Schlagfertig: Ein Rockstar zum Küssen. Jennifer Schreiner

Schlagfertig: Ein Rockstar zum Küssen - Jennifer Schreiner


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auch immer Spaß!« Mark leckte sich die immer noch schön geschwungenen Lippen und sah sie herausfordernd an. Cat fluchte leise und lästerlich. Das war das einzig Blöde an devoten Kerlen, denen konnte man einfach nicht mit Strafen drohen.

      »Ich will aber auch nicht böse auf dich sein«, maulte Cat. Hauptsächlich, weil ihre Phantasie schon wieder dabei war sich mit ihrer Libido zu verbünden und schöne Strafen auszutüfteln.

      »Komm schon, Cat!«, forderte Mark. »Du hast wirklich keine Lust zu spielen und mich zu strafen?«

      »Werd´ endlich erwachsen!«, konterte Cat und schwieg. Dabei trat sie näher an das Fenster, das vom Boden bis zur Decke ging und eine ganze Wandseite des Zimmers in Beschlag nahm. Draußen war es inzwischen gänzlich dunkel und während unten Laternen für Licht sorgten und Ampeln und Schaufensterbeleuchtungen für bunte Tupfer in der Finsternis, so waren es am Himmel die Sterne, die einen dazu verführten, von anderen Orten und anderen Zeiten zu träumen.

      Es gab so viele Menschen, so viele Schicksale, jede Minute geschah etwas, Glück, Unglück, Leid, Freude und nichts spielte im Großen und Ganzen eine Rolle – die Welt drehte sich weiter.

      »Ja«, stimmte Mark ihr zu. »Das hat einmal ein weiser Mann gesagt.«

      »Ich erinnere mich an den weisen Mann«, murmelte Cat und ließ ihre Stirn kurz gegen das kühle Glas des Fensters ruhen. Erst als sie sich sicher war, nicht sofort wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, sah sie Mark an. »Wieso bin ich hier?«

      »Wie lange kennen wir uns?«, entgegnete er anstatt ihr eine Antwort zu geben.

      Cat seufzte schicksalsergeben. Sie würde ihre Informationen erst bekommen, wenn er soweit war – keinen Deut früher. So war es immer gewesen … es sei denn, sie würde anfangen mit ihm zu spielen.

      Ihr Blick wanderte über Mark. Er war dünn geworden, sein Haar ein wenig schüttern und sie könnte schwören, dass er der Farbe nachgeholfen hatte. »Trägst du Kontaktlinsen?«

      »Man tut, was man kann«, war seine kryptische Antwort, die in ihren Ohren wie ein eindeutiges »ja« klang.

      »Seit zwanzig Jahren«, antwortete Cat auf die Eingangsfrage.

      »Genau!«, stimmte er zu. »Und wie oft habe ich dich um einen Gefallen gebeten?«

      »Jedes Mal, wenn wir uns sehen.« Cat war versucht mit den Augen zu rollen. Vermutlich wollte Mark auf etwas ganz anderes hinaus, aber den Gefallen würde sie ihm nicht tun. Entgegenkommen gab es von ihr nicht geschenkt und nach sechs langen Jahren musste er auch nicht damit rechnen, dass sie es ihm einfach machen würde.

      »Ich meine keinen erotischen Gefallen«, schränkte er ein und klang ein wenig pikiert.

      »Trotzdem: jedes Mal, wenn wir uns sehen.«

      »Du bist stur!«, behauptete er tadelnd.

      »Und du ein Arschloch!«

      »Das sagst du jedes Mal.« Mark grinste sie an. Obwohl das Gespräch auf keinen Fall so laufen konnte, wie er es sich wünschte, schien er ihr ihre Worte einfach nicht übel nehmen zu wollen. Dabei hatte ein Teil von Cat gehofft, ihn dazu bringen zu können, von sich aus jeden Deal im Keim ersticken zu wollen. Auch Mark musste irgendwann einsehen, dass die generelle Grundidee, die hinter ihrer Arbeitsbeziehung steckte, eine blöde gewesen war!

      »Muss wohl was dran sein.« Sie hielt seinem Blick stand, musste sich aber auf die Zunge beißen, um ihn nicht weiter herauszufordern.

      »Ich will, dass du meine zu mir zurückgekehrte erste Ehefrau spielst«, platze es schließlich aus Mark heraus. Dabei wirkte er so ernst wie eh und je.

      »Ich habe vierzehn Jahre lang deine Ehefrau gespielt«, erinnerte Cat. »Seit ich achtzehn geworden bin.«

      »Und hast meine drei echten Ehefrauen super aus der Klatschpresse rausgehalten«, schmeichelte Mark, als könne er damit etwas an den letzten Jahren ändern, in denen er sie ignoriert hatte.

