QUARANTÄNE (The Death 1). John W. Vance
»Darf ich fragen, warum du, wenn du dir da so sicher bist, fertig gepackt hast und sofort aufbrechen könntest?«, wollte er wissen.
»Genau das frage ich mich selbst auch. Was ist, wenn sie versuchen werden, mich zu töten?«
David fing an, ihre verspannten Schultern zu massieren. »Schatz, ich kann einfach nicht glauben, dass sie uns eine Unterkunft, Nahrung, Gesundheitsfürsorge und so weiter zugestehen würden, um uns dann nach draußen zu bringen und kaltzumachen. Das ist einfach unsinnig.«
Lori sah die Szene immer wieder vor ihrem geistigen Auge, nie jedoch, ohne sie zu hinterfragen, weil das Bild nicht sonderlich scharf gewesen war.
»Mag sein, dass du recht hast. Ach, ich weiß nicht … es hat mich einfach total aus der Fassung gebracht. Unheimlich echt wirkte es und war grausig, aber diese Typen fanden es witzig, das war so abartig.«
»Als Mann darf ich dir sagen, dass viele von uns so drauf sind; es ist wirklich abartig. Gäbe es keine Frauen, wären wir verloren.«
Lori schüttelte den Kopf; Zweifel an dem, was sie meinte, gesehen zu haben, bestimmten nun ihre Überlegungen.
»Was würde ich ohne deine Vernunft machen? Von uns beiden bist du derjenige, der verhindert, dass wir uns verrennen. Tut mir leid, dass ich ausgerastet bin.« Sie umarmte ihn.
Er gab ihr einen Kuss auf den Kopf. »Wir zwei haben eine Menge durchgemacht. Es war hart, aber wir haben überlebt. Jetzt erhalten wir möglicherweise die Gelegenheit, wieder ein richtiges Leben zu führen.«
Als sie auf ihre Uhr schaute, sah sie, dass es schon spät war. »Ich hol jetzt besser meine Sachen.«
»Ich helfe dir.«
Sie kehrten Hand in Hand zum Zelt zurück.
Sie schaute ihn an, um die feineren Einzelheiten seiner Züge zu verinnerlichen – mentale Schnappschüsse, anhand derer sie sich an ihn erinnern wollte. Sie wusste nicht, wie lange sie fortbleiben würde, und befürchtete insgeheim, ihn niemals wiederzusehen. So viel hatte sich verändert, sowohl für sie beide als auch die Menschheit. Sich jetzt von jemandem zu verabschieden, mochte tatsächlich ein Lebewohl für immer bedeuten. Es gab keine Garantien, und auch wenn sie es so weit geschafft hatten, war ihr schleierhaft, was sie erwarten sollte, sobald sie Lager 13 verließ. Sie drückte seine Hand fester. Diesen Moment und die innige Liebe, die sie für David empfand, durfte sie nicht vergessen.
Schließlich betrat er das Zelt. Als er zurückkehrte, kam auch Eric heraus, ihr Sohn.
Sie umarmte und küsste ihn. Nun flossen Tränen, und sie bekam Magengrummeln.
»Ich liebe dich, Mom«, sagte Eric.
»Ich liebe dich auch. Jetzt seht zu, dass ihr aufeinander achtgebt, dein Dad und du, ja?«, flüsterte sie in sein Ohr.
»Werden wir«, versprach er und drückte sie fester an sich.
Die Tränen kullerten an Loris Wangen hinunter.
Dann fing auch er an zu weinen. »Bitte beeile dich, damit du schnell wieder hier bist«, gluckste er und lief weg.
»Eric, komm zur–«, rief sie.
»Er wird darüber hinwegkommen, schließlich ist er ein zäher Bursche«, bemerkte David.
»Ich sollte nicht fahren, er braucht mich.«
»Wir wollen, dass du fährst.«
»Sicher?«
Sie wischte sich die Tränen ab und betrachtete einmal mehr Davids hübsches Gesicht.
Sie umarmten und küssten sich wieder, dann entzog sie sich, hob ihre Tasche auf und eilte zum Big Red. Ins Ungewisse.
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