Grübeln stoppen & innere Blockaden lösen 2 in 1 Bundle. Barbara Schuster

Grübeln stoppen & innere Blockaden lösen 2 in 1 Bundle - Barbara Schuster


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Unterschied zeigt sich daran, dass beim Grübeln kein klares Ziel angestrebt wird. Denkst du über die Situation nach, in die du durch unglückliche Umstände geraten bist, dann tust du dies, um dir darüber im Klaren zu werden, wie du das Problem lösen oder zumindest die Situation verbessern kannst. Es ist das Angehen eines Problems mit einem Ziel: ein klarer Gedankengang mit Struktur und vor allem ein Ende.

      Dieses Ziel fehlt beim Grübeln gänzlich. Hier drehen sich die Gedanken im Kreis, ohne an einer möglichen Lösung zu arbeiten. Auch ist das Grübeln viel Intensiver. Buchstäblich kannst du jemandem ansehen, ob er nachdenkt oder grübelt. Der Blick erscheint völlig leer, das Gesicht wirkt apathisch, teils ängstlich, traurig und depressiv. Zusätzlich kann es passieren, dass du dich in einer Spirale aus negativen Gedanken wiederfindest, von der du nicht wirklich weist, wie du ihr entkommen sollst.

      Zusätzlich ist es symptomatisch für das Grübeln, dass es meist um abstrakte Ängste oder Selbstzweifel geht. Auch ist es möglich, dass sich diese Zwangsgedanken um völlig belanglose Themen handeln. Beispielsweise wurde ein Fall bekannt, bei der die betroffene Frau immer wieder darüber nachdenken musste, wie sie Milch von der Kuh in den Kühlschrank kommt.

      Doch wann ist die Grenze des normalen Grübelns zu einem krankhaften Grübeln überschritten? Das hängt stark davon ab, wie intensiv es betrieben wird. Auch ist es von Wichtigkeit, inwieweit das Grübeln dich im Alltag einschränkt. Ertappst du dich mehrmals täglich, wie du minuten- oder sogar stundenlang wie gelähmt auf dem Sofa sitzt und grübelst, deutet das auf pathologisches Grübeln hin.

      Des Weiteren ist ein ganz eindeutiges Anzeichen des krankhaften Denkens die Tatsache, den Gedanken nicht willentlich ein Ende setzen zu können. Nichts kann dich in diesem Moment von den Gedanken, die du hast, ablenken. Es gibt viele Menschen, bei denen Zwangsgedanken beim ins Bett Gehen auftreten und so den Schlaf verhindern. Viele Betroffene berichten hier mitunter von Zwangsgedanken durch Sorge um Verwandte oder Bekannte, die mitunter auch eigene Gewalt oder Gewalt gegenüber diesen Personen mit einschließen kann.

      Manchmal ist es das Beste, die Fakten einfach auf den Tisch zu packen. Wenn du täglich so oft grübelst, dass es dich in deinem Leben beeinträchtigt, liegt es im Bereich des Möglichen, dass eine seelische Erkrankung dahinter steckt und eine Therapie bei einem Profi anzuraten ist. Denn häufig ist gerade ein zugrundeliegendes psychologisches Problem ein Auslöser. Psychologen und Therapeuten vermuten, der Grübler wolle den Grund für die eigene Unzufriedenheit erschließen und somit eine Verbesserung erreichen.

      Auch wird angenommen, das Grübeln solle die Angst, tatsächlich aktiv zu werden, verschleiern. Denn wer nur denkt und nicht die Initiative ergreift, läuft nicht Gefahr, in seinem Vorhaben zu scheitern, dafür kritisiert oder zurückgewiesen zu werden. Das ist zurückzuführen auf einen eventuell geminderten Selbstwert und gesteigerte Selbstzweifel.

      Doch nicht nur psychologische Ursachen können ein Auslöser des pathologischen Denkens sein, sondern auch körperliche Erlebnisse spielen hier eine Rolle. Misshandlungen im Kindheitsalter, Missachtung, Demütigung oder auch Mobbing können Menschen so sehr traumatisieren, dass die Seele erkrankt. Es liegt nahe, dass auch Schamgefühl Betroffene davon abhalten, sich einem Arzt anzuvertrauen. Das werde ich schon alleine schaffen, wäre doch gelacht, ist der Gedankengang vieler Hilfsbedürftigen. Doch auch hier gilt: Einsicht ist der erste Schritt in Richtung Besserung.

      Neben dem Symptom Grübeln kann es auch als eigenständige Krankheit diagnostiziert werden. Ich möchte nicht durch die Blume reden. Grübeln als eigenes Krankheitsbild wird sehr selten diagnostiziert. das Symptom an sich ist jedoch Teil vieler Krankheitsbilder und damit auch vieler Therapieansätze.

