Pfälzerwald fotografieren. Michael Lauer

Pfälzerwald fotografieren - Michael Lauer


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oder bieten hohe Aussichtstürme einen Blick tief ins Land. Hier oben ist man außerhalb der Wochenenden und Feiertage oft allein. Man kann stundenlang wandern, in zahlreichen Hütten einkehren und die Pfälzer Geselligkeit erleben.

      Die Gemeinde von passionierten Landschaftsfotografen und Naturliebhabern wächst. Das Erlebnis, weg vom Alltag zu sein, mitten in der Stille auszuharren und dabei intensive Natur zu erleben, ist in unserer heutigen hektischen, immer nach Mehr strebenden Zeit Wohltat und Kraftspender.

      Empfinden auch Sie Natur und Umwelt als sehens- und schützenswert und möchten darin ihrem Hobby Naturfotografie nachgehen? Dann gehören Sie zu den Menschen, für die wir diesen »Fotoscout Pfälzerwald« geschrieben haben.

      Aber: Bei allem Eifer und aller Neugier auf die Schätze dieser Region bitten wir Sie, die folgenden Hinweise zu beherzigen.

       Ein großer Teil des Gebietes ist Landschafts- und Vogelschutzgebiet. Einige Bereiche sind zum Naturschutzgebiet erklärt worden.

       Das Fliegen von Drohnen ist dort nicht gestattet, außer Sie befinden sich in einem der wenigen Gebiete ohne Schutzdeklaration. Aufstiegsgenehmigungen können auf Anfrage bei den Behörden eingeholt werden.

       Bitte hinterlassen Sie unsere Natur so, wie Sie diese gerne vorfinden möchten: ohne Müll, ohne Tempotaschentücher im Wald und getreu dem Motto »Nimm nichts mit, außer schöne Fotos«. Offenes Feuer verbietet sich von selbst, denn die Wälder werden im Laufe des Klimawandels immer trockener und es besteht oft eine erhöhte Waldbrandgefahr.

       Gerade in den Monaten Februar bis Mai sind einige Felsen wegen der Brut von Wanderfalken und Raben gesperrt. Bitte informieren Sie sich im Internet über die sogenannte »Felsensperrliste«: www.pfaelzer-kletterer.de/sub_tourendb/pfalztour/felssperrung/sperrlistePfalz.php.

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      Krumme Kiefern auf einem der Felsen.

      Pentax K-1 ∙ 15 mm ∙ f/16 ∙ 8 s ∙ ISO 100

      (Raik Krotofil)

      Noch ein Wort zur Nutzung dieses Fotoscouts. Wir haben die Fotospots in sechs Touren zusammengefasst, um Ihnen Übersicht und Planung zu erleichtern. Die Aufteilung orientiert sich auch ein bisschen daran, von wo Sie Ihren Fototrip in den Pfälzerwald antreten. Aber natürlich bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie die Touren abfahren oder sich hier und da ein paar besonders verlockende Fotospots herauspicken. Dabei soll Ihnen auch der Index am Ende des Buches helfen – hier können Sie unter anderem gezielt Locations zu Stichwörtern wie »Nebel«, »Schnee«, »Burgen« oder einer der vier Jahreszeiten nachschlagen.

      Jeder Fotospot ist mit GPS-Daten versehen, der Sie direkt zu Google Maps führt. Klicken Sie einfach auf die jeweiligen Koordinaten und navigieren Sie los.

      Nun wünschen wir aber viel Freude mit diesem Buch. Mögen Sie mit ihm im Pfälzerwald einmalig schöne Erlebnisse haben und davon die gebührenden fotografischen Erinnerungen mit nach Hause nehmen.

      REISEVORBEREITUNG, PLANUNG UND ANREISE

      Raik Krotofil

      ANREISE

      Wer den Pfälzerwald und die angrenzende Weinbauregion besuchen möchte, der findet die sonnenverwöhnte Pfalz im äußersten Südwesten Deutschlands. Die Landesgrenze zu Frankreich ist in unmittelbarer Nähe. Am besten reisen Sie mit dem eigenen Fahrzeug an, auch zahlreiche Wohnmobil-Stellplätze sind vorhanden.

