Schlagfertig: Ein Rockstar zum Küssen. Jennifer Schreiner
»Und mich nennt sie Arsch!« Mark verdrehte die Augen, ließ sich aber nicht provozieren. Stattdessen stand er auf und ging zum Fenster. Jetzt war er es, der in die Nacht hinausblickte, um seinen Gesichtsausdruck vor ihr zu verbergen. Ernst meinte er: »Ich habe nie aufgehört, dich zu bezahlen.«
»Und ich nie angefangen, dass Geld abzuheben.« Sie zuckte mit den Schultern und stellte sich neben ihn.
Mark drehte sich auf dem Absatz zu ihr um und meinte drohend: »Du wirst mitkommen!«
»So?« Cat ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, obwohl sie dieses Gespräch ebenfalls schon mehrfach in Gedanken geprobt hatte, wusste sie doch, dass sie es gar nicht so meinte. Sie wollte ja wieder mit Mark zusammen sein – wenn auch nur auf dem Papier. »Glaubst du, so ein Vertrag ist wirklich gültig? Ich war achtzehn, es war mein erster Job – den du mich übrigens ja auch gekostet hast – und dann, nach mehr oder weniger gemeinsamen fünfzehn Jahren, hast du dich aus heiterem Himmel fünf Jahre lang totgestellt. Ohne Lebenszeichen. Von unserer »Scheidung« und deiner neuen Ehe habe ich aus der Klatschpresse erfahren.« Sie machte eine abschließende Handbewegung. »Ich nenne das sittenwidrig.«
»Tom war damals schon der beste Anwalt des Landes. Frag ihn doch.« Mark lachte und es klang ein wenig gehässig. »Oh, aber das hast du ja schon.«
»Mehrfach«, stimmte Cat zu und setzte sich wieder. »Aber mal ehrlich: Was denkst du, wie wird sich die Presse verhalten, wenn die Journalisten erfahren, was du wirklich machst – gemacht hast?«
»Das würdest du ihnen nie verraten.« Mark setzte sich neben sie. Viel zu nahe. Außerdem hatte er Recht und das ärgerte sie. Vor allem, als er weitersprach: »Du würdest nie etwas tun, was mir schadet.«
War sie wirklich so leicht zu durchschauen? Cat sah zu Boden und verfluchte sich leise. Sie hätte einfach nicht kommen und abtauchen sollen. Nach Timbuktu oder ins Nimmerland. Mark stupste ihr Bein mit seinem Knie an und meinte leise, so als traue er sich nicht, laut zu sprechen. »Es tut mir leid.«
»Was genau?«, fragte Cat, sah auf und ihn direkt an. Dabei hatte sie das Gefühl, ihre Augen würden brennen. Ob vor ungeweinten Tränen oder weil sie jeden Moment Blitze schießen würden, war ihr selbst nicht ganz klar.
»Ich habe dieser Frau Mal wirklich gedacht, es würde funktionieren«, verteidigte sich ihr Gegenüber. Er sprach immer noch so leise, als habe er Angst, sie könne einfach in der Nacht zerfasern und verschwinden, wenn er laut wurde.
»Du hättest dich melden können«, meinte Cat. Mehr hatte sie ja gar nicht gewollt.
»Wollte meine Frau nicht«, erklärte Mark. Jetzt war er derjenige, der zu Boden sah. »Und ich wollte nicht schon wieder der Versager sein, der eine wunderschöne, junge, intelligente Frau einfach nicht halten kann.«
»Aber bei mir war es dir egal, nicht wahr?«, fragte Cat leise und meinte nicht nur ihre fingierte Scheidung. Mühsam kämpfte sie die Tränen zurück. Sie sollte ihn hassen, wusste, dass sie es sollte, konnte es aber einfach nicht.
»Nein, du bist mir nie egal gewesen – deswegen musste ich ja soviel Abstand zwischen uns aufbauen wie möglich.« Wieder schenkte ihr Mark ein Lächeln und wirkte, als wolle er sie am liebsten in den Arm nehmen und trösten. Anscheinend wusste er, wie viel an Vertrauen er vernichtet hatte, hatte aber keine Ahnung, wie er es wieder gut machen konnte – oder ob überhaupt.
»Oh«, machte sie, trotz seiner Unsicherheit halbwegs besänftigt. »Aber weswegen soll ich wieder offiziell in deinem Leben auftauchen?«
»Weil du die wunderschönste, intelligenteste junge Frau bist, die es je mit mir ausgehalten hat.« Mark nahm ihre Hand und drückte sie. »Lass mich bitte nicht betteln.«
»Ich stehe auf betteln«, gab Cat zu.
»Ich weiß«, meinte er und sie begriff, dass es stimmte. Von allen Menschen auf diesem Planeten war es wirklich Mark, der genau wusste, auf was sie stand und auf was nicht. Genau wie sie es von Mark wusste. Stumm sah sie ihn an und etwas von den alten zwischenmenschlichen Gefühlen rutschte wieder an die Stelle, wo es schon immer hingehört hatte. Wie ein Puzzleteil, das endlich wieder an seinem Platz war.
Mit einem leichten Kloß im Hals sagte Cat: »Ich nehme Jake wirklich mit!«
Mark atmete erleichtert ein. »Ich danke dir.« Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. Die kurze Berührung ließ ihre Wange prickeln und weckte in ihr den Wunsch, seine Lippen ganz woanders zu spüren.
»Schreib mir deine Adresse auf, ich hole dich morgen früh um elf ab«, verlangte Mark betont lässig.
»Du hast meine Adresse doch längst«, meinte Cat, die ihren Pseudo-Ex-Mann und seinen Kontrollwahn nur zu gut kannte, und stand auf, um zu gehen.
Mark hielt sie an der Hand fest und stand ebenfalls auf. Mit einem Mal sah er wieder so aus wie der verunsicherte junge Mann, der er bei ihrem ersten Treffen gewesen war. Sich nicht sicher, was er zu erwarten hatte und ob er Angst vor ihr und seinen devoten Phantasien haben sollte. »Es tut mir wirklich leid!«
Sein schüchternes Lächeln gab ihr den Rest. Bevor der Gedanke den Umweg über ihren Verstand nehmen konnte, hatte ihr Körper reagiert, schmiegte sich an seinen und ihre Lippen pressten sich auf seine. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern oder ihre Motive in Frage zu stellen, gab Mark nach, zog sie fest in seine Arme und erwiderte den Kuss, als hätte er nie in seinem Leben etwas anderes getan oder gewollt.
Seine Zunge glitt in sie hinein, erforschte sie so tief, dass ihr beinahe schwindelig wurde, und doch war es nicht genug. Würde es nie sein. Trotzdem begann sich etwas in ihr zu regen, etwas Finsteres.
Cat kämpfte kurz dagegen an, obwohl sie wusste, sie würde verlieren und Mark den Tribut zahlen müssen. Trotzdem gehörte es dazu, baute die Spannung weiter auf, das Verlangen nach mehr. Sanft aber beharrlich drängte sie Marks Zunge zurück, verharrte mit ihrer einen Moment lang in seinem Mund, um sicherzugehen, dass er begriff – bevor sie sich zurückzog und ihn in die Lippe biss. Fest genug, um zu schmerzen und ein wenig Blut fließen zu lassen.
Mark stöhnte, ein erotischer Atemhauch an ihrem Mund, sanft und endgültig, wie die Erkenntnis, gleichzeitig erlöst und verdammt zu sein. Ein Geräusch, das sie liebte und das ihr mehr als gefehlt hatte – sie hatte es gebraucht.
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