TIEF UND FEST --- SIE SCHLAFEN! (Diese Worte können Sie mit etwas gehobener Stimme sprechen!) Jetzt hören Sie nur noch meine Worte --- nichts wird Sie stören oder wecken, so lange ich nicht gesagt habe, dass Sie erwachen sollen --- Sie schlafen mit jedem Atemzug tiefer und tiefer --- tiefer und tiefer ---”.
Um die Hypnose zu vertiefen, können Sie nun 20 bis 30 Atemzüge lang jedes Mal, wenn die VP ausatmet, sagen: “tiefer” usw.
Nun wird die VP sicher zumindest in mitteltiefer Hypnose sein, und Sie können die in den Lektionen (13 bis 18) beschriebenen Versuche machen.
Schnellyhpnose oder Tiefhypnose
Vielleicht kommt Ihnen diese Methode zu lang vor und Sie möchten eine schnelle Hypnosetechnik erlernen, womöglich mit einem Aufwand von nur einigen Sekunden. Dazu muss ich Ihnen sagen, dass schnelle Hypnotisiermethoden meist nur eine flache und oberflächliche Leichthypnose bringen. Wenn Sie aber Experimente machen wollen, dann müssen Sie zumindest eine mitteltiefe Hypnose erreichen, und dazu ist die soeben beschriebene Methode ausgezeichnet. Sie ist sicher und erzeugt meist eine mitteltiefe oder sogar tiefe Hypnose.
Schnellhypnose oder wie man auch sagt ”Sofort-Hypnose”, kann man nach mehreren Hypnotisierversuchen leicht durch Posthypnose erreichen. Man gibt der VP die Suggestion, dass sie beim nächsten Hypnotisierversuch bereits auf das Wort: “SCHLAFE!” tief und fest einschläft. Genaue Anleitung dazu folgt später bei der Posthypnose.
Der Unterschied zwischen Hypnose und Schlaf
Oft wird Hypnose mit Schlaf verwechselt, und man ist leicht der Meinung, es handelt sich bei der Hypnose tatsächlich nur um einen Schlafzustand. In der Praxis aber hat Hypnose viel mehr mit dem Wachsein als mit dem Schlaf zu tun. Im Schlaf ist nicht nur das ICH abgeschaltet, es sind auch die Sinnesorgane bis zu einer bestimmten Reizschwelle außer Funktion, und somit ist der Eingang zum ideomotorischen System nach außenhin verschlossen. Das ideomotorische System ist bis auf die lebensnotwendigen Funktionen wie Herztätigkeit, Atmung, Verdauung, Stoffwechsel usw. abgeschaltet.
In der Hypnose dagegen sind sowohl die Sinnesorgane wie auch das ideomotorische System genauso in Tätigkeit wie im Wachzustand. Nur das ICHZentrum ist abgeschaltet. Daher gleicht die Hypnose mehr dem Wachzustand als dem Schlaf. In der modernen Hypnoseliteratur wird die Hypnose auch als eine Modifizierung des Wachzustandes bezeichnet, bei der lediglich das Bewusstsein eingeengt ist bis auf die Verbindung zum Hypnotiseur, die auch als Rapport bezeichnet wird. Bei unserer Theorie wollen wir die Bezeichnung RAPPORT nicht verwenden, sondern von Kontakt zwischen VP und Hypnotiseur sprechen.
Die Rolle des Glaubens beim Hypnotisieren
Glaubt das ICH eines Menschen an etwas, dann versucht es gar nicht, eine Gegenvorstellung zu erzeugen. Daher betrachten wir den Glauben lediglich als einen Faktor, der verhindern kann, dass das ICH eine Gegenvidee erzeugt. Um die VP dazu zu bringen, an Ihre Fähigkeiten als Hypnotiseur zu glauben, brauchen Sie nur die leicht gelingenden Suggestionsversuche vorzuführen. Dann ist die Tätigkeit des ICH als Gegenvideenerzeuger bereits weitgehend geschwächt, was zum Erfolg der folgenden Versuche viel beiträgt.
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