Faktor: Lust | Erotische Geschichten. Romy Alexius

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verstehen. Sie erreichen mich nur am Rande. Ein Gefühl der Schwere und Trägheit übermannt mich, die Zeiger der Uhr scheinen auch von dieser Monotonie infiziert zu sein und stehen augenscheinlich still. Wann ist das hier endlich vorbei? Um nicht vollends die Kontrolle über mich zu verlieren, beobachte ich im Wechselspiel meine Kommilitonen und den Dozenten, der ein echter Experte auf seinem Gebiet ist. Um mich herum gibt es tatsächlich Leute, die wie gefesselt an seinen Lippen hängen und versuchen, ihm die Informationen förmlich aus dem Leib zu saugen. Wie kann man so enthusiastisch bei der Sache sein? Nehmen die Drogen? Einige machen sich seitenweise Notizen und Skizzen, andere rutschen von einer Pobacke auf die nächste, entweder geht es ihnen wie mir und sie warten auf die Erlösung oder sie müssen dringend zur Toilette, haben aber Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, und kneifen. Mein Blick fällt auf einen jungen Mann in einer der vorderen Reihen. Er ist mir schon mehrfach aufgefallen und wir haben uns auch schon mal flüchtig unterhalten. Zum einen scheint er wirklich intelligent und wissbegierig zu sein, zum anderen sieht er echt gut aus.

      Ab und an habe ich schon daran gedacht, mich auch mal einer Lerngruppe anzuschließen – eigentlich ist das aber nicht das Richtige für mich. Ich lerne lieber allein in meinem Zimmer. War bisher ja auch ausreichend. Aber in Anbetracht meiner akuten Situation – Klausur in zwei Tagen, kein Plan von nix – gewinnt die Idee der Lerngruppe zunehmend an Sympathie.

      In flüchtigen Gesprächen zwischen den Vorlesungen habe ich beiläufig mitbekommen, dass ER Tom heißt. Seine quirligen dunklen Locken, die ihm leicht bis über die Ohren fallen, schmeicheln seinen spitzbübisch wirkenden Gesichtszügen. Er hat faszinierende dunkelbraune Augen, in denen man am liebsten versinken würde. Trotz des Lerneifers ist er von athletischer Figur. Würde ich mich so viel mit Lernen beschäftigen, würde ich sicher aufgehen wie ein Hefekuchen – Lernen ohne Schokolade ist für mich ein No-Go. Alles in allem ist Tom ein überaus attraktiver, gebildeter Mann.

      Ein weiterer ungeduldiger Blick auf meine Uhr, noch 15 Minuten, dann ist endlich Feierabend. Von den mir bevorstehenden nächtlichen Lerneinheiten abgesehen. Meine Gedanken finden sich schnell wieder bei Tom ein. Vielleicht sollte ich ihn mal fragen, ob er mir beim Pauken etwas helfen kann. Gute Idee. Gleich nach der Stunde werde ich ihn abpassen und fragen.

      Noch fünf Minuten. Die Ersten fangen schon an, ungehemmt ihre Unterlagen zusammenzupacken. Reißverschlüsse ratschen, Jacken rascheln. Die Stimme unseres Dozenten wird betont lauter, um gegen die steigende Unruhe anzukommen.

      Puhhh, geschafft. Dieser schrille Ton der »Pausenglocke« wirkt erlösend auf mich, und ich raffe mein Zeug schnell zusammen und versuche, dabei Tom nicht aus den Augen zu verlieren. Er scheint völlig entspannt und beginnt ein Gespräch mit dem Dozenten an dessen Pult. Es dauert nicht lang, bis wir nur noch zu dritt im Vorlesungssaal sind.

      Etwas schüchtern schleiche ich mich zu den beiden Männern nach vorn. Gern würde ich mit Fachsimpeln und meinem Wissen glänzen, aber ich verstehe nur Bahnhof. In einer kurzen Unterbrechung des angeregten Gesprächs ergreife ich meine Chance und spreche Tom an.

      »Offensichtlich kennst du dich mit Kalkulationen und verschiedenen Berechnungen und Interpretationen im Wirtschaftswesen gut aus – damit dürfte die anstehende Klausur ein Kinderspiel für dich sein, oder?«, äußere ich mich kess.

      Tom wendet sich mir zu, mustert mich kurz von oben bis unten. Seine Mimik verrät mir, dass er mich sympathisch findet und ihn meine Unbedarftheit amüsiert.

      »Ja, die nächste Klausur ist kein Problem. Daniel, er ist mit dem Dozenten per Du, hat mir gerade noch mal ein paar Themenbereiche genannt, auf denen die Schwerpunkte liegen werden.« Tom wirft Daniel ein flüchtiges Zwinkern zu. »Meinst du, du könntest mir etwas unter die Arme greifen? Ich mein, normalerweise lerne ich für mich allein, aber ich habe diesmal das Gefühl, nichts von dem Stoff kapiert zu haben. Vielleicht erschließen sich mir auch einfach noch nicht die Zusammenhänge. Vielleicht könntest du? Ich mein … mal mit mir lernen und mir auf die Sprünge helfen?«

      »Ich? Hmm.« Ein verstohlenes Lächeln breitet sich über Toms Gesicht aus. Ein Moment der Stille. »Okay! Komm heut Abend um 18:00 Uhr zu mir.« Ohne meine Reaktion abzuwarten, kritzelt er schnell seine Adresse auf einen kleinen Zettel und streckt ihn mir entgegen. »Sorry, Lady, ich muss noch schnell etwas mit Daniel besprechen, wir sehen uns dann heute Abend?!«

      »O ja, klar. Bis dann – danke!«

      Huch, ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir Tom so schnell seine Hilfe anbieten würde und dann noch dazu bei ihm Zuhause. Beschwingt und dem Abend freudig entgegenfiebernd verlasse ich die Uni. Ich habe noch ein paar Erledigungen zu machen, eh ich mich auf dem Weg zu Tom mache.

