Die große Hitze. Jörg Mauthe

Die große Hitze - Jörg Mauthe


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      Jörg Mauthe

      DIE GROSSE HITZE

      oder die Errettung Österreichs

      durch den Legationsrat Dr. Tuzzi

      Roman

      4. Auflage

      © Edition Atelier, Wien 2013

       www.editionatelier.at

      Lektorat: David Axmann

      Covergestaltung: Jorghi Poll

      Prime Rate Kft., Budapest

      ISBN 978-3-900-3791-00

      Das Buch ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere für Übersetzungen, Nachdrucke, Vorträge sowie jegliche mediale Nutzung (Funk, Fernsehen, Internet). Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors reproduziert oder weiterverwendet werden.

      Die Orthografie entspricht der Originalausgabe.

      Mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.

      INHALT

       ALS ANFANG

       DAS ERSTE HAUPTKAPITEL

       EIN ERSTES ZWISCHENKAPITEL

       ZWEITES HAUPTKAPITEL

       ZWEITES ZWISCHENKAPITEL

       BEGINN DES DRITTEN HAUPTKAPITELS

       IM DRITTEN ZWISCHENKAPITEL

       FORTSETZUNG DES DRITTEN HAUPTKAPITELS

       VIERTES HAUPTKAPITEL

       FÜNFTES HAUPTKAPITEL

       EINE LISTE TEILWEISE INTERESSANTER PERSÖNLICHKEITEN

       VIERTES ZWISCHENKAPITEL

       SECHSTES HAUPTKAPITEL

       SIEBENTES HAUPTKAPITEL

       IN DER FORTSETZUNG DES SIEBENTEN HAUPTKAPITELS

       ACHTES KAPITEL

       NEUNTES KAPITEL

       EINE WICHTIGE ZWISCHENBEMERKUNG

       WEITERE FORTSETZUNG UND ENDE DES NEUNTEN KAPITELS

       DAS ZEHNTE UND FAST LETZTE KAPITEL

       NACHTRÄGE

       WIENER LITERATUREN

      ALS ANFANG

      EINE VATERLÄNDISCHE RUHM- UND

      EHRENTAFEL, ZUGLEICH WIDMUNG

      AN MEINE FREUNDE

      Der Anfang ist das Wichtigste an einem Buch, sagen meine Freunde, die sich auf das Schreiben von Büchern verstehen. Sorge dafür, sagen sie, daß der Anfang Vergnügen bereitet, und du wirst es leichter mit deinem Leser haben. Williger wird er dir in das schwierige Gestrüpp der nachfolgenden Exposition folgen, in der du ihm zu sagen versuchen wirst, was du ihm eigentlich sagen willst. Von einem gelungenen Anfang gerührt, erheitert und ein wenig neugierig gemacht auf das Kommende, wird er dir späterhin die eine oder andere Lücke oder Schwäche verzeihen, vor allem dann, wenn er aus dem guten Anfang auch auf ein ebensolches Ende hoffen darf.

      Da ich diesen Rat hervorragend fand, dachte ich lange über einen wirklich guten Anfang nach und begann endlich dieses Buch mit den Worten: »Es gehört zu den Eigentümlichkeiten der Bewohner der Bundeshauptstadt Wien, sich vor neun Uhr morgens mies zu fühlen. Aber der Legationsrat Tuzzi fühlte sich an diesem Morgen besonders mies.« – Dieser Satz schien mir geeignet, den Leser in leicht faßlicher Weise vom Allgemeinen ins Besondere zu führen und vielleicht sogar durch den diskreten Hinweis auf bevorstehend Unbehagliches in Spannung zu versetzen. Auch zeichnet er sich für jeden, der Wien kennt, durch große Wahrhaftigkeit aus.

      Alsbald wich jedoch meine Selbstgefälligkeit dem Zweifel, ob dieser Anfang auf den unvoreingenommenen Leser wirklich wichtig genug wirken würde. Zwar ist der österreichische Legationsrat, der da soeben über den staubigen Heldenplatz hinweg sich seinem Büro und einigen sehr merkwürdigen Ereignissen nähert, gewiß kein gewöhnlicher Mensch – so etwas kann wirklich nur jemand vermuten, der noch nie einem österreichischen Legationsrat Erster Klasse begegnet ist –, aber wichtiger als er werden die Dinge sein, mit denen er sich zu befassen haben wird. Und darauf weist der eben zitierte Anfangssatz leider nicht hin.

      So dachte ich denn, mit etwas noch Allgemeinerem und Gewichtigerem anzufangen, und schrieb: »Seit nunmehr 32 Monaten waren keine Niederschläge zu verzeichnen gewesen«, doch strich ich nach kurzer Überlegung auch diese Worte, denn mit dem schönen Satz: »Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum, es wanderte ostwärts …« beginnt bekanntlich der Roman des hl. Robert Musil, und wenn ich auch nicht daran denke, meine oder des Legationsrates Tuzzi Beziehungen zu jenem zu leugnen, scheint es mir doch nicht gerade günstig, den Leser schon mit dem ersten Satz auf diese Relation aufmerksam zu machen; das könnte ihn zu falschen und mir doch ein wenig abträglichen Schlüssen verleiten.

      Mit leiser Verzweiflung immer noch den Anfang suchend, der meinen Lesern wichtig genug erscheinen würde, um sie zu fortgesetzter Lektüre zu bewegen, geriet ich schließlich an die Frage, wer denn eigentlich die Leser seien, die ich mir und diesem Buche wünschte oder von denen ich mir vorstellen könnte, daß sie es mit einigem Genuß läsen. Und da entdeckte ich, daß ich mir ja doch nur meine Freunde und einige aus diesem oder jenem Grunde sonst verehrte Personen als Leser denken konnte, ja, daß ich diese verwickelte Biographie des Legationsrates Tuzzi eigentlich nur aufgezeichnet habe, um eben ihnen Vergnügen zu bereiten. Und da mir meine Freunde äußerst wichtig sind, gehören sie und nichts anderes an den Beginn dieses Buches.

      Seinen Anfang bildet also eine Liste all derer, denen ich es widme:

      Ich


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