      »Dankbarkeit klingt anders«, behauptete Cat. Nur unter Aufbietung all ihrer Willensstärke konnte sie sich zurückhalten, um nicht laut loszubrüllen.

      »Jaaa«, gab Mark langgezogen zu. »Aber schließlich hatte ich auch eine vierte Frau.«

      »Es war nicht meine Idee, dich von mir »scheiden« zu lassen und sie überall ihre Nase reinstecken zu lassen.« Selbst Cat konnte hören, das ihre Stimme unfreundlich geworden war. Keine von Marks Ideen war jemals so dumm gewesen wie die ihrer fingierten Scheidung – auch wenn es damals ungemein Verkaufsfördernd für seine Musik gewesen war.

      »Stimmt!«, gab ihr Pseudo-Ex-Mann großmütig zu. »Also? Kehrst du zu mir zurück?«

      Sie klopfte ungeduldig mit der Hand auf ihren Oberschenkel und urteilte: »Eine ganz besonders blöde Idee.«

      »Warum?« Marks Frage kam zu schnell, um ehrlich zu wirken. Offensichtlich war der Musiker ihr Zusammentreffen mehrfach im Geiste durchgegangen und hatte sich auf alle Möglichkeiten des Gesprächsverlaufes vorbereitet.

      »Ist das nicht offensichtlich?«, spottete Cat. »Und wieso überhaupt?«

      »Weil sich meine echte Frau von mir scheiden lässt«, erklärte Mark und wirkte unbehaglich. Ob wegen der Tatsache der Scheidung, oder weil sie ihn zwang eine unschöne Erklärung abzugeben, war Cat ein Rätsel.

      Sie schnaubte. Schließlich war das nicht gerade Marks erste Scheidung und bislang war er immer extrem glimpflich davongekommen. Auch weil er eher der paranoide Typ Mann war, der für alles und jeden gleich einen Anwalt und einen Vertrag parat hatte. Etwas, was sie nur zu gut aus eigener Erfahrung wusste.

      »Ich will nach fünf Jahren endlich mein neues Album rausbringen und die negative Publicity würde mir das Genick brechen«, erläuterte der Musiker. »Es würde nicht mehr um meine Musik gehen, sondern nur noch um die Aufteilung meines Vermögens.«

      »Dann warte doch einfach ein wenig mit der Veröffentlichung des Albums?!«, schlug Cat vor. Sie hatte keine Lust, wieder die brave und glückselige Ehefrau zu spielen. Nicht bei Mark und eigentlich auch bei niemandem sonst – vor allem bei niemandem sonst und erst recht nicht in Bezug auf das »spielen«.

      »Die Tour ist organisiert, die Verträge unterschrieben«, wiegelte der Sänger ab.

      »Ich glaube, du bekommst mit der Scheidung die beste PR, die du dir denken kannst. Ich an deiner Stelle würde lieber überlegen, ob ich nicht die anderen Ehen durchsickern lassen würde und den Schwindel mit mir«, gab Cat zu bedenken.

      »Wahrscheinlich hast du sogar Recht«, stimmte Mark zu. »Aber der Schwindel mit dir war die beste Idee, die ich je hatte.« Er sah sie so liebevoll an, dass Cat spüren konnte, wie ihr Widerstand bröckelte. Erst recht, als er hinzufügte: »Außerdem geht es mir persönlich auch mehr um deinen Beistand.«

      »Ich kann nicht«, meinte sie und ihre Gedanken rasten. Schließlich kam sie zu einem Entschluss, obwohl sie wusste, dass er ihr im Zweifel das Genick brechen konnte.

      »Wie heißt er?«, fragte Mark und die Eifersucht in seiner Stimme schmeichelte Cats Ego.

      »Jake, und er ist ein Jahr alt«, erklärte Cat. Sie hielt Marks Blick ungerührt stand und ihre Haltung provozierte ihn dazu, einzuknicken und sie zum Teufel zu schicken.

      Stattdessen musterte er sie neugierig und schließlich taxierend. So, als versuche er die neue Information einzuordnen und ein besonders teuren Wertgegenstand einzuschätzen.

      »Wenn du jetzt sagst, dass ich dafür noch gut aussehe, breche ich dir die Nase«, grinste Cat.

      »Du bist immer noch die schönste Frau, die ich kenne.« Mark lächelte sie an und wirkte auf einmal nicht nur ehrlich sondern auch schüchtern. Als wisse er nicht, ob seine Ehrlichkeit willkommen war. Leise fügte er hinzu: »Nimm Jake mit.«

      »Du hasst Kinder«, erinnerte sie ihn. Einer der vielen Punkte, in denen sie Marks Exfrauen Recht geben musste. Mark war kein Familienmensch – oder ein treusorgender Ehemann.

      »Nur


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