Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger

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hier der Straßenbau un­ter den Ös­ter­rei­chern, die für die Soča-Front eine Zu­fahrt für ihr schwe­res Mi­li­tär­ge­rät brauch­ten. Russische Ge­fan­ge­ne wurden dafür ein­gesetzt, rund 10.000 Ge­fan­ge­ne ließen bei Schnee­stür­men und Lawinen ihr Le­ben. Allein am 12. März 1916 gab es 300 Tote durch eine La­wine. Eine Ge­denk­feier fin­det jährlich am letz­ten Sonn­tag im Juli statt (→ Ver­an­staltungen). 2016 er­hielt das Kirch­lein Besuch vom rus­si­schen Staats­prä­si­denten Putin - die Stra­ßen rundum, selbst das Karawan­ken­tun­nel, wa­ren ge­sperrt.

      Heute zieht die Passstraße vor allem Rad­sport­begeisterte in ihren Bann. Am ersten Sams­tag im September wird die Stra­ße für den Autoverkehr gesperrt, dann fin­det das Rad­rennen „Sturm auf den Vršič“ mit Tau­sen­den von Teil­neh­mern statt.

      ♦ Von Kranjska Gora zum Vršič-Pass (1611 m): erst das Velika-Pišnica-Tal ent­lang, dann west­lich der Straße berg­auf. Ca. 3:30 Std., einfache Strecke. Oder per Bus hi­n­auf (im Som­mer alle 2 Std.) und zu Fuß wieder bergab.

      ♦ Zum Heiden- oder Riesenmädchen: vom Vršič-Pass östlich den breiten Ma­ka­dam­weg entlang. Von hier aus Blick auf das Felsmassiv und das Ant­litz der Aj­dovs­ka de­klica. Ca. 1 km ein­fache Strecke.

      ♦ Rundweg vom Vršič-Pass (1611 m): über das sog. Tor Vratica (1807 m) hi­nüber zum Sle­me mit seinen drei klei­nen ma­le­ri­schen Seen (aktuell leider zu­ge­wach­sen), von denen sich in ei­nem der Berg Ja­lo­vec spie­gelt. Auf schma­lem Pfad hinauf zum Gipfel Sle­menova spi­ca (1909 m). Zu­rück zum Vršič-Pass un­ter­halb der steil auf­ra­genden Fels­wän­de von Ve­lika und Ma­la Mojs­trov­ka (2332 m) auf kur­zem ein­fachen Klet­ter­steig und gut be­geh­barem Ge­röll­pfad. Herrliche Aus­blicke auf den Ja­lo­vec. Ach­tung: auf Stein­schlag an­de­rer Klet­terer achten. Ca. 3:30 bis 4 Std. Geh­zeit; auch gut mit Kin­dern mach­bar.

      ♦ Vom Sleme ins Planica- und Tamar-Tal: Eine Variante führt durch den Eng­pass Črna Voda mit 900 m Hö­hen­unterschied. Achtung: Hier ist bis in den Früh­som­mer Schnee und sehr schwie­riges Ge­län­de! In ca. 2:30 Std. er­reicht man direkt die Tamar-Berg­hütte. Wei­ter dann in ca. 1 Std. auf sehr ein­facher Geh­strecke zum Pla­nica-Park­platz. Al­ter­native (nur für Ge­übte, schwie­rig zu be­ge­hen!): Vom Sle­me über den Grlo-Pass (1457 m) fast direkt hi­n­ab zur Tamar-Berg­hütte in ca. 2:30 Std.

      ♦ Eine ebenfalls anspruchsvolle Tour ver­läuft vom Vršič-Pass auf den Pri­sank (2547 m) in ca. 4:30 Std., in wei­te­ren 1:30 Std. wird die Un­ter­kunfts­hüt­te Po­ga­č­ni­kov dom (2050 m) un­terhalb des Ra­zor (2601 m) erreicht.

      ♦ Zum Prisank führt auch ein an­spruchs­vol­ler 5-stündiger Klet­ter­steig, ein High­light für Climber, die durch das „Fens­ter“ - eine 80 m hohe Fels­öffnung - stei­gen.

       Wanderung 1 - Vom Vršič-Pass über den Sleme ins Planica-Tal

      Aussichtsreiche Tour mit Blick auf imposante Julier und schöne Täler

      Koča na Gozdu na Vršiču (1226 m), 8 km von Kranjska Gora, ca. neunte Kurve abseits der Pass­stra­ße. Gemütliche Hütte mit schö­n­em Blick auf den Prisank. Spezialitäten sind Wild­ge­richte. Nette Zim­mer mit Dusche (3- bis 6-, 4- bis 8- u. Mehr­bett­zimmer). Mai bis Sept. (bei gut­em Wetter teils auch ganzjährig Sa/So). Vršiška ces­ta 86, Tel. 041/682-704 (mobil), www.prezlc.si/koca-na-gozdu.htm.

      Tonkina koča na Vršiču (1380 m), ca. 2 km nach na Gozdu. Es gibt Suppen, Gulasch etc. und Getränke, zudem Schlaflager. Mitte Juni bis Mitte Sept. tägl., danach nur Fr-So. Vršiška cesta 89, Tel. 041/396-645 (mobil).

      Erjavčeva Koča na Vršiču (1525 m), bei der 22. Kurve liegt abseits der Straße auf ei­nem be­wal­deten Hügel die hübsche Hütte, eben­falls mit Blick auf den Prisank und das Hei­den­mädchen. Hier gibt’s leckere, def­ti­ge Ober­krainer Küche. Schlaflager (ca. 30 Pers.) und sieben einfache Zim­mer mit je zehn Betten (zwei Duschen für alle). Ganz­jährig außer Nov. Vršiška cesta 90, Tel. 051/399-226 (mobil).

      Tičarjev dom na Vršiču (1620 m), am Vršič-Pass mit Zimmern/Schlaflager, Ver­pfle­gung. Juni bis Sept. Trenta 85, 5232 Soča, Tel. 04/5866-070, 051/634-571 (mobil).

      Poštarski dom na Vršiču (1688 m), etwas öst­lich des Vršič-Passes über Zu­fahrts­stra­ße oder Wanderweg erreichbar, mit Zimmer und Schlaf­saal, ein­fa­che Betten und ein­facher Kü­che, aber schöner Weitsicht. Juni bis Aug. Vršiš­ka cesta 92, Tel. 041/610-029 (mobil).

      Die erste slowenische Ortschaft, die nach der Einreise über den Wurzenpass (18 % Stei­gung, für Wohnwagen ge­sperrt!) erreicht wird - ein Alpendorf mit gut erhalte­nen Fachwerkhäusern, ca. 2 km von Kranjska Gora entfernt. Na­he Pod­koren ent­springt die Sava Do­linka (auch Zelenci genannt), die dem Tal ihren Namen gab. Das über schöne Geh­wege zugängliche Naturreservat Ze­lenci ist ein sumpfiges, tür­kis­far­be­nes Moor-Seengebiet mit rei­cher Pflan­zen- und Tierwelt - auch fleisch­fres­sen­de Pflan­zen soll es geben (aus­ge­schil­dert ab Park­platz und Bar Ze­lenci).

      Information Okrepčevalnica (Imbiss) Pehta, Pod­ko­ren 73, Tel. 041/709-750 (mobil). In der Hütte am Parkplatz gibt es einen guten Imbiss (s. u.), In­fos und Taxiservice.

      Übernachten *** Appartements Kot’č, zwei hübsche Woh­nun­gen bei der Kirche. Je ca. 60 €/2 Pers. Pod­koren 74a, Tel. 031/395-551 (mobil), www.apartmaji-kotc.si.

      *** Hotel-Restaurant Vitranc, im Orts­zen­t­rum unter neuer Leitung; ein stattli­ches Ge­bäu­de mit netter Ter­ras­se. Die Gästezimmer sind teils mit Stil­möbeln ausgestattet. Es gibt Zim­mer/Ap­parte­ments (2-5 Pers.), DZ/F ca. 90 €. Ganz­jährig. Pod­ko­ren 94, Tel. 04/5809-520, www.vitranc.si.

      Bio/Regional Pr’ Gavedarjo - Design Rooms, der Bau­ern­hof von 1913 wurde im Innern stilsicher, mo­dern und mit Naturmaterialien renoviert und zu ge­müt­lichen Zimmern (1- bis 4-Bett) mit al­tem und neuem Mobiliar kreativ aus­ge­baut. Auch auf das Bio-Frühstück darf man sich freuen. WiFi. DZ/F ca. 90 €. Pod­koren 72, Tel. 031/479-087 (mobil), www.prgavedarjo.si.

      Essen & Trinken Hotel Vitranc, große Aus­wahl: von Zwiebelrostbraten, Kalbs­schnit­zel, Bœuf Stro­ganoff bis hin zu See­fisch, als Nach­spei­se gibt es u. a. Gibanica, Stru­del.

      Imbissstube Pehta, westlich von Podkoren am Parkplatz und Fahr­radweg (Hauptstraße Kranjska Gora-Rateče). Von hier gelangt man auf den Fußweg zum Naturreservat Ze­lenci und der Sava-Quelle. Eine gu­te Ad­res­se für deftige Eintöpfe. In der Saison im­mer ca. 8-17 Uhr ge­öffnet, danach nur bei gutem Wet­ter.

      Das gemütliche Alpendorf mit statt­li­chen Fachwerkhäusern und zahl­rei­chen Pen­sio­nen liegt ca. 6 km westlich von Kranjska Gora in Richtung Grenz­übergang zu Ita­lien und zählt zu den äl­tes­ten Ansiedlungen in dieser Ge­gend, auch hand­schrift­li­che Doku­men­t­e aus dem 14. Jh. zählen zu den ältes­ten Sloweniens. Im reno­vier­ten Bau­ern­haus Kajžnova hiša (Haus Nr. 43) wurde ein kleines Ethnografisches Mu­seum eingerichtet.


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