      Hoffentlich kann er mich ein wenig in die staubigen Klausurthemen einführen und mich lerntechnisch auf den richtigen Weg bringen. Nur wie revanchiere ich mich, wenn ihm das tatsächlich gelingt?

      Er sieht gut aus und ist sehr nett – da fällt mir sicher was ein.

      Es ist halb sechs, ich bin frisch geduscht, hab mich vorsichtshalber auch noch mal rasiert – man weiß ja nie –, schlüpfe in mein blaues Sommerkleid und mache mich mit dem Rad auf den Weg zu Toms Adresse. Ein wenig nervös bin ich schon. Allein mit diesem attraktiven, intelligenten Mann in dessen Wohnung? Ob er allein lebt oder sich studententypisch die Bude mit anderen teilt? Plötzlich herrscht ein riesiges Durcheinander in meinem Kopf. Ich versuche immer wieder, mich auf mein eigentliches Vorhaben, die Klausurvorbereitung, zu konzentrieren.

      Mit vom Wind zerzausten Haaren erreiche ich die Adresse, die Tom mir aufgeschrieben hat. Ich studiere die Klingelschilder und zögere einen Moment, eh ich mich dazu durchringe, den kleinen silbernen Knopf neben seinem Namen zu drücken. Eine entspannte Stimme ertönt aus der Gegensprechanlage, heißt mich willkommen und bittet mich herein. Völlig aus der Puste, vom Radfahren und den sechs Etagen, die ich zu Fuß erklimmen musste, stehe ich vor ihm. Tom erwartet mich bereits in der Tür und lotst mich in seine Wohnung.

      Eine schöne, stilvoll eingerichtete moderne Wohnung ohne Schnickschnack. Die Wände sind in Weiß und Grautönen gestrichen, die Schränke mit Hochglanzoberfläche spiegeln das restliche Interieur. Ich bin beeindruckt. Wow.

      »Wie kann man sich als Student so ein Loft leisten?«, frage ich ihn. »Ich habe nur ein kleines Zimmer in einer WG am Stadtrand.«

      Tom überspielt meine Frage geschickt und kommt schnell zu unserem eigentlichen Vorhaben. Diverse Bücher und einige seiner Aufzeichnungen liegen schon für mich bereit. Er bittet mich zu sich an den großen Schreibtisch, der wie ein Altar mittig im angrenzenden Raum steht. Noch völlig beeindruckt von diesem Mann und dessen Wohnumfeld stakse ich zu Tom und nehme neben ihm Platz.

      Ohne Umschweife beginnt er, mir die Klausurthemen zu erklären. Er hat eine schöne Stimme, der man gern lauscht und die es schafft, mein Interesse an der BWL etwas wiederzubeleben. Die Zeit vergeht wie im Fluge, und ich nähere mich der Erleuchtung. Genüsslich beobachte ich ihn bei seinen Bemühungen, mir diverse Rechenwege zu erläutern. Er hat wirklich wundervolle Augen, die voller Eifer glänzen. Versehentlich berühre ich Toms Knie mit meinem, als ich etwas näher an ihn rutsche, um seinen über das Papier huschenden Stift und die Aufzeichnungen besser erkennen zu können.

      Er blickt auf, als hätte er sich vor meiner Berührung erschrocken, und sieht mir tief in die Augen. Die ganze Lernerei ist plötzlich nebensächlich. Seine kräftigen Hände greifen meinen Kopf und dirigieren ihn bestimmt an seinen. Mein Puls rast, dieses begehrende Ziehen und warme Gefühl breitet sich in meinem Unterleib aus. Wir verlieren uns in einem heftigen, gierigen Zungenkuss. Ich spüre die zunehmende Feuchte meiner Vagina und meine erhärtenden Brustwarzen, die unter meinem Kleid um Befreiung betteln.

      Mit einem Wisch seines Armes räumt er die Platte seines Schreibtisches ab. Er packt mich an den Oberarmen und manövriert meinen vor Erregung zitternden Körper auf die Tischkante.

      Unsere Zungen können nicht voneinander lassen und erkunden gegenseitig das neue Terrain. Zärtlich streift er mir die Träger meines Kleides von den Schultern, um mich auch dort mit Küssen zu verwöhnen. Ich genieße seine Berührungen. Bin vor Erregung fast erstarrt. Ich greife nach Tom und finde Halt, als meine Hände seinen knackigen Arsch umgreifen. Der Saum meines Kleides wird fordernd


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