Er ging voraus nach Lhasa. Nicholas Mailänder
Nicholas Mailänder, unter Mitarbeit von Otto Kompatscher
ER GING VORAUS NACH
LHASA
PETER AUFSCHNAITER. DIE BIOGRAPHIE
INHALT
EIN KIND SEINER ZEIT UND UMGEBUNG
FAST FÜNF JAHRE HINTER STACHELDRAHT
WO EIN WILLE IST, IST AUCH EIN WEG NACH LHASA
ZWEI FREMDE FASSEN FUSS IN DER HEILIGEN STADT
WIEDER IM LAND DER BÄREN UND RÄUBER
DER LANGE ABSCHIED VOM DACH DER WELT
Nachwort von Dr. Martina Wernsdörfer, Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Zeittafel zu Peter Aufschnaiters Leben
Der Tibetische Buddhismus im Überblick
VORWORT
Vor rund zehn Jahren beauftragte mich der Tyrolia-Verlag mit der Neuherausgabe von Peter Aufschnaiters Schriften über sein Leben in Tibet, die 1983 von Martin Brauen veröffentlicht worden waren. Teil meiner Aufgabe war eine rund achtzigseitige Lebensbeschreibung des Verfassers.
Je intensiver ich mich mit den vielfältigen Texten beschäftigte, die Brauen im Namen von Peter Aufschnaiter publiziert hatte, desto mehr faszinierte mich die Persönlichkeit des der Öffentlichkeit kaum bekannten Tiroler Bergsteigers, Forschungsreisenden, Kartografen, Archäologen und Entwicklungshelfers. Immer deutlicher meldete sich der Wunsch, die Biographie dieses fast vergessenen Menschen zu ergründen. Der Verlag stimmte meinem Vorschlag zu, den Fokus zu erweitern und die Beschreibung des gesamten Lebenswegs von Peter Aufschnaiter zum Gegenstand des Buches zu machen. Damit wurde die ursprüngliche Aufgabe aber nicht fallengelassen – denn Aufschnaiters Tibettexte sollten zu einem zentralen Bestandteil seiner Biographie werden.
Dass ich im Zuge der Recherchen auf meinen Koautor Otto Kompatscher stoßen würde, war fast unausbleiblich. Dieser 1939 in Klobenstein/Ritten (Südtirol) geborene und seit seiner Kindheit im Raum Kitzbühel in Tirol lebende Aufschnaiter-Forscher hatte sich seit Mitte der 1990er Jahre intensiv mit seinem prominenten Landsmann beschäftigt und zahlreiche Bild- und Textdokumente gesammelt. Vor allem hatte Otto Kompatscher aber im Auftrag des Völkerkundemuseums der Universität Zürich, im Speziellen durch Dr. Martin Brauen, die in Gabelsberger-Stenographie-Zeichen verfassten Tagebücher Aufschnaiters in lateinische Schrift transkribiert und damit der Forschung einen Schatz von unermesslichem Wert zugänglich gemacht.
Da wir uns gut verstanden, beschlossen Otto Kompatscher und ich, das Projekt „Aufschnaiter-Biographie“ gemeinsam durchzuführen. Dabei ergab sich wie von selbst eine Arbeitsteilung: Otto steuerte zahlreiche Fachtexte und Primärdokumente bei, darunter das von Aufschnaiter verfasste