Das Restrisiko beim Transport von Südfrüchten. Pirmin Müller

Das Restrisiko beim Transport von Südfrüchten - Pirmin Müller


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      Pirmin Müller

      Das Restrisiko beim Transport

      von Südfrüchten

      Roman

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       Impressum

      1. Auflage 2017

      Alle Rechte vorbehalten

      © boox-verlag, Urnäsch

      Covergestaltung: Irene Schoch

      ISBN

      978-3-906037-32-5 (Taschenbuch)

      978-3-906037-33-2 (ebook)

       www.boox-verlag.ch

       Autor

      Pirmin Müller, Jg. 1969, erlernte das Handwerk des Schreiners. Anschliessend studierte er Soziale Arbeit in Luzern und Bewegungstherapie in Stuttgart.

      Er lebt mit Frau und Katzen in der Nähe von Zürich.

      ›Das Restrisiko beim Transport von Südfrüchten‹ ist sein erster Roman.

       Kontakt:

       [email protected]

       ›Weit weg von unseren Vorstellungen über richtig und falsch ist ein Feld, ich treffe dich dort.‹

      Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī persischer Dichter, 12 Jh.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       1

      Vor Remoulins glitt die Autoroute A9 in einem eleganten Bogen in das weite Flusstal des Le Gard. Luc Rapin lenkte seinen Scania R500 seit dem frühen Vormittag Richtung Osten. Er war zu spät. Die üblichen Probleme mit spanischen Zulieferfirmen hatten die Abfahrt verzögert; diesmal war es irgendein Orangenproduzent, der seine Frühernte nicht rechtzeitig von den Bäumen gepflückt hatte.

      Luc griff nach dem Trinkbecher, der in einer Halterung rechts der Armaturen steckte. Mit kurzen Schlucken und langen Pausen trank er den dünnen Kaffee. Gelangweilt lehnte er sich in seinen Fahrersitz, der die gelegentlichen Unebenheiten der Strasse perfekt austarierte, und steuerte den tonnenschweren Sattelschlepper mit minimalen Bewegungen des Lenkrads. Nach einigen Fahrkilometern erklang aus dem Bordcomputer eine abfallende Tonfolge. Meyer, sein Disponent, meldete sich aus der Zentrale in Lausanne.

      »Salut Luc. Es hat leider eine unerwartete Änderung gegeben. Die Lieferung kommt nicht nach Lausanne, sondern ins Verteilzentrum nach Aarau.«

      »Meyer, bitte, spar dir die Witze, ich bin jetzt schon zu spät.«

      »Glaub mir, ich wüsste selber gerne, was da wieder vor sich geht. Die erteilen seit neustem Befehle ohne Begründung, was will ich machen? Grosskunde, kann sich alles erlauben, wir kuschen, oder er lässt sich die Ware von den Spaniern liefern und wir sind raus aus dem Geschäft. Dann ist fertig mit gemütlich Radieschen rumkutschieren. Dann heisst es Adios Spanien und Adieu schönes Frankreich.«

      »Meyer«, unterbrach Luc, »ich habe den Sinn der Rede bereits verstanden: Ab nach Aarau und bloss um Himmels Willen keine Fragen stellen.«

      »So in etwa«, lachte der Disponent und verabschiedete sich, nur um sich gleich darauf mit einem kräftigen Räuspern wieder anzukündigen: »Was ich dir noch nicht gesagt habe: Die Ladung muss morgen früh um sieben Uhr im Verteilzentrum sein.«

      »Um sieben?«

      »Das geht schon irgendwie«, meinte Meyer, worauf ihm Luc vorrechnete, dass er mit korrekter Einhaltung der Ruhezeit unmöglich vor zehn Uhr ankomme.

      »Meyer, überleg zuerst. Das hilft auch bei dir.«

      »Was soll ich denn tun?«, fragte dieser in unvorteilhaft erhöhter Tonlage.

      Luc trommelte mit den Fingern einen ungeduldigen Wirbel auf das Lenkrad. Der Verkehr floss nachmittäglich ruhig vor sich hin, die Strasse stieg leicht an, das Getriebe schaltete in den vierten Gang, der Tempomat hielt den Lkw bei konstant 93 Stundenkilometern. Draussen zog die spätsommerliche Landschaft Südfrankreichs vorbei, einzelne Plattenbauten verunstalteten das ansonsten romantische Bild. Luc strich sich über den kahlgeschorenen, von der Sonne gebräunten Kopf, zog mit Daumen und Zeigefinger die Augenbrauen auseinander und streckte, so gut es eben ging, die Beine in der engen Führerkabine. Murmelnd sang er den Refrain ›Hoy día luna … día pena‹.

      »Es gibt keine Lösung«, meldete sich Meyer mehr fragend als feststellend zurück. »Wir sind ein Team, wir müssen zusammenarbeiten.«

      »Das fällt dir immer genau dann ein, wenn


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