      Schlussendlich ist zu sagen, dass die Erkenntnis, Hilfe zu brauchen, schon der erste Schritt in die richtige Richtung ist. Du könntest dich zunächst einem guten Freund, deinen Eltern oder einer neutralen Person anvertrauen. Wichtig ist nur, dass du weißt, wo du dir entsprechende Hilfe holen kannst. Dass du diesen Ratgeber liest, ist schon ein erstes Zeichen, dass du erkannt hast, was das Grübeln bei dir verursacht.

      Du erlebst eine Situation und denkst über diese nach. Dies ist völlig normal. Denkst du allerdings an genau dieses Geschehen immer und immer wieder, verstrickst du dich in deine Gedanken und beginnst mit dem Grübeln. Das Grübeln selber ist negativ, da dir das Geschehene nicht mehr aus dem Kopf geht. Du versucht dir vorzustellen, wie du es hättest verhindern können. Was hättest du anders machen können und so weiter. Immer und immer wieder beschäftigst du dich mit dieser vergangenen Situation. Nach und nach kommst du in eine negative Schleife des Grübelns.

      Letztendlich wird sich dein Alltag nur noch um diese Gedanken drehen. Du grübelst und grübelst und kommst zu keinem produktiven oder positiven Ergebnis, da du das Vergangene nicht mehr rückgängig machen kannst. Vom Verstand her weißt du dies auch. Dennoch lässt dich das Grübeln nicht mehr los. Gerade abends, wenn du ins Bett gehen und zur Ruhe kommen möchtest, grübelst du weiter und kannst nicht einschlafen, beschäftigst dich nur noch mit diesem Thema.

      Der Grund hierfür ist, dass ein Erlebnis dir sehr nahe gegangen ist. Die Situation hat dich persönlich sehr getroffen und beeinflusst. Du möchtest dies ungeschehen machen, da es dir weh tut, dich in Wut bringt oder dich in deinem Selbstwert schwächt. Durch das immer wieder kehrende Grübeln vertiefst du die Situation in dir und weitest dies eventuell auf weitere, noch nicht da gewesene Themen aus. So kann das Grübeln plötzlich Themen erreichen, die dir bislang völlig fremd waren.

      Im Grunde genommen ist der Hauptgrund für das Grübeln eine negative Situation in deinem Leben, die dich sehr getroffen hat. Werde ich in meinem Leben noch etwas erreichen? Werde ich alt? Bekomme ich eine schlimme Krankheit? Diese und viele weitere Dinge schwirren von nun an in deinem Kopf herum und lassen dich nicht mehr klar und objektiv denken.

      Grübeln kann im Alltag schon zu einem wahren Zwangsverhalten führen, dem du, wenn das einmal angefangen hat, nur schwer entkommen kannst. Die Gefährlichkeit besteht darin, dass es körperliche und psychische Folgen haben kann. Kannst du beispielsweise aufgrund deiner intensiven Gedanken schon gar nicht mehr schlafen oder dich während der Schule oder der Arbeit nicht konzentrieren? Die Folgen sind chronische Schwäche. Eventuell multipliziert sich das Ganze auch noch mit Stress in der Schule oder der Arbeit. Möglich werden so noch weitere seelische Erkrankungen wie ein Burn-out.

      Ein weiteres Risiko ist, mit der Zeit zu vereinsamen. Wenn du ständig in dich gekehrt bist, werden sich mit der Zeit eventuell Freunde von dir abwenden. Das kann früher oder später in einer echten Depression ausarten. Nicht umsonst gilt endloses Grübeln sogar als eines der Hauptsymptome der Depression sowie generalisierter Angststörungen. Auch ist das zwanghafte Grübeln ein Indikator, der eine Zwangsstörung vermuten lässt. Diese Klassifizierung macht ebenso sehr deutlich, dass das endlose Grübeln nichts ist, das auch nur annähernd selten ist.

      ... Aber woher kommt das alles?

      In unserer Leistungsgesellschaft hörst du immer öfter, dass Menschen unter Depressionen und Ängsten leiden, was dazu führt, dass diese häufig viel und ausgiebig über ihre Probleme nachdenken oder mitunter sogar tagelang grübeln, um irgendwie zu einer Lösung zu finden. Allerdings ist es, wenn du unter einer Depression leidest, häufig gar nicht so einfach, eine Lösung für die eigenen Probleme zu finden, was auch daran liegt, dass du diese zumeist nicht klar und deutlich betrachtest. Zudem lassen sich viele depressive Menschen außerdem derart von ihrer Depression und den damit einhergehenden Ängsten beeinflussen, dass sie sogar nicht mehr dazu in der Lage sind, den eigenen Alltag zu bewältigen. Das kann in manchen Fällen auch vielfältige Auswirkungen auf das Leben einer depressiven Person haben, sodass einige dieser Menschen schlussendlich gar nicht mehr zurechtkommen und sich mehr und mir aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen.

      Wer nun vielleicht glaubt, dass depressive Menschen sich das Leben ja ziemlich einfach machen,


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