      Für Genießer ist ein Aufenthalt hier wirklich ein Highlight. Die Weinberge säumen den Rand des Haardtgebirges im Osten. Wer an der Weinstraße von Bockenheim nach Schweigen-Rechtenbach entlangfährt, wird sich fragen, wer all diese Mengen an Wein jemals trinken soll.

      Wie wäre es, zwischen zwei Wanderungen in einer Pfälzerwald-Hütte einzukehren oder einen Fototag in einer der unzähligen Weinbars zu beenden? An einem kühlen Pfälzer Weißwein nippen, ein paar lokale Spezialitäten naschen – dann sind Kopf und Bauch vollkommen im Einklang.

      UNTERKUNFT

      Möchten Sie Fotoausflüge im Herzen des Wasgau (siehe die »Tour Mitte-Nord« ab Seite 138 und die »Tour Mitte-Süd« ab Seite 178) unternehmen, bietet sich Dahn als Stützpunkt an. Gästezimmer und kleinere Hotels gibt es hier ebenso wie eine Wellnessoase am Waldrand.

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      Oktobersonne und Nebel.

      Pentax K-1 ∙ 30 mm ∙ f/16 ∙ 1/5 s ∙ ISO 100

      (Raik Krotofil)

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      Streiflicht am Herbstmorgen.

      Canon EOS 5DS R ∙ 70 mm ∙ f/18 ∙ 2 s ∙ ISO 200

      (Michael Lauer)

       TIPP

      Gerade im Herbst, zur Zeit der Weinlese und der Wandersaison, sollten Sie Ihre Unterkünfte frühzeitig buchen.

      Aber auch am Rand des Pfälzerwaldes, zum Beispiel in Leinsweiler, Böchingen, Siebeldingen oder Annweiler sind Sie nicht weit ab vom Schuss, werden aber den Charme der milden Weinbauregion spüren. Die Anreisezeiten von hier zu den besten Fotospots betragen zwischen 15 und 30 Minuten.

      KLIMA UND WETTER

      Die Pfalz zählt zu den sonnenverwöhntesten Regionen Deutschlands. Begünstigt durch das mediterrane Klima des Rheingrabens und durch das Haardtgebirge, dessen bewaldeter Höhenrücken Tiefdruckgebiete zum Abregnen bringen kann, ist in den wärmeren Regionen der Weinstraße nicht nur Weinbau möglich – hier gedeihen Feigen-, Bergamotte-, Kiwi-, Kastanien- und Kakibäume. Sobald man jedoch die Senke des Rheingrabens verlässt und bei Albersweiler den Anstieg zum Pfälzerwald in Angriff nimmt, ändern sich die Temperaturen spürbar. Während in den Orten der südlichen Weinstraße die Sonne scheint, liegt im Herbst in den bewaldeten Gebieten oft Nebel. Die Temperatur in der Vorderpfalz kann von jener in den Waldtälern um 3 bis 4° C Grad abweichen. Der Wald wirkt wie ein Wasserspeicher, hält er doch die Feuchtigkeit und bietet so oft die Wahrscheinlichkeit auf Nebel am Morgen. Aber auch in kalten, windlosen Nächten mit hoher Luftfeuchtigkeit kann bereits am frühen Abend Nebel aufziehen und die Täler fluten.

       TIPP

      Wie Sie mit Wetter und Wolken unter fotografischen Gesichtspunkten arbeiten, erfahren Sie im Exkurs »Wolken und Landschaft« ab Seite 172.

      Dass Schnee liegen bleibt, kommt nicht oft vor in dieser Region. Doch wenn es ausreichend kalt ist, dann kann sich wenigstens in den höheren Lagen Raureif am Morgen bildet. Gerade um den Luitpoldturm herum (siehe Seite 154) liegt dann wenigstens etwas Schnee. Frühmorgens machen Sie hier die besten Fotos. Dann ist der in der vorangegangenen Nacht gefallene Schnee noch frisch und unberührt.

      Die Wetterprognosen sind gerade über Mittelgebirgen wie dem Pfälzerwald nicht immer zu 100 % zuverlässig. Ein Blick zum Himmel am frühen Abend oder in der Nacht kann Klarheit schaffen. Gerade Wetterwechsel wie abziehende Gewitter oder das Ende einer Kaltfront sind Garanten für spannendes Licht und schöne Fotos.

      PLANUNG

      Gerade im Sommer, wenn die Sonne sowieso schon